Ehec-Bakterien können schwere Erkrankungen verursachen. Aktuell gibt es Fälle in Mecklenburg-Vorpommern und in Seniorenheimen in Belgien - und auch in Bayern sind die Zahlen heuer höher.
Dieses Jahr sind in Bayern bereits mehr Ehec-Infektionen gemeldet worden als im gesamten Jahr 2024. Diese belegen Zahlen des Gesundheitsministeriums in München. Demnach wurden bis Mitte August schon 365 Fälle gemeldet. Im Vorjahr waren es in den gesamten zwölf Monaten 352.
Seit 2020 steigt die Zahl der verzeichneten Fälle im Freistaat stetig, wie das Gesundheitsministerium mitteilte. Damals waren es 186. Im darauffolgenden Jahr wurden 208 Fälle registriert, 2022 waren es 214 und 2023 bereits 248.
Besonders Mecklenburg-Vorpommern von Ehec-Fällen betroffen
Die Ehec-Inzidenz, also die Anzahl der gemeldeten Fälle pro 100.000 Einwohner in Bayern, stieg von 1,42 im Jahr 2020 auf 2,75 in den ersten knapp acht Monaten dieses Jahres.
Derzeit häufen sich Ehec-Fälle in Mecklenburg-Vorpommern, zudem gibt es Ausbrüche in Seniorenheimen in Belgien. Die Häufung weckt Erinnerungen an einen Ausbruch in Deutschland im Jahr 2011, bei dem rund 3800 Erkrankungen erfasst wurden und mehr als 50 Menschen starben. Aktuell sieht das Robert Koch-Institut (RKI) keine Hinweise auf eine Häufung von Ehec-Fällen in anderen Regionen Deutschlands. Die Situation wird jedoch weiterhin sehr genau beobachtet.
Nach Angaben des Landesamts für Gesundheit und Soziales in Mecklenburg-Vorpommern ist derzeit eine Person aus Bayern betroffen.
Ehec besonders für Kinder gefährlich
Ehec steht für enterohämorrhagische Escherichia coli und bezeichnet bestimmte krankheitserregende Stämme des Darm-Bakteriums, die vor allem bei Wiederkäuern wie Rindern vorkommen. Die Mikroben können beispielsweise durch kontaminierte Lebensmittel auf den Menschen übertragen werden - ein Hersteller rief deshalb eine beliebte Wurst zurück.
Sie produzieren starke Zellgifte, die bei Menschen schwere Durchfallerkrankungen sowie das sogenannte hämolytisch-urämische Syndrom (HUS) hervorrufen können, eine Komplikation, die zu Nierenversagen führen kann. Kinder sind besonders gefährdet, da ihr Immunsystem und ihre Organe noch nicht ausgereift sind.