Bomber: So hat Trump den Iran ausgetrickst - "war ein Köder"
Autor: Daniel Krüger
Washington, Montag, 23. Juni 2025
Nach dem Luftangriff der USA auf den Iran äußert sich ein Regierungsbeamter gegenüber US-Medien. Präsident Trump lockte das Regime offenbar mit einem Trick in die Falle.
Die USA haben bei ihrem jüngsten Luftangriff auf iranische Nuklearanlagen ein ausgeklügeltes Täuschungsmanöver eingesetzt, um das Element der Überraschung zu bewahren. Wie Verteidigungsbeamte am Sonntag gegenüber dem Wall Street Journal bestätigten, flogen B-2-Tarnkappenbomber bewusst in zwei verschiedene Richtungen, um iranische Aufklärer zu verwirren.
Am Samstagmorgen registrierten Flugverfolger demnach eine Gruppe von B-2-Bombern, die von ihrer Luftwaffenbasis in Missouri starteten und westwärts über den Pazifik flogen. Dies war jedoch nur ein Ablenkungsmanöver, so die renommierte Tageszeitung. Zeitgleich machte sich nämlich eine zweite Gruppe von B-2-Bombern unbemerkt auf den Weg nach Osten und griff Irans wichtigste Nuklearanlagen an.
"Situation, in der niemand damit rechnete": So lief der US-Angriff auf den Iran ab
"Das war tatsächlich ein Köder", bestätigte ein Verteidigungsbeamter laut dem Blatt das westliche Ablenkungsmanöver. "Sie zu 'verstecken' und das Element der Überraschung zu bewahren, war entscheidend." Die Bomber setzten dem Bericht zufolge erstmals im Kampf die GBU-57 Massive Ordnance Penetrators ein - speziell entwickelte Bunkerbrecher-Bomben für gehärtete unterirdische Ziele. Zwölf dieser Bomben wurden auf die Anlage Fordow abgeworfen, zwei weitere auf Natanz. Zusätzlich feuerten US-U-Boote Tomahawk-Marschflugkörper auf Natanz und Isfahan ab.
Video:
Präsident Trump erteilte den finalen Angriffsbefehl am Samstagnachmittag von seinem privaten Club in New Jersey aus. "Das Ziel war es, eine Situation zu schaffen, in der niemand damit rechnete", wird ein hochrangiger Regierungsbeamter zitiert. Das Timing des Angriffs habe für zusätzliche Verwirrung gesorgt, da Trump zuvor erklärt hatte, er würde sich bis zu zwei Wochen Zeit nehmen, um der Diplomatie eine Chance zu geben. Diese Aussagen verstärkten den Eindruck, Iran hätte mehr Zeit vor einem möglichen Angriff. Schwappt der Konflikt auch nach Deutschland über? Dazu hat sich Alexander Dobrindt (CSU) geäußert.
Der iranische Außenminister Abbas Araghchi kritisierte die Täuschung scharf: "Wir waren mitten in Verhandlungen", sagte er dem Wall Street Journal zufolge in Istanbul. "Ich denke, sie haben bewiesen, dass sie keine Diplomaten sind und nur die Sprache der Drohung und Gewalt verstehen." Während Trump von einem "spektakulären militärischen Erfolg" sprach und sagte, Irans wichtigste Urananreicherungsanlagen seien "vollständig und total vernichtet" worden, sprechen iranische Staatsmedien nur von geringfügigen Schäden an Eingangstunneln. Die iranische Atomenergiebehörde kündigte an, die Arbeit am Nuklearprogramm fortzusetzen. Eine iranische Journalistin hat der deutschen Regierung indes Versagen vorgeworfen.