US-Präsidentschaftswahl 2024: Trump schimpft über Wahlkampf-Aus von Biden
Autor: Alexander Milesevic
Washington, Montag, 22. Juli 2024
Nachdem Joe Biden verkündet hat, er werde bei der Wahl um das Amt des US-Präsidenten nicht weiter antreten, schlug er wenige Zeit später eine Nachfolgerin vor. Donald Trump reagierte wütend und wirft ihm "Betrug" vor.
Update vom 22.07.2024: Amtierender Präsident Biden schlägt Vize als Kandidatin vor
US-Präsident Joe Biden plant, im November nicht für eine zweite Amtszeit zu kandidieren und hat seine Stellvertreterin Kamala Harris als Ersatz vorgeschlagen. Obwohl es sein Ziel gewesen sei, eine Wiederwahl anzustreben, glaube er, dass es im besten Interesse seiner Partei und des Landes sei, wenn er zurücktrete und sich ausschließlich auf sein Amt konzentriere, schrieb der Demokrat in einer Erklärung.
In den letzten Wochen stand der 81-Jährige wegen seines geistigen Zustandes in seiner eigenen Partei stark unter Druck. Bidens Rückzug kurz vor der Wahl stellt eine dramatische Wende dar und verursacht weiteres Chaos in einem ohnehin schon historischen US-Wahljahr.
"Ich fühle mich geehrt": Biden spricht Harris nach Rückzug volle Unterstützung zu
Biden kündigte an, die Nation im Laufe der Woche ausführlicher über seine Entscheidung informieren zu wollen. Er teilte seinen Rückzug über die sozialen Medien X, Facebook und Instagram mit. Kurz darauf schrieb er, dass die 59-jährige Harris seine volle Unterstützung habe, als Kandidatin der Demokraten bei der anstehenden Wahl anzutreten.
Die Demokraten müssen nun in kürzester Zeit umschwenken und die Nachfolge regeln. Die formelle Nominierung des Präsidentschaftskandidaten erfolgt auf einem Parteitag in Chicago Mitte August. Harris war an der Seite Bidens bisher unauffällig geblieben, erhielt aber angesichts der Schwäche ihres Chefs zuletzt die Unterstützung mehrerer wichtiger Parteimitglieder.
"Ich fühle mich geehrt, die Unterstützung des Präsidenten zu haben, und ich habe die Absicht, diese Nominierung zu verdienen und zu gewinnen", teilte die ehemalige kalifornische Generalstaatsanwältin und Ex-Senatorin mit. Harris ist die erste Schwarze, die den Eid als US-Vizepräsidentin abgelegt hat. Sie ist 19 Jahre jünger als der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump.
Trump wütend über den "betrügerischen Joe Biden"
Donald Trump schien nach dem Rückzug Bidens wütend. Sein Team habe Zeit und Geld in "den Kampf gegen den betrügerischen Joe Biden" investiert. "Jetzt müssen wir wieder von vorn anfangen", schimpfte Trump laut dpa auf der von ihm mitbegründeten Internet-Plattform Truth Social. Der 78-Jährige stellte eine Entschädigung der Republikaner für diesen "Betrug" an seiner Partei in den Raum.
Der 78-Jährige war beim Parteitag der Republikaner in Milwaukee vergangene Woche offiziell zum Kandidaten seiner Partei gekürt worden. Als Vizekandidat der Republikaner geht der Senator J.D. Vance ins Rennen. Der Parteitag inszenierte Trump nach dem Attentat auf ihn als Politiker, den die Schüsse verändert haben und der nun das tief gespaltene Land einen wolle.