Die Landwirtschaft ist wichtig für Bayern, trotzdem sterben immer mehr Bauernhöfe oder werden nur noch als Nebentätigkeit geführt. Was wollen die einzelnen Parteien ihren Wahlprogrammen zufolge tun, um diesen Wirtschaftszweig zu unterstützen?
In Bayern gibt es immer weniger Bauernhöfe. Und die, die weitermachen, sind meist große Betriebe mit Hightech-Gerätschaften, Melkrobotern oder Biogas-Anlagen. Oder die Höfe werden nur noch im Nebenerwerb bewirtschaftet, ihr Geld verdienen die Landwirte dann auch anderswo.
Gab es 2010 noch mehr als 100.000 Höfe im Freistaat, sank diese Zahl binnen zehn Jahren auf 84.600, wie Daten des Landesamts für Statistik zeigen. Zur Jahrtausendwende waren es noch 150.000 Betriebe. Mehr als die Hälfte der verbliebenen Bauernhöfe wird nur noch im Nebenerwerb geführt.
Was steht im Wahlprogramm der unterschiedlichen Parteien? - So könnte es für die Landwirtschaft weitergehen
Wo also geht sie hin, die Reise der bayerischen Landwirtschaft im Strukturwandel? Die Parteien haben sich vor der Landtagswahl (8. Oktober) auch darüber Gedanken gemacht - denn all das gehört zum Bayern-Bild dazu: der Traktor, der durchs Dorf fährt, die Kuh auf der Weide oder im Stall, die Kartoffeln, die auf dem Wochenmarkt verkauft werden, und die Karpfen im Teich.
Das ist die Sichtweise der CSU:
Bayerns Landwirtschaft mit familiär geprägten Betriebsstrukturen solle Vorbild sein für die Entwicklung der Landwirtschaft in ganz Deutschland, heißt es im Wahlprogramm der CSU. Entscheidend für die Partei sei nicht, ob "biologisch oder konventionell" produziert wird, wichtiger sei die Regionalität des Produkts.
Deutlich wendet sich die CSU gegen Vorgaben zur Flächenstilllegung: Landwirte sollten selbst entscheiden, ob und wann sie eine Fläche stilllegen wollen. Und die CSU verspricht, dass die Entnahme von Wölfen und Fischottern dauerhaft ermöglicht werden soll. Weniger Bürokratie für die Landwirtinnen und Landwirte soll es auch geben.
Das ist die Sichtweise der Grünen:
Mehr Öko-Landwirtschaft in Bayern wollen die Grünen erreichen - genauer gesagt sollen 50 Prozent der landwirtschaftlichen Fläche ökologisch bewirtschaftet werden.
Der Einsatz von Pestiziden schade der Gesundheit der Menschen, dem Grundwasser und der Artenvielfalt. "Wir wollen eine Landwirtschaft ohne chemisch-synthetische Pestizide." Es solle stärker zu agrarökologischem Pflanzenschutz geforscht werden. Zudem wollen sich die Grünen dafür einsetzen, dass nicht noch mehr Wiesen, Felder und Wälder zu Gewerbegebiete oder Straßen werden.