"Bayern goes Schweden", sagt Markus Söder: Er will die bayerischen Kontakte nach Nordeuropa ausbauen. Der Höhepunkt seiner dreitägigen Schweden-Reise steht am Donnerstag bevor.
Zum Auftakt seiner dreitägigen Schweden-Reise ist Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Mittwochabend (21. Februar 2024) vom schwedischen Premierminister Ulf Kristersson empfangen worden. Die beiden Spitzenpolitiker, die beide der konservativen europäischen Parteienfamilie EVP angehören, trafen sich zu einem Abendessen in Kristerssons Amtssitz in Stockholm. Eine gemeinsame Pressekonferenz war nicht geplant.
"Im Rahmen unserer Europa-Strategie erweitern wir unseren Wirkungskreis", sagte Söder am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. "Wir haben traditionell nach Süd- und Südosteuropa enge Kontakte, aber wir wollen die Partnerschaft auch nach Nordeuropa ausbauen. Das wollen wir nicht allein dem Norden Deutschlands überlassen." Kristersson habe ihn bei der Münchner Sicherheitskonferenz vor einem Jahr eingeladen, dieser Einladung komme er jetzt gerne nach.
Söder reist nach Schweden - Empfang bei Königin Silvia
Es gebe drei Schwerpunkte der Reise, kündigte Söder an: In der Energiepolitik will der Freistaat die Wasserstoffkooperation verstärken. "Es ist nicht nur der Norden Deutschlands, der beliefert werden will, sondern wir brauchen langfristig längere Pipelines auch in den Süden Deutschlands", betonte er.
Weitere Themen sind Verteidigung sowie Luft- und Raumfahrt. "Beim Thema Verteidigung wollen wir nach dem schwedischen Nato-Beitritt die Verbindungen zwischen Bayern als traditionellem Bundeswehr-Standort und Schweden ausbauen", sagte Söder. Deshalb werde man auch die schwedischen Verteidigungs- und Zivilschutzminister treffen. "Und drittens wollen wir im Bereich der Luft- und Raumfahrt enger kooperieren – mit neuen Partnerschaften, vielleicht auch mit einem Hochschulaustausch." Bayerische Firmen seien am Standort Kiruna schon sehr aktiv. Die Stadt im hohen Norden Schwedens will Söder zum Abschluss seiner Reise am Freitag besuchen.
Den geplanten Empfang durch Königin Silvia nannte Söder eine "große Ehre". "Wir freuen uns sehr, dass uns Königin Silvia empfangen wird. Sie war schon zu Gast in Bayern und hat immer einen engen Draht hierher gehalten." Zudem unterstütze der Freistaat Projekte der von ihr gegründeten World Childhood Foundation – deshalb gebe es auch hier Verbindungslinien. Nach einer Reise nach Israel im Dezember ist dies bereits die zweite mehrtägige Auslandsreise Söders binnen weniger Monate.