Teil-Lockdown ohne Maskenpflicht: Seltsame Corona-Politik der Niederlande in der Kritik
In den Niederlanden gilt für drei Wochen ein teilweiser Lockdown, weil die Infektionszahlen explodieren.
Alix Greenman
In den Niederlanden gilt seit Samstag ein Teil-Lockdown, nicht lebenswichtige Geschäfte müssen schon um 18 Uhr schließen. Doch ein Reporter beobachtet währenddessen nahezu absurde Dinge im Nachbarland.
Den Haag: Landesweiter Teil-Lockdown seit Samstag (14. November 2021)
Geschäfte müssen bereits um 18 Uhr schließen, Kontaktbeschränkungen gelten
"Wirkt inkonsequent": Reporter berichtet von absurden Szenen im Nachbarland
Maskenpflicht erst vor wenigen Tagen eingeführt - doch nicht überall
In den Niederlanden gilt seit Samstag ein vorerst dreiwöchiger Teil-Lockdown. Geschäfte, die nicht lebensnotwendig sind, müssen etwa bereits um 18 Uhr schließen, die Gastronomie ist verpflichtet, bereits um 20 Uhr ihre Türen zu machen. Doch im Nachbarland spielen sich gleichzeitig kuriose Szenen ab, die an der Konsequenz der Maßnahmen zweifeln lassen, berichtet nun ein TV-Reporter.
"Ein Widerspruch": Reporter berichtet von Partys in Amsterdamer Häusern - nach Sperrstunde
Der ntv-Korrespondent Gordian Fritz wurde am Sonntag live aus der Innenstadt von Amsterdam in die aktuelle Nachrichtensendung zugeschaltet. "Wir können ja mal schauen, es ist schwierig. In den Supermärkten und Geschäften gibt es keine Maskenpflicht, in den Hotels gibt es keine Maskenpflicht", so Fritz. Nur in den öffentlichen Gebäuden und Verkehrsmitteln müsse man Maske tragen, so der Reporter.
"Das ist natürlich schon so ein bisschen ein Widerspruch", konstatiert der Korrespondent. Dass die Restaurants abends schließen mussten, hätten die Leute, so sein Erlebnis, "klaglos hingenommen". Doch die Gäste seien danach einfach "ins Private gegangen", in vielen Häusern habe man gesehen, "dass dort Partys gefeiert wurden".
Mehrere Menschen hätten ihm gegenüber am Sinn der Maßnahmen gezweifelt, das Ganze wirke "inkonsequent". Auch "die Holländer haben Zweifel, dass die Maßnahmen nach drei Wochen wirklich den Trend bringen", viele würden Verschärfungen befürchten.
Brutale Straßenschlachten in Den Haag und Leuwaarden: Niederländischer Teil-Lockdown löst Gewalt aus
Am Freitag (12. November 2021) lag die Sieben-Tage-Inzidenz in den Niederlanden laut der John Hopkins University bei 503,9, die Kurve zeigt auch bei Krankenhauseinweisungen und Todesfällen deutlich nach oben. Währenddessen haben sich am Wochenende in Den Haag und Leeuwarden hunderte Maßnahmengegner*innen und Hooligans brutale Straßenschlachten mit der Polizei geliefert, wie die Bild-Zeitung berichtet.
Die Polizei sei mit der Situation völlig überfordert gewesen, heißt es in einem Bericht. Die Ordnungskräfte hätten auch auf Unbeteiligte eingeprügelt, eine Spezialeinheit hätte das Stadtzentrum erst in der Nacht wieder zur Ruhe gebracht.
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