Kontaktlinsen: Schock-Diagnose nach Mittagsschlaf - Fleischfressender Parasit zerstört Auge
Autor: Teresa Hirschberg
Florida, Freitag, 24. Februar 2023
Er döste nicht einmal eine Stunde lang ein, doch danach war nichts mehr wie zuvor: Ein Student aus den USA trug beim Schlafen seine Kontaktlinsen. Nun kann er auf einem Auge kaum noch sehen. Fatalerweise kam die Diagnose erst Wochen später.
Es ist der Albtraum aller Kontaktlinsenträger: Horrormeldungen über im Auge vergessene oder verrutsche Linsen, Entzündungen oder sogar Erblindungen machen immer wieder die Runde. Was einem Studenten aus den USA nun passiert ist, klingt aber besonders widerlich: Der 21-Jährige legte sich nur für ein kurzes Nickerchen schlafen. Als er wieder aufwachte, konnte er auf einem Auge plötzlich nichts mehr sehen. Die Ekel-Diagnose lautet: fleischfressende Parasiten.
Eigentlich hat Mike Krumholz aus Florida als langjähriger Kontaktlinsenträger Erfahrung mit der Sehhilfe. Unschöne Erfahrungen mit gelegentlichen Infektionen und Bindehautentzündungen habe er in den sieben Jahren bereits gemacht, wenn er die Linsen zu lange am Stück getragen hatte.
Mit Kontaktlinsen eingeschlafen: Student erblindet auf einem Auge
Dass er aber für einen 40-minütigen Power-Nap eindöste und dabei seine Kontaktlinsen trug, hat nun schwerwiegende Folgen: Als der Teilzeit-Kinderbetreuer von seinem Mittagsschlaf aufwachte, war sein linkes Auge blutrot verfärbt und sein Sehvermögen beeinträchtigt.
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Zunächst vermutete der 21-Jährige nichts Schlimmes und entfernte lediglich seine Kontaktlinsen. Doch in den Tagen darauf konnte er immer schlechter sehen und litt unter starken Schmerzen. Erst einen Monat später stand die Diagnose fest: Ein fleischfressender Parasit hatte sich in seinem Auge eingenistet und seitdem davon ernährt. Die "Akanthamöben-Keratitis" kann zu teilweiser oder kompletter Blindheit führen. Die Ärzte sagten dem Studenten, selbst nach einer Operation würde er wahrscheinlich nur 50 Prozent seines Sehvermögens wiedererlangen. Aktuell könne er lediglich flackernde Lichter wahrnehmen.
Aktuell kann Mike Krumholz nicht mehr arbeiten, sein Studium musste er pausieren. Doch auch sein Sozialleben leidet enorm unter der Diagnose. "In meinem Schlafzimmer habe ich die Rollläden unten und alle Lichter ausgeschaltet", erzählt er im Interview mit dem Daily-Star. Die Schmerzen seien schrecklich: "Es ist wie ein konstanter Schock. Ich bin ziemlich stolz auf meine Schmerztoleranz, aber ich habe vor Schmerzen geschrien.“"
Eine "Akanthamöben-Keratitis" trete höchstens bei 33 von einer Million Kontaktlinsenträgern auf, erklärt das "Center for Disease Control and Prevention". Laut der US-Gesundheitsbehörde habe es daher wohl auch so lange gedauert, bis die Diagnose bei dem 21-Jährigen feststand. Sein Auge könne nicht mehr gerettet werden, nun komme für ihn nur noch eine Transplantation infrage. Dafür sei das Gewebe aber aktuell noch zu stark entzündet.
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