Erstes Land verhängt Affenpocken-Quarantäne - Lauterbach unternimmt weitere Schritte
Autor: Redaktion
Belgien, Montag, 23. Mai 2022
Die Corona-Pandemie ist noch nicht vorbei, da warnt das Gesundheitsministerium bereits vor der Ausbreitung einer weiteren Krankheit: Die Experten gehen davon aus, dass die Fälle von Affenpocken in Deutschland zunehmen werden. Erste Länder beginnen bereits mit Impfungen.
- Affenpocken: Fälle nehmen weltweit weiterhin zu
- Erstes europäisches Land führt Quarantäne für Infizierte ein
- Bundesgesundheitsministerium rechnet mit neuen Fällen in Deutschland
- BMG und Lauterbach wollen Impfung für Kontaktpersonen abklären
Weltweit tauchen immer mehr Fälle von Affenpocken auf. Nun hat ein erstes europäisches Land mit einem drastischen Schritt auf die Ausbreitung der Krankheit reagiert: der Verhängung einer Quarantäne. Was an die Anfangszeit der Corona-Pandemie erinnert, wirft nun die Frage auf: Steht eine erneute Gesundheitskrise bevor?
Belgien verhängt Affenpocken-Quarantäne - weitere Fälle in Deutschland
Große Pusteln auf der Haut, hohes Fieber und Durchfall: Diese Symptome sind für die weltweit über 100 diagnostizierten Fälle von Affenpocken typisch. Um eine weitere Ausbreitung zu verhindern, hat sich Belgien nun dazu entschlossen, eine Quarantäne für Infizierte einzuführen. Diese soll 21 Tage dauern. Allerdings müssen sich nur die Infizierten isolieren, ihre Kontaktpersonen nicht. Drei Fälle wurden bereits in Belgien registriert, unter anderem in Antwerpen.
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In Deutschland war am Freitag (20. Mai 2022) die erste Infektion bekannt geworden, dabei handelt es sich um einen 26-jährigen Mann, der in einer Münchner Klinik behandelt wird. Nun gibt es drei weitere Fälle aus Berlin.
Dass Affenpocken das neue Coronavirus werden könnten, glaubt Karl Lauterbach (SPD) jedoch nicht: "Aufgrund der bisher vorliegenden Erkenntnisse gehen wir davon aus, dass das Virus nicht so leicht übertragbar ist und dass dieser Ausbruch eingegrenzt werden kann", lautet die Einschätzung des Bundesgesundheitsministers.
Auch die Münchner Ärzte, die den Affenpocken-Patienten betreuen, sowie Experten des Robert Koch-Instituts gehen derzeit nicht von einer drohenden großen Infektionswelle aus. Vereinzelte weitere Fälle werden laut den Medizinern wohl aber auftreten. Dem Münchner Patienten gehe es gut, der Krankheitsverlauf sei mild, meldet das Klinikum.
Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek appelliert dennoch, sich ein Beispiel an Großbritannien zu nehmen und einen entsprechenden Impfstoff zu bestellen, wie der CSU-Politiker bei Bild-TV erläuterte. "Es geht darum, bei den Kontakten, wenn es möglich ist, zu impfen. (…) Was wir präventiv tun können, das tun wir. Wir müssen in der Öffentlichkeit aufklären, wir müssen für Impfstoff sorgen und wir müssen für Medikamente sorgen."