Wieder Homeschooling in Bayern? Entscheidung über harten Lockdown in Schulen soll bald fallen
Autor: Redaktion
Berlin, Montag, 08. April 2024
Präsenzunterricht - oder doch wieder Homeschooling: Wie geht es an Bayerns Schulen nach den Winterferien weiter? Das hängt vor allem von der weiteren Ausbreitung der Omikron-Variante des Coronavirus ab. Lehrerverbände fordern eine Entscheidung noch in den Ferien, die bis einschließlich 7. Januar 2022 gehen.
- Distanzunterricht an Schulen: erneutes Homeschooling nach den Weihnachtsferien möglich
- Lehrerverband fordert Entscheidung bis Ferienende - und noch vor dem nächsten Corona-Gipfel
- Omikron-Variante breitet sich aus: auch GEW sieht Distanzunterricht ab Januar als Option
- Markus Söder äußert sich zu Corona-Lage in Bayern: mehr Tests an Schulen nötig
Die rasante Ausbreitung der Omikron-Variante des Coronavirus in Bayern zwingt auch Schulen zum Umdenken: Nach den Weihnachtsferien, also ab dem 10. Januar 2022, könnte es daher für Bayerns Schüler*innen zurück in den Distanzunterricht gehen. Die Entscheidung darüber soll beim nächsten Bund-Länder-Treffen am 7. Januar getroffen werden. Doch dem Lehrerverband dauert das zu lange: Der Entschluss müsse schon vorher feststehen.
Rückkehr zum Homeschooling in Bayern? Lehrerverband fordert schnelle Entscheidung
Distanzunterricht oder weiterhin Präsenzunterricht? Der Deutsche Lehrerverband fordert nun eine baldige Ansage vonseiten der Politik. Denn: „Sobald die fünfte Welle Deutschland erreicht, müssen wir schnell reagieren können“, betonte Heinz-Peter Meidinger, Präsident des Deutschen Lehrerinnen- und Lehrerverbands im Interview mit dem „Tagesspiegel“. Sollte sich die Corona-Lage in den nächsten Tagen und Wochen so stark verschlimmern, dass im Januar tatsächlich wieder Distanz- und Wechselunterricht sowie eine Notbetreuung angeboten werden müssen, müssen die Planungen dafür schon jetzt starten, appelliert Meidinger. Damit noch bis zum 7. Januar abzuwarten, sei keine Option.
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"Das oberste Ziel muss sein, bis zum Ende des Schuljahres so viel Regelunterricht wie möglich zu gewährleisten", erklärte der DL-Präsident seine Forderung. "Deshalb ist ein kurzer, harter Schul-Lockdown besser, als dass wir die kommenden Monate immer wieder einzelne Schulen schließen müssen." Auch nach Einschätzung von Simone Fleischmann, Präsidentin des Bayerischen Lehrerinnen- und Lehrerverbands, werde ein erneuter Wechsel vom Präsenz- zum Distanzunterricht immer wahrscheinlicher. Aufgrund der aktuellen Corona-Lage könne sie derzeit nichts ausschließen, auch nicht die Rückkehr des Homeschoolings.
Die Meinung des Kultusministeriums, dass die Schulen auf jeden Fall geöffnet bleiben müssten, teile Fleischmann nicht. „Auf Biegen und Brechen geht das keinesfalls“, sagte die BLLV-Präsidentin in einem Interview mit „RadioWelt“ auf Bayern 2. „Die Corona-Pandemie ist kein Wunschkonzert.“ Die Staats- und Landesregierungen müssten aktuell sehr vorsichtig mit ihren Aussagen zum Thema Distanzunterricht sein, um niemanden unnötig zu verunsichern. „Sie dürfen jetzt nichts versprechen“, mahnte Fleischmann. Hinter den Schulöffnungen und möglichen Schließungen müsse eine Strategie stehen, die an die regionalen Inzidenzwerte angepasst ist.
Corona-Schnelltest von CITEST: Den Testsieger der Stiftung Warentest bei Amazon ansehenAn Bayerns Schulen gebe es weiterhin Nachholbedarf, um den Schülern auch während der Corona-Pandemie ein gutes Lehrangebot zu ermöglichen. Aber weder die Bedingungen für den Präsenzunterricht noch für Distanz- und Hybridunterricht seien derzeit überall sicher gegeben. Das Kultusministerium müsse einräumen, dass diese Probleme noch nicht behoben wurden. Auch mangele es weiterhin daran, in den Klassenräumen „optimale Luft herzustellen“, so Fleischmann. "Auf Biegen und Brechen können die Schulen so nicht offenbleiben", lautet das deutliche Fazit der BLLV-Präsidentin.
OP-Masken bei Amazon ansehenEine ganz andere Meinung zum Thema vertritt dagegen der Präsident der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt: Er sehe aktuell keinen Anlass dafür, einen Schul-Lockdown in Erwägung zu ziehen. Er setze gegen die Ausbreitung der Omikron-Variante auf die Booster-Impfungen sowie die geltenden Kontaktbeschränkungen.