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Experten erwarten üppige Pilz-Saison - sprechen aber dringende Warnung aus


Autor: Strahinja Bućan, Agentur dpa

, Montag, 07. Oktober 2024

Die Pilze sprießen in den Wäldern wieder aus dem Boden. Experten erwarten eine vielversprechende Saison. Doch sollte man nicht alles ins Körbchen legen, was einen Hut auf dem Stiel hat.


Gute Nachrichten für Pfiffer-Fans: Bayern darf sich heuer auf eine gute und vielfältige Pilzsaison freuen. Mit der aktuellen Witterung mit viel Niederschlag und milden bis kühlen Temperaturen starte gerade die Hauptsaison der Pilze, sagt Daniel Branghofer, Pilzsachverständiger der Deutschen Gesellschaft für Mykologie. Die könne sich bis Ende November ziehen, wenn die Witterung weiter günstig sei. 

Wer Pilze zum Verzehr sammelt, sollte bei niedrigen Temperaturen jedoch aufpassen, da "die Pilze durch Frost und anschließendes Wiederauftauen nicht immer sicht- und riechbaren Schaden nehmen", warnt Branghofer. Im schlimmsten Fall könne dies zu einer Lebensmittelvergiftung führen. Ausgenommen hiervon seien Arten wie Austernseitling, Samtfußrübling und Judasohr, denen Frost nichts anhaben könne. Zu beachten sei außerdem, dass pro Tag und Person maximal ein Kilogramm Pilze gesammelt werden dürfe.

Pilze sprießen derzeit aus dem Boden - darauf sollte man auf jeden Fall achten

Momentan seien unter anderem die begehrten Fichtensteinpilze, Parasole oder Flockenstielige Hexenröhrlinge besonders verbreitet, so Branghofer weiter. Da Pilze schnell verderben, sollten sie in einem luftigen Korb gesammelt und am gleichen Tag zubereitet werden. Da fast alle Pilzarten roh toxisch wirken, müssen sie immer gut durchgegart werden. 

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Man sollte außerdem nur Pilze sammeln, die man sicher als essbar identifizieren kann und die in gutem Zustand sind, sagt Branghofer. Um sie richtig zu bestimmen, sollte der ganze Pilz aus dem Boden geholt werden, da wichtige Merkmale oft am unteren Teil des Stiels zu erkennen seien. "Bei Steinpilzen etwa wird oft die Hälfte des keuligen Stiels 'verschenkt', wenn man diesen über dem Waldboden abschneidet." Das Herausdrehen schade dem Pilzgeflecht nicht, solange die offene Stelle wieder mit Erde bedeckt werde, um Austrocknen zu vermeiden. 

Nicht zuletzt sollte man darauf achten, dass man beim Pilze-Sammeln nicht in Konflikt mit dem Gesetz gerät. Unter anderem sind Maximal-Mengen zu beachten, oder aber Einschränkungen in Privat-Wäldern, Naturschutzgebieten oder auf Verjüngungsflächen. Auch dürfen geschützte Sorten nicht oder nur in sehr begrenzter Zahl gesammelt werden. Vorsicht: Dazu zählen unter anderem auch beliebte Pilze wie Pfifferling und Steinpilz.

Bei Fragen stehen verbreitet Pilzsachverständige zur Verfügung, wie Branghofer betont. Viele Expertinnen und Experten bieten ausführliche Korbkontrollen, Beratungen oder auch geführte Exkursionen an. Der nächste Ansprechpartner ist schnell und einfach auf der Website der Deutschen Gesellschaft für Mykologie zu finden.

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