Mensch stirbt in Selbstmord-Kapsel: Suizid-Helfern drohen fünf Jahre Gefängnis

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Umstrittenes Suizidgerät «The Sarco»
Eine Person kann sich hineinlegen und durch Knopfdruck die Zuleitung von Stickstoff auslösen. Sie erstickt daran.
Umstrittenes Suizidgerät «The Sarco»
Ahmad Seir (AP)

Suizidhilfe ist in der Schweiz eigentlich erlaubt. Doch nun wurde ein Strafverfahren gegen mehrere Menschen eingeleitet. Ihre "Suizid-Kapsel" sei nicht gesetzeskonform. In ihr erstickte ein Mensch - der Leichnam wird obduziert.

In der Schweiz wurden mehrere Menschen festgenommen, nachdem sie eine umstrittene Selbstmord-Kabine bei einem Menschen verwendet hatten. Gegen sie wird ein Strafverfahren wegen "Verleitung und Beihilfe zum Selbstmord" eingeleitet, erklärte der Staatsanwalt von Schaffhausen, Peter Sticher. Bei einer Verurteilung drohen ihnen bis zu fünf Jahre Haft.

Es ist der erste dokumentierte Einsatz der Sarco-Kabine in der Schweiz. Eine Person kann sich hineinlegen und durch Drücken eines Knopfes die Zuleitung von Stickstoff aktivieren, wodurch sie erstickt.

Mensch in Selbstmord-Kabine gestorben: Einsatzkräfte beschlagnahmen "Sarco"

Die Staatsanwaltschaft wurde nach eigenen Angaben am Montag (23. September 2024) von einem Anwalt darüber informiert, dass die Kabine in Merishausen im Kanton Schaffhausen - nahe der deutschen Grenze - verwendet worden war. Einsatzkräfte hätten sie beschlagnahmt und die verstorbene Person zur Obduktion in das Institut für Rechtsmedizin nach Zürich gebracht.

Suizidhilfe ist in der Schweiz erlaubt, sofern den Helfern keine eigennützigen Motive vorgeworfen werden können. Es gibt mehrere Suizidhilfe-Organisationen in der Schweiz. Die Schweizer Behörden betrachten das Gerät Sarco jedoch als nicht gesetzeskonform.

Hinweis der Redaktion: Wir berichten für gewöhnlich nicht über Selbstmorde. Eine Ausnahme bilden Fälle von großem öffentlichen Interesse. Bei der Telefonseelsorge erreichst du unter der kostenlosen Hotline 0800-1110111 oder 0800-1110222 Hilfe in schwierigen, möglicherweise ausweglos erscheinenden Situationen. Innerhalb von Bayern kannst du dich alternativ unter der 0800-6553000 beim Netzwerk Krisendienste Bayern melden. Dort bekommst du rund um die Uhr qualifizierte Hilfe in psychischen Krisen und Notfällen. Unter www.frnd.de ("Freunde fürs Leben") findest du zudem weitere Informationen und Hilfsangebote.

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