Mietwagen-Abzocke im Ausland: Verbraucherzentrum warnt Urlauber
Autor: Stefan Lutter
Deutschland, Freitag, 28. März 2025
Das Europäische Verbraucherzentrum warnt vor fragwürdigen Praktiken bei Autovermietungen im Ausland, die für böse Überraschungen im Urlaub sorgen können. Berichte über Kreditkartenprobleme und Zusatzkosten häufen sich, wodurch Buchungen schnell zur Kostenfalle werden.
Das Europäische Verbraucherzentrum (EVZ) Deutschland hat Reisende in einer Mitteilung vor dubiosen Geschäftspraktiken bei Autovermietungen im Ausland gewarnt. Besonders betroffen seien Anbieter wie Goldcar, Firefly und Centauro in Spanien sowie Europcar UK, heißt es in der Warnung für Urlauber.
Im Jahr 2024 verzeichnete das EVZ fast eine Verdoppelung der Beschwerden über Mietwagen gegenüber dem Vorjahr. Das EVZ empfiehlt, sich bereits vor der Buchung auf unabhängigen Bewertungsportalen zu informieren, ob es Beschwerden über den gewählten Autovermieter gibt, da die Rückerstattung meist schwierig sei, nachdem die Zahlung erfolgt ist.
Mietwagen im Ausland: Vorsicht vor diesen Tricks
Zu den häufigsten Praktiken zählen das Aufdrängen von Zusatzversicherungen, die Kunden trotz bestehender Vollkaskoversicherung als notwendig verkauft würden, sowie angeblich abgelehnte Kreditkarten, um zusätzliche Kosten für Ersatzversicherungen zu rechtfertigen. Auch versteckte Kosten und Verträge in Fremdsprachen werden kritisiert. Verbraucher berichteten zudem über unrechtmäßig erhobene Tankgebühren und nachträglich berechnete Schäden oder über teurere Ersatzfahrzeuge wegen angeblich fehlender Verfügbarkeit des gebuchten Wagens.
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Tricks, die Autovermieter häufig anwenden, sind laut EVZ im Detail:
- Zusatzversicherungen aufdrängen: Obwohl Mieter häufig bereits über den Mietwagenvermittler eine Vollkaskoversicherung abgeschlossen haben, wird ihnen vor Ort suggeriert, dass eine zusätzliche Versicherung erforderlich sei, um das Fahrzeug tatsächlich zu mieten.
- Probleme mit Kreditkarten: An der Mietstation werden Kreditkarten für die Kautionshinterlegung oft mit der Begründung abgelehnt, dass es technische Probleme gäbe oder die Karte nicht ausreichend gedeckt sei. Manchmal wird stattdessen eine kostenpflichtige Zusatzversicherung als Lösung angeboten. Debitkarten werden ebenfalls oft ohne ersichtlichen Grund abgewiesen.
- Versteckte Kosten und undurchsichtige Verträge: Es kommt vor, dass Zusatzversicherungen unbemerkt hinzugefügt werden und die Verträge häufig nur in Fremdsