Josef Fritzl bekennt sich des Mordes schuldig

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Sicherheitskräfte begleiten Josef Fritzl in den Gerichtssaal in St. Pölten. Foto: Robert Jäger/dpa

Vor dem Schwurgericht in St. Pölten hat sich der 73-jährige Josef Fritzl unerwartet des Mordes für schuldig bekannt. Er sei verantwortlich für den Tod eines Babys, das er mit seiner Tochter Elisabeth in seinem Kellerverlies gezeugt hatte.

 Der kleine Michael war 1996 krank auf die Welt gekommen und 66 Stunden nach der Geburt gestorben. Er habe das Kind nicht absichtlich sterben lassen, sondern dessen Gesundheitszustand falsch eingeschätzt, erklärte Fritzl am Mittwoch. Er hatte den Mordvorwurf der Anklage zunächst zurückgewiesen. Die Video-Aussage seiner Tochter Elisabeth am Vortag habe nun bei ihm zu einem Sinneswandel geführt, erklärte Fritzl. Ihm droht lebenslange Haft.
Dem Angeklagten wird wiederholte Vergewaltigung, Inzest, fortdauernde Freiheitsberaubung und Sklaverei vorgeworfen. Außerdem wurde die Anklage auch um Mord durch unterlassene Hilfeleistung erweitert. Fritzl selbst hatte sich zu Prozessbeginn nur zu den Vorwürfen der Vergewaltigung seiner Tochter und der Freiheitsberaubung der Tochter und der mit ihr gezeugten Kinder für „schuldig“ oder „teilschuldig“ bekannt. Er hatte Elisabeth 24 Jahre in einem Kellerverlies gefangen gehalten und immer wieder vergewaltigt.
Am dritten Verhandlungstag attestierte eine Gutachterin dem Angeklagten zu jedem Zeitpunkt der Tat volle Zurechnungsfähigkeit. Sie habe keinerlei Geisteskrankheit bei ihm festgestellt. dpa