Soziales Wunschkonzert: Die SPD will ihr Profil schärfen

1 Min
Bayerns SPD-Chef Florian Pronold Foto: Timm Schamberger, dpa
Bayerns SPD-Chef Florian Pronold  Foto: Timm Schamberger, dpa

Die SPD besinnt sich auf ihr soziales Profil. Sie darf dabei aber nicht nur Forderungen aufstellen, sondern muss auch über die Umsetzung nachdenken.

Dass sich die SPD von der CSU und deren "Leitkultur"-Gedanken abgrenzen will, überrascht nicht. Rechts der Mitte (und an vielen Stammtischen) wäre ohnehin kein Boden für die Sozialdemokraten gutzumachen. Entsprechend tun diese gut daran, sich auf ihr soziales Profil (und auf junge Familien als potenzielle Wähler) zu besinnen. Freilich ist auch dieser Plan in all den Oppositionsjahren immer wieder abgerufen worden.
Fern der Regierungsverantwortung lassen sich leicht auch kühne Forderungen stellen - ohne die Frage der Finanzierbarkeit beantworten zu müssen. Denn so dringend in manchen Regionen bezahlbare Wohnungen wären, so spannend der Gedanke einer Familienarbeitszeit sein mag und so sehr sich viele Familien über kostenfreie Kinderkrippen freuen würden, muss das Geld dafür doch irgendwo herkommen. Zugleich verdienen die einzelnen Punkte durchaus eine kritische Überprüfung. Wer zum Beispiel neidisch auf die ab 2018 kostenlosen Kita-Plätze in Berlin blickt, muss auch feststellen, dass dort zuletzt so viele Kinder auf einen Betreuer kamen wie in keinem anderen Bundesland.
Nun ist es an der SPD, populäre Forderungen um plausible Vorschläge zur Finanzierung und Umsetzung zu ergänzen. Das könnte dann tatsächlich ihr soziales Profil schärfen - und die Partei auch für bayerische Wähler attraktiver machen.