Mit dem Turbo-Zug nach Italien: Neue Direktverbindungen von München nach Mailand und Rom kommen
Autor: Stefan Lutter
München, Mittwoch, 21. Mai 2025
Zugreisen nach Italien wird künftig noch einfacher: Reisende können ohne Umsteigen mit dem Turbo-Zug Frecciarossa von München nach Mailand und Rom fahren. Mit dem Brenner-Basistunnel verkürzen sich die Fahrzeiten zusätzlich.
Die Deutsche Bahn verkündet eine Kooperation mit Italien, die Bahnreisen in den Süden erheblich verkürzt: Ab Ende 2026 wird es möglich sein, mit dem Zug ohne Umsteigen von München* nach Mailand oder Rom zu reisen.
Die italienischen Hochgeschwindigkeitszüge Frecciarossa werden dafür erstmals in Deutschland eingesetzt. Wie die Deutsche Bahn (DB) in München mitteilte, erfolgt die Verbindung über Innsbruck. Zwei Jahre später soll das Angebot auf Strecken bis nach Berlin und Neapel ausgeweitet werden. Seit April gilt eine neue Direktverbindung von München nach Italien, die die Anreise zu beliebten Zielen wie Verona, Bologna und Rimini erleichtert - und ideal für umweltbewusste Reisende ist.
Ohne Umsteigen von München nach Italien: Frecciarossa-Züge kommen nach Deutschland
Für die Reise mit italienischen Hochgeschwindigkeitszügen ab Ende kommenden Jahres wird es laut Bahn täglich eine Verbindung geben. Die Fahrtzeit zwischen München und Mailand wird etwa sechseinhalb Stunden betragen, nach Rom rund achteinhalb Stunden. Bis Ende 2032 sind fünf tägliche Hin- und Rückfahrten zwischen Deutschland, Österreich und Italien geplant. Mit der Eröffnung des Brenner-Basistunnels sollen sich die Fahrzeiten zudem um etwa eine Stunde verkürzen.
Das neue Zugangebot ist eine Kooperation der Deutschen Bahn mit der italienischen Trenitalia und den Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB). Ziel ist es, den internationalen Fernverkehr zu stärken und klimafreundliche Alternativen zu schaffen. "Jeder Fahrgast, der sich für den Zug statt für Auto oder Flugzeug entscheidet, ist ein Gewinn für Umwelt und Klima", betonte Sabine Stock, Vorständin der ÖBB.
Zudem ist die künftige Verbindung ein Teil eines von der EU geförderten Pilotprojekts zur Förderung grenzüberschreitender Bahnverbindungen. Der Hochgeschwindigkeitszug Frecciarossa 1000 wird hierfür technisch angepasst. Test- und Zulassungsfahrten in Deutschland, Österreich und Italien sind geplant, damit der Start pünktlich Ende 2026 erfolgen kann. DB-Vorstand Michael Peterson sieht in dem Projekt eine große Chance: "Das Interesse an grenzüberschreitendem, umweltfreundlichem Reisen wächst." Mit der geplanten Ausweitung des Angebots bis nach Berlin und Neapel ab 2028 will die Bahn den wachsenden Bedarf an internationalen Verbindungen bedienen und einen Beitrag zur Verkehrswende leisten.
Einer der schnellsten Züge Europas
Die Frecciarossa-Züge ("Roter Pfeil") sind Hochgeschwindigkeitszüge der italienischen Bahngesellschaft Trenitalia, die seit 2008 als Premiumklasse für schnelle und komfortable Bahnreisen eingeführt wurden. Diese Züge verkehren hauptsächlich auf den modernen Hochgeschwindigkeitsstrecken Italiens und erreichen Geschwindigkeiten von bis zu 300 km/h (ETR 500) und 360 km/h (Frecciarossa 1000). Letzterer ist sogar für 400 km/h ausgelegt, was ihn zu einem der schnellsten Züge Europas macht. Die Züge wurden von Hitachi Rail und Bombardier entwickelt und zeichnen sich durch innovative Technik und hohe Energieeffizienz aus.
In den italienischen Schnellzügen gibt es vier Komfortklassen: Standard, Premium, Business und Executive. Jede Klasse ist mit WLAN, Steckdosen an jedem Sitz und großzügigen Platzverhältnissen ausgestattet. Zusätzlich warten sie mit Bordrestaurants und spezielle Bereichen für Rollstuhlfahrer auf. Die Züge verkehren auf den wichtigsten Achsen Italiens, wie Mailand-Rom-Neapel sowie Mailand-Turin-Bologna-Florenz. Sie verbinden die Metropolen in erstaunlich kurzen Reisezeiten, beispielsweise kommt man von Mailand nach Rom in etwa drei Stunden.