Tödliche Gefahr im Sand? Asbest-Strand in kroatischer Urlaubs-Metropole sorgt für Aufregung

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Split: Asbest-Strand sorgt für Aufregung
Unter einem Strand in Split soll eine Asbest-Deponie lauern. Aktivisten werfen den Behörden Untätigkeit vor.
Split: Asbest-Strand sorgt für Aufregung
Sander Lenaerts/unsplash

Ein Strand in der kroatischen Urlaubs-Hochburg Split sorgt seit Jahren für Aufregung. Darunter soll sich nämlich eine Asbest-Deponie befinden. Anwohner und Umweltschützer werfen den Behörden Untätigkeit vor.

Eigentlich ist der kleine Stadtstrand Kosica im Spliter Stadtteil Vranjic der perfekte Ort zum Baden - wäre da nicht die Fabrik Salonit gleich in der Nachbarschaft. Dort wurde lange der krebserregende Baustoff Asbest hergestellt. 

Lange Zeit wurden die Abwässer der Fabrik direkt ins Meer abgeleitet - und die lagerten sich nach und nach an dem Strand ab. Darauf machen unter anderem Marijan Grubić und Marin Mandić von der Umweltorganisation "Mjesto koje hoće živjeti" ("Der Ort will leben") seit Jahren aufmerksam. Doch das vergeblich - nicht einmal ein Warnschild macht auf die tödliche Gefahr aufmerksam und Familien mit Kindern tollen auch weiterhin auf dem verseuchten Sand herum.

Strand mit Asbest verseucht - Stadt vertröstet Anwohner

"Das Tragischste ist, dass die Stadt die Bürger beharrlich zur Asbestdeponie, also zum, wie sie es nennen, Stadtstrand einlädt", so der Aktivist Marin Mandić gegenüber dem kroatischen Nachrichtenportal Večernji.hr. Dabei gilt der Ort schon seit Jahren als "Schwarzer Punkt", was eine besonders verunreinigte Stelle an der Küste bezeichnet. Laut dem Aktivisten Grubić sieht die Stadtverwaltung von Solin - zu dem Stadtteil gehört auch das Viertel Vranjic - keinen Grund zur Besorgnis. Man verweise stets auf die gute Wasserqualität an der Stelle.

Auch soll bei eigenen Untersuchungen kein Asbest festgestellt worden sein. "Es wurden Sondierungen und Untersuchungen durchgeführt, drei Sonden befanden sich am Strand und an diesem Teil wurde kein Asbest nachgewiesen", so der Soliner Bürgermeister Dalibor Ninčević gegenüber dem Nachrichtenportal. Er verweist auf die Umweltstrategie an dem Ort, die mit der Schließung von Salonit 2007 ihren Anfang genommen habe und weiter fortgesetzt würde. Zäune lehnt Ninčević ab - man könne den Leuten nicht vorschreiben, wo sie zu baden haben und wo nicht.

Für Grubić und Mandić ist das purer Hohn und sie fordern die Behörden weiterhin auf, wenigstens einen Zaun um die betroffenen Stellen zu ziehen und das Baden dort zu untersagen. Die Stadtverwaltung vertröstet Anwohner und Aktivisten jedoch mit dem Hinweis, dass eine umfangreiche Sanierung des Areals geplant sei - und dann sollen auch die Zäune kommen. 

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Für Marin Mandić sind das jedoch leere Versprechungen, die man sich schon seit Jahren anhören muss. "Ich erinnere daran, dass 2016 versprochen wurde, dass die Sanierung im Sommer 2017 beginnen würde", so Mandić gegenüber Večernji.hr - passiert sei seitdem aber nichts. Und das, obwohl die Finanzierung über das zuständige Ministerium gesichert sei.

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