Spanien sagt Ukraine neue Hilfen von über 800 Millionen zu

2 Min
Ukraine-Krieg - Selenskyj in Madrid
Sánchez bekräftigte die «vollständige und entschiedene» Unterstützung Spaniens für die Ukraine.
Ukraine-Krieg - Selenskyj in Madrid
Bernat Armangue/AP/dpa
Ukraine-Krieg - Selenskyj in Madrid
Am Mittwoch reist der ukrainische Präsident in die Türkei.
Ukraine-Krieg - Selenskyj in Madrid
Alejandro Martinez Velez/Europa Press via AP/dpa
Ukraine-Krieg - Selenskyj in Madrid
Es war der dritte Spanien-Besuch Selenskyjs seit Beginn des russischen Angriffskrieges.
Ukraine-Krieg - Selenskyj in Madrid
Bernat Armangue/AP/dpa

Selenskyj ist derzeit auf Europa-Tournee. In Spanien bekam er neue Hilfszusagen. Nun reist er weiter in die Türkei. Das Ziel dort: Die Friedensgespräche zum Ukraine-Krieg wieder in Gang zu bringen.

Spanien wird die Ukraine im russischen Angriffskrieg mit neuen Hilfen im Gesamtwert von 817 Millionen Euro unterstützen. Das sicherte der spanische Ministerpräsident Pedro Sánchez bei einem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Madrid zu.

Von den gesamten Hilfen würden 615 Millionen Euro in ein «Militärunterstützungspaket» fließen, das bereits im nächsten Monat für die Beschaffung neuer Ausrüstung für die ukrainische Armee zur Verfügung gestellt werden solle, erklärte Sánchez auf einer gemeinsamen Pressekonferenz am Regierungssitz Palacio de la Moncloa in Madrid.

Unter den 615 Millionen sind 100 Millionen Euro, mit denen Spanien sich an der sogenannten Purl-Initiative für amerikanische Waffen- und Munitionslieferungen an die Ukraine beteiligen will. Diese 615 Millionen sind Teil eines älteren bilateralen Sicherheitsabkommens, das jährliche militärische Hilfen Spaniens in Höhe von insgesamt einer Milliarde Euro vorsieht.

Spanien will sich am Wiederaufbau des Landes beteiligen

Spanien werde zudem 202 Millionen Euro bereitstellen, «um den Wiederaufbau der Ukraine voranzutreiben». Das Projekt werde sich vor allem auf die Bereiche Energie, Wasser und Verkehr konzentrieren, sagte Sánchez. Spanischen Unternehmen solle die Teilnahme an dem Projekt ermöglicht werden.

Anlässlich des Besuchs wurden mehrere Abkommen unterzeichnet, darunter eines zur gemeinsamen Bekämpfung russischer Propaganda, wie die spanische Regierung mitteilte. Sánchez bekräftigte die «vollständige und entschiedene» Unterstützung für die Ukraine angesichts der russischen Aggression und sicherte zu, diese Hilfe werde so lange fortgesetzt, bis ein gerechter und dauerhafter Frieden erreicht sei und das Land der EU beitreten könne.

Selenskyj bedankte sich für die Unterstützung und betonte, der Schlüssel zur Beendigung des Kriegs liege in der «Einheit und der internationalen Zusammenarbeit». Zuvor hatte der Ukrainer bei seinem dritten Spanien-Besuch das Parlament in Madrid besucht. Anschließend war er mit Vertretern der spanischen Rüstungsindustrie und mit König Felipe VI. zusammengekommen.

Selenskyj und Sánchez betrachten Picassos «Guernica»

Ein Programmpunkt voller Symbolik war der Besuch des Museums Reina Sofía im Zentrum Madrids. Dort schauten sich Selenskyj und Sánchez gemeinsam das legendäre Antikriegs-Gemälde «Guernica» von Pablo Picasso an. Das Wandgemälde, eine Anklage gegen Krieg und Faschismus, gilt als eines der bekanntesten - wenn nicht als das bekannteste - Werk Picassos. «Gegen die Grausamkeit des Krieges. Für Gerechtigkeit und Frieden. Wir stehen an der Seite der Ukraine – immer», schrieb Sánchez dazu auf X.

Werden die Friedensgespräche in der Türkei wiederbelebt?

Am Mittwoch reist Selenskyj in die Türkei. Bei Gesprächen in Ankara soll es auch um Wege zu einer Beendigung des Ukraine-Krieges und um Möglichkeiten eines dauerhaften Friedens gehen, wie der Kommunikationsdirektor des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan mitteilte. «Wir bereiten uns darauf vor, die Verhandlungen wiederzubeleben, und haben Lösungen erarbeitet, die wir unseren Partnern vorschlagen werden», schrieb Selenskyj im sozialen Netzwerk X. 

Der Staatschef sagte indes nicht, ob er damit direkte ukrainisch-russische Gespräche meint. Russland sei an den Gesprächen in der Türkei nicht beteiligt, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow in Moskau. In den mehr als dreieinhalb Jahren des russischen Angriffskriegs ist die Türkei immer wieder Vermittlerin zwischen Moskau und Kiew oder Gastgeberin von Gesprächen gewesen.