Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) zählt wohl zu den deutschen Politikern mit der geschicktesten Social-Media-Strategie. Insbesondere mit seinen Essens-Posts unter dem Hashtag #soederisst erzielt der Nürnberger regelmäßig viele Aufrufe und Reaktionen in den sozialen Netzwerken. 

Die einen lieben den 58-Jährigen für die regelmäßigen Bildchen und Videos von Bratwurst, Schaschlik und Döner - die anderen empfinden die Aufnahmen als provokant und aufmerksamkeitsheischend. Manchmal bringt Söder auch so manchen Nutzer fast zum Würgen. Jetzt hat sich auch noch ein bekannter Sternekoch zum Food-Fan Söder geäußert - mit ebenfalls wenig schmeichelhaften Worten. 

"Ich liebe McDonald's": Söders Big-Mac-Video hat mittlerweile über 100.000 Likes

Anfang Februar hatte Söder auf Instagram ein Reel hochgeladen, das ihn beim Verzehr eines Big Macs zeigt. Stand Anfang März: Über 100.000 Likes. "Ich liebe McDonald's", erklärt der Franke in dem kurzen Video. Er habe aber einen besonderen Tipp für die Liebhaber des Kultprodukts. "Ich ess auf zweimal, da hab ich mehr davon", so Söder weiter.

Dann nimmt der mächtigste Mann im Freistaat Bayern den Teil des Big Macs mit den oberen Hälften und beißt hinein. Mit vollem Mund beim Kauen erklärt er den Nutzern anschließend, dass man durch das Aufteilen des Burgers "doppelten Genuß" habe. "Schmeckt sehr gut", kommentiert er. Die Reaktionen ließen freilich nicht lange auf sich warten.

Sie schwankten wie so oft in den vergangenen zwischen dem Vorwurf, sich nicht genügend um die Politik zu kümmern, Vergleichen mit Donald Trump und Söder-Fans, die ihr Idol gegenüber den Kritikern verteidigen. Zu diesen Kritikern hat sich nun auch ein bekannter Drei-Sternekoch gesellt.

Sternekoch Christian Bau: Söders Lieblingsgerichte "oft von minderer Qualität"

Der Saarländer Christian Bau, 2018 mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet, hat sich offenbar so sehr über den Franken geärgert, dass er sich zu einem langen Kommentar bei der Welt gezwungen sah. Er verstehe nicht, weshalb Söder, "der einem Land mit großer kulinarischer Tradition vorsteht (das mit München und Nürnberg zudem über zwei der spannendsten Gastronomie-Hochburgen Deutschlands verfügt), so peinlich für einen internationalen Großkonzern mit einem faden und weltweit gleichförmigen Speisenangebot Werbung machen muss". 

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Der CSU-Politiker versetze damit der gebeutelten Gastro-Branche einen "Tritt in die Magengrube", wirft ihm Bau vor. Bei Söders Lieblingsspeisen könne man "als Fachmann und Koch schnell erkennen, dass diese oft von minderer Qualität sind", so das Urteil des Starkochs.