Tödlicher "Elliot": Wintersturm in den USA fordert 23 Todesopfer - Wetterdienst warnt vor "White out"
Autor: Redaktion
New York, Sonntag, 25. Dezember 2022
Ein Weihnachtsmärchen für die einen, ein Feiertagsalptraum für die anderen: Der Wintersturm "Elliot" sorgt in den USA für Tiefsttemperaturen und viel Schnee - und durchkreuzt vielerorts auch die Reisepläne. Für manche sind die extremen Verhältnisse tödlich.
Update vom 25.12.2022, 12.30 Uhr: Zahl der Toten steigt
In den USA überschattet der arktische Sturm «Elliott» mit seinen Auswirkungen das diesjährige Weihnachtsfest. Bislang starben mindestens 28 Menschen in elf Bundesstaaten im Zusammenhang mit extremer Kälte, Eiswinden und starkem Schneefall, wie der Sender NBC am Samstagabend (Ortszeit) unter Berufung auf Behördenangaben berichtete.
In Erie County im Bundesstaat New York kamen am Samstag mindestens drei Menschen ums Leben, wie der Verantwortliche aus dem Bezirk, Marc Poloncarz, auf Twitter bestätigte. Bei zwei von ihnen seien die Rettungsdienste nicht rechtzeitig eingetroffen, hieß es in der «New York Times». Grund dafür sei der starke Schneefall gewesen. Nicht einmal Schneepflüge hätten die Straßen noch räumen können, hieß es.
Update vom 25.12.2022, 07.20 Uhr: Wintersturm "Elliot" fordert über 20 Todesopfer
In weiten Teilen der USA erleben die Menschen das Weihnachtsfest in außergewöhnlicher Kälte. Extreme Minustemperaturen, Eiswind und heftige Schneefälle führten vielerorts zu Stromausfällen - und forderten bereits mehrere Todesopfer. Nach Angaben der Webseite PowerOutage waren am Samstag zeitweise mehr als 1,6 Millionen Haushalte ohne Strom, die meisten von ihnen an der Ostküste der USA. In einigen Landesteilen wurden bis zu Minus 40 Grad gemessen.
An Heiligabend schrieb der US-Wetterdienst auf Twitter, «Santa» - der Weihnachtsmann - werde vor allem in den östlichen zwei Dritteln des Landes mit eisigen Temperaturen konfrontiert sein. «Zum Glück kommt er vom Nordpol und ist an dieses Wetter gewöhnt», hieß es weiter in der weihnachtlichen Mitteilung. Im Südwesten und an der Westküste werde er hingegen etwas höhere Temperaturen erleben.
Für einige hatte der arktische Sturm "Elliott" jedoch sehr ernste Folgen: Der Sender NBC berichtete mit Bezug auf lokale Behörden von mindestens 23 Todesopfern. Laut NBC wurde am Freitagmorgen eine 82-jährige Frau tot vor einer Einrichtung für betreutes Wohnen im Bundesstaat Michigan gefunden. Sie wurde von einem Schneepflugfahrer entdeckt, der den Parkplatz der Einrichtung geräumt hatte und starb später im Krankenhaus. Die meisten wetterbedingten Todesfälle waren auf Verkehrsunfälle auf spiegelglatten oder verschneiten Straßen zurückzuführen. Auch andere Sender berichteten von einer zweistelligen Anzahl von Todesopfern.
Der US-Wetterdienst rief die Reisenden am Weihnachtswochenende zu äußerster Vorsicht auf und warnte vor den sogenannten Whiteout-Bedingungen, bei denen die Sicht und Orientierung aufgrund des Schneefalls stark eingeschränkt sind. Reisen unter solchen Bedingungen seien "extrem gefährlich und zeitweise unmöglich", hieß es. Der Wetterdienst warnte auch vor den niedrigen Temperaturen und betonte, dass bereits wenige Minuten in der Kälte zu Erfrierungen führen könnten.
In Erie County, südlich der großen Seen im Bundesstaat New York, waren die Rettungsdienste zeitweise überlastet. Marc Poloncarz, der Verantwortliche aus dem Bezirk, rief auf Twitter dazu auf, den Notruf nur in den "kritischsten, lebensbedrohlichsten Fällen" anzurufen, um die Leitungen freizuhalten. Er forderte die Einwohner auf, trotz Strom- und Heizungsausfällen in ihren Häusern zu bleiben.