Update vom 28.02.2023, 11.15 Uhr: Nach tragischem Busunfall auch Fahrer verstorben
Nach dem schweren Busunglück mit einer bayerischen Reisegruppe in Österreich ist der schwer verletzte Fahrer des Fahrzeugs gestorben. Der 51-Jährige starb am Dienstag in den Morgenstunden im Krankenhaus in Schwarzach. Er war nach dem Unfall am späten Samstagabend in kritischem Zustand in einen künstlichen Tiefschlaf versetzt worden.
Zuvor erlag ein 31-jähriger Bräutigam, der mit Freunden seinen Junggesellenabschied in Österreich gefeiert hatte, noch in der Unfallnacht seinen Verletzungen. Der mit 32 Männern aus Niederbayern besetzte Reisebus stürzte in einer Kehre beim Bergabfahren über einen Abhang und landete auf einem Gebäudekomplex.
Laut dem Roten Kreuz wurden neben dem Fahrer vier weitere Insassen schwer und 26 leicht verletzt. Knapp ein Dutzend der Passagiere gehörte zu der Gruppe um den Bräutigam aus Triftern im Landkreis Rottal-Inn, die in Österreich einen Rodel-Ausflug gemacht hatten. Die Unfallursache stand auch am Dienstag noch nicht fest. Das Wrack des Busses müsse erst noch untersucht werden, hieß es von der Polizei.
Update vom 28.02.2023, 9.30 Uhr: Bräutigam stirbt nach Junggesellenabschied - Entsetzen im Heimatort
Trauer und Entsetzen in Triftern im niederbayerischen Landkreis Rottal-Inn: Bei einem schweren Busunglück in Österreich ist am Wochenende ein junger Mann aus dem kleinen Ort während seines eigenen Junggesellenabschieds ums Leben gekommen. "Jeder ist erst einmal sprachlos und betroffen", sagte Bürgermeisterin Edith Lirsch am Montag über die Stimmung in der Marktgemeinde. "Man versucht das erst einmal zu realisieren."
Manche hätten erst am Montag von dem Unglück erfahren. Der junge Mann sei in dem 5300-Seelen-Ort beliebt gewesen. Er habe sich bei der örtlichen Feuerwehr engagiert und stets mit angepackt, wenn etwas zu tun war. Bei der Freiwilligen Feuerwehr seien die Kollegen schockiert über den Tod ihres Kameraden, sagte Kreisbrandinspektor Maximilian Kirschner. Dem Vernehmen nach war die Hochzeit in diesem Jahr geplant. Die betroffenen Familien stützten sich gegenseitig, hieß es.
Der 31-jährige Mann hatte mit Freunden einen Rodelausflug anlässlich seines Junggesellenabschieds nach Schladming in Österreich unternommen. Nach Angaben des Roten Kreuzes wurde bei dem Unfall am späten Samstagabend außerdem der 51 Jahre alte Fahrer besonders schwer, vier weitere Insassen schwer und 26 leicht verletzt. An Bord waren insgesamt 32 Männer aus Niederbayern.
Knapp ein Dutzend von ihnen zählten laut Bürgermeisterin zu der Gruppe um den Getöteten. Auch von ihnen seien einige leicht bis schwer verletzt worden und mussten teils im Krankenhaus behandelt werden. Sie hätten alles richtig machen wollen und die Busfahrt gebucht, um nicht mit Privatautos fahren zu müssen.
Die Ermittlungen zu dem tödlichen Busunglück brachten vorerst keine gesicherten Erkenntnisse zu der Unfallursache, wie ein Sprecher der Polizei in der Steiermark am Montag sagte. Zwar wurden Mitglieder der niederbayerischen Gruppe befragt, die mit dem Bus in Schladming verunglückten.
Der schwer verletzte Fahrer konnte jedoch noch keine Aussagen machen. "Der Buslenker ist nach wie vor in kritischem Zustand und in künstlichem Tiefschlaf", sagte der Sprecher. Außerdem stehe die technische Untersuchung des Wracks noch aus.
In der gleichen Kehre, wo der Bus über einen Abhang auf einen Gebäudekomplex mit einer Schmiede und Ferienwohnungen stürzte, kam es schon 2017 zu einem schweren Unfall. Laut dem örtlichen Feuerwehrkommandanten Gerald Petter krachte damals ein Holztransporter auf das Gebäude. Sonst sei es dort aber zu keinen Unglücken gekommen. "Es ist normalerweise keine gefährliche Stelle", sagte er. Am Samstag sei die Straße weder nass noch glatt gewesen, erst nach dem Unfall habe es zu schneien begonnen.
