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Erstaunlicher Dinosaurier-Fund: Diese Geräusche machten sie wirklich


Autor: Teresa Hirschberg

New York, Montag, 30. Oktober 2023

Laut, furchteinflößend und vor allem brüllend: Dieses Bild von Dinosauriern aus Filmen und Dokus lässt die Urzeittiere bis heute monströs erscheinen. Doch ein bisher einzigartiger Fossilfund macht Forscher stutzig: Tatsächlich könnten einige Dinos gezwitschert haben.
So könnte der Kehlkopfknochen im Hals des "Pinacosaurus grangeri" ausgesehen haben. Der Fund des Fossils gilt als einzigartig in der Paläontologie.


Die Verwandtschaft zwischen Vögeln und Dinosauriern wird in der Paläontologie schon lange intensiv erforscht. Nun haben Experten aber anhand eines Knochens herausgefunden, dass die Urzeittiere nicht nur optisch in ihrer Skelettstruktur Vögeln ähnelten, sondern wohl auch wie sie geklungen haben. Die neuen Ergebnisse könnten das Bild vom brüllenden Saurier revolutionieren.

Fest steht, dass unsere heutigen Vögel zwar nicht direkt von den Flugsauriern abstammen, dafür aber vom Archaeopteryx, dem sogenannten Urvogel. Dieser entwickelte sich wiederum aus den Raubsauriern und verkettet somit die Abstammung zwischen Vögeln und Dinos, wie Forscher der LMU München herausfanden. Der Archaeopteryx lebte vor rund 150 Millionen Jahren sogar in Bayern, wie entsprechende Skelettfunde aus dem Altmühltal in Mittelfranken belegen. Die bisher elf entdeckten Fossilien stammen alle aus dem Solnhofener Archipel im Kreis Weißenburg-Gunzenhausen. Im Dinopark Altmühltal werden aktuell auch die Überreste eines anderen Sensationsfunds präpariert.

Einzigartiges Fossil untersucht: Machten Dinos ähnliche Geräusche wie Vögel?

Das Fossil, das die Wissenschaft nun beschäftigt, wurde aber in der Wüste Gobi gefunden. Zwar stammt die Entdeckung bereits aus dem Jahr 2005, doch welche interessante Funktion der Knochen einst hatte, wurde erst kürzlich in einer Studie in der Fachzeitschrift "Nature" erklärt. Es sei das erste Mal, dass der Kehlkopfknochen eines Dinos noch intakt gefunden wurde. Das Exemplar stamme von einem "Pinacosaurus grangeri" aus der Oberkreidezeit.

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Bei einer Präsentation im "American Museum of Natural History" in New York lieferte Paläontologe Junki Yoshida am Dienstag (24. Oktober 2023) noch mehr Informationen zu den Untersuchungen: Zunächst war nämlich vermutet worden, dass der Knochen in der Kehle des Dinos zum Atmen diente. Bei Forschungsleiter Junki Yoshida, der am "Hokkaido University Museum" in Japan tätig ist, kamen aber Zweifel auf.

Also verglich er das Fossil mit Kehlköpfen von Vögeln und bemerkte Ähnlichkeiten. So kam er darauf, dass die Saurier mithilfe des Knochens Geräusche erzeugten, die denen von Vögeln ähneln – sie also zwitscherten. Nun sollen weitere Untersuchungen folgen. Der Fund gilt auch deshalb als Besonderheit, weil sich Kehlkopfknochen aufgrund ihrer knorpeligen Konsistenz schneller zersetzen als andere Fossile.

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Ein internationales Forschungsteam veröffentlichte vor Kurzem zudem neue Entdeckungen zu Meeressauriern: Dabei geht es um ein echtes Meeresungeheuer, dessen Überreste im Straßengraben gefunden wurden.

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