Die Ermittler durchsuchten am Mittwoch den ganzen Tag über Räumlichkeiten in Ternitz, etwa 75 Kilometer südwestlich von Wien. Dort wurde auch der 19-Jährige festgenommen. Am Abend waren dort immer noch Spezialisten im Einsatz. Ob Datenträger wie Computer oder Handys sichergestellt wurden, ließ die Polizei offen. Die zweite Festnahme erfolgte in Wien.
Anschlagspläne weit fortgeschritten
Der 19-jährige Österreicher war auf einschlägigen Plattformen im Internet aktiv. Laut der Polizei radikalisierte er sich über Online-Foren und legte erst im Juli einen Treueschwur auf die Terrororganisation Islamischer Staat ab.
Die Tatsache, dass in den Räumen chemische Substanzen gefunden wurden, deutet darauf hin, dass die Anschlagspläne möglicherweise weit fortgeschritten waren. Ermittler hantierten dort in Schutzanzügen. Was genau der Teenager plante, blieb unklar.
"Swifties" reagieren auf Absage
"Aufgrund der Bestätigung durch Regierungsbeamte über einen geplanten Terroranschlag im Ernst-Happel-Stadion haben wir keine andere Wahl, als die drei geplanten Shows zur Sicherheit aller abzusagen", teilte der Konzertveranstalter Barracuda Music mit. Ersatzkonzerte sind nicht geplant. Taylor Swift ist für weitere Konzerte in London gebucht.
"Alle Tickets werden automatisch innerhalb der nächsten 10 Werktage rückvergütet", kündigte Barracuda Music an. Swifts Management verwies auf dpa-Anfrage nur auf die Stellungnahme des Veranstalters und äußerte sich nicht inhaltlich. Es wurde nicht bestätigt, dass sich die 34-Jährige bereits in Österreich aufhält.
Ihre als "Swifties" bekannten Fans reagierten tief enttäuscht, zeigten aber auch Verständnis für die Absage. "Kann's nicht glauben", schrieb einer unter den Instagram-Beitrag von Barracuda Music mit der Absage. "Mein Herz ist gebrochen", schrieb jemand anderes. Viele Anhänger der Musikerin bezeichneten die Absage dennoch als richtige Entscheidung angesichts der offenbar doch sehr konkreten Terrorgefahr.
Nach den Festnahmen wurde die Polizei gefragt, ob sie eine Absage der Konzerte für angebracht halte. Empfehlungen dieser Art seien nicht ihre Aufgabe, wich der Wiener Landespolizeipräsident Gerhard Pürstl aus. Er machte aber deutlich, dass die konkrete Gefahr durch die Festnahme zwar minimiert wurde, aber eine "abstrakte Gefahr" weiterhin bestehe.
Vorschaubild: © Collage inFranken.de (Alex Halada/APA/dpa; Jordan Strauss/AP/dpa)