Originalmeldung vom 26.02.2023: Bräutigam stirbt bei Junggesellenabschied
Große Trauer im niederbayerischen Triftern: Ein 31 Jahre alter Mann ist bei einem Bus-Unglück in Österreich gestorben. Bei ihm handle es sich um einen Bräutigam, berichtet der BR und beruft sich dabei auf die Aussage der Bürgermeisterin von Triftern, Edith Lirsch (ÖDP). Demnach hätte die Bürgermeisterin demnächst das junge Paar verheiraten sollen: "Es ist höchst tragisch, wenn ein junger Mensch so aus dem Leben gerissen wird. Der ganze Ort Triftern, wo jeder jeden kennt, ist erschüttert", erklärt sie gegenüber dem BR. Der 31-Jährige soll mit seinen Freunden für seinen Junggesellenabschied zum Rodeln gefahren sein.
Der Bus der Gruppe war bei Schladming in Österreich von der Fahrbahn abgekommen und mehrere Meter eine Böschung hinuntergestürzt, wie die Feuerwehr bei Schladming in der Steiermark am Sonntag (26. Februar 2023) berichtete. Der Unfall-Alarm war dort am Samstagabend um 23.17 Uhr eingegangen. An Bord war die Reisegruppe aus Niederbayern.
Bus überschlug sich mehrfach: Landrat "sehr betroffen" von Unglück
"Dieses tragische Unglück macht uns sehr betroffen und unsere Gedanken sind vor allem bei der Familie des Opfers und bei allen Verletzten", sagte der Landrat des Landkreises Rottal-Inn, Michael Fahmüller (CSU) auf Anfrage.
"Der Bus war bei der letzten Kurve Richtung Schladming von der Fahrbahn abgekommen, hat sich mehrfach überschlagen und ist dann auf einem Werkstattgebäude zum Liegen gekommen", sagte der Einsatzleiter der Feuerwehr, Gerald Petter. Der Bus lag auf der linken Seite, teils auf einem Lastwagen-Oldtimer, den der Werkstattbesitzer auf das Dach drapiert hatte.
Die Passagierkabine war eingedrückt, die Scheiben größtenteils zerborsten und die beigen Vorhänge hingen teils zerfetzt heraus. Auf einem Feuerwehrvideo waren in der Passagierkabine zerbeulte Sitze zu sehen. Auf dem Boden lag ein Schutzhelm, den einer der Männer womöglich beim Rodeln aufgehabt hatte. "Der Reisebus wurde über Weisung der Staatsanwaltschaft Leoben sichergestellt und wird von Sachverständigen begutachtet werden", teilte die Polizei mit.
Feuerwehr direkt hinter Reisebus: Großaufgebot war schnell im Einsatz
Die Überlebenden hatten Glück im Unglück: Direkt hinter ihnen war ein Bus mit Feuerwehrleuten unterwegs, die als Ersthelfer sofort einsprangen. Zudem waren die Stützpunkte von Rotem Kreuz und Feuerwehr nicht weit entfernt, so dass innerhalb von zehn Minuten ein Großaufgebot mit mehr als 160 Rettungskräften im Einsatz war. Die 25 Sanitäterinnen und -sanitäter wurden von einem Notarzt und acht praktischen Ärzten unterstützt.
Zudem hatte die Feuerwehr zusammen mit dem Roten Kreuz erst im vergangenen Jahr ganz in der Nähe einen Großeinsatz geübt, der von einer ähnlichen Lage ausging, wie sie jetzt bei dem Unfall Realität wurde, wie der Feuerwehrsprecher sagte. Zudem sei der Werkstattbesitzer schnell vor Ort gewesen. Er habe das Gebäude geöffnet und die Leichtverletzten dort mit heißen Getränken versorgt.
Einige Passagiere sowie der Fahrer waren in dem verunglückten Bus eingeklemmt und mussten mit hydraulischem Rettungsgerät befreit werden, berichtete die Feuerwehr. Die Verletzten wurden in die Krankenhäuser Schladming, Schwarzach und Salzburg gebracht. Auch die Bergung des Wracks war schwierig, weil es in prekärer Lage war und zu stürzen drohte, so die Feuerwehr. Es musste zunächst abgestützt werden, ehe es mit einem Autokran geborgen werden konnte.
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