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Erster Omikron-Todesfall: Virus breitet sich rasend schnell aus - "So etwas haben wir noch nie beobachtet"


Autor: Verena Schultheiß

London, Montag, 13. Dezember 2021

Die neue Omikron-Variante breitet sich in Großbritannien "mit phänomenaler Geschwindigkeit" aus. Am Montag (13. Dezember) dann die traurige Meldung: mindestens ein Patient ist an Omikron gestorben. Warum es in anderen Länder bald ähnlich aussehen könnte.
"Das Beste, was wir tun können, ist, dass wir alle unsere Auffrischungsimpfungen bekommen", Boris Johnson zur Corona-Lage in England.


In Großbritannien hat die Omikron-Variante des Coronavirus offenbar ein erstes Todesopfer gefordert. "Traurigerweise führt Omikron zu Krankenhausaufenthalten, und leider wurde bestätigt, dass mindestens ein Patient an Omikron gestorben ist", sagte Boris Johnson am Montag (13. Dezember 2021) beim Besuch einer Londoner Impfklinik - so berichtete das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Die Menschen müssten sich von der Vorstellung verabschieden, dass es sich bei der zuerst in Südafrika nachgewiesenen Virusvariante um eine mildere Version des Coronavirus handele. "Das Beste, was wir tun können, ist, dass wir alle unsere Auffrischungsimpfungen bekommen", sagte der britische Premierminister

Zudem meldete das britische Gesundheitsministerium am Montag einen sprunghaften Anstieg der Infektionen mit der neuen Virus-Version. Nach Angaben der Bild erklärte Gesundheitsminister Sajid Javid: "Es breitet sich mit phänomenaler Geschwindigkeit aus. So etwas haben wir noch nie beobachtet." Nach seinen Aussagen verdoppeln sich die Infektionen alle zwei bis drei Tage. Allein in London seien bereits 40 Prozent aller neu positiv getesteter Corona-Fälle darauf zurückzuführen.

Gesundheitsexperten empfehlen Warnstufe zu erhöhen 

Aufgrund der rasanten Verbreitung der Omikron-Variante in Großbritannien empfehlen britische Gesundheitsexperten jetzt, die bislang geltende Warnstufe im Land von drei auf vier zu erhöhen. Schon jetzt gäbe es viele Krankenhauseinlieferungen von Patientinnen und Patienten, die die Omikron-Variante hätten. Das Alarmstufensystem in Großbritannien hat insgesamt fünf Warnstufen und zeigt unabhängig von politischen Entscheidungen die Corona-Lage auf den Inseln.

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Die Omikron-Variante des Coronavirus dürfte andere Virusvarianten wie Delta nach Einschätzung eines renommierten Experten schon in Kürze europaweit verdrängt haben. "Im Moment ist Omikron in Europa noch selten", sagte Richard Neher, Leiter der Forschungsgruppe Evolution von Viren und Bakterien am Biozentrum der Universität Basel, in einem am Montag auf der Webseite der Universität veröffentlichten Interview. "Aber wenn die Entwicklung so weitergeht, wird Omikron in etwa zwei bis vier Wochen in Europa vorherrschend sein." Nicht nur in Großbritannien, sondern auch in Dänemark legen die Daten nahe, dass sich die Zahl der Omikron-Ansteckungen alle drei bis vier Tage verdoppele.

Die Übertragungsrate sei dreimal so hoch wie bei Delta. Grund dafür sei, dass sich sowohl Geimpfte als auch Ungeimpfte infizieren. Gegen eine Ansteckung seien Geimpfte bei der Delta-Variante besser geschützt gewesen als nun bei Omikron, das haben erste Studien haben gezeigt. Mehr zu dem Thema erfahrt ihr hier.  

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Impfung schützt nach ersten Hinweisen vor schwerem Krankheitsverlauf 

Zumindest aber seien Geimpfte und vor allem Geboosterte bei Omikron nach den bisherigen Hinweisen wohl weiter vor einem schweren Verlauf der Krankheit Covid-19 geschützt. Dass es bei Omikron generell vor allem mildere Verläufe gebe, lasse sich nicht sagen, so Neher. Von den bisher erfassten Fällen seien vielfach Geimpfte oder Genesene betroffen gewesen - also Menschen, bei denen bereits ein gewisser Immunschutz bestand. "Dies ist wohl der Hauptgrund für die wenigen schweren Verläufe, nicht die Eigenschaften des Virus selbst."

Zum Weiterlesen:Neues zur Omikron-Variante: So sehr unterscheiden sich die Symptome bei Erwachsenen und Kindern

mit dpa

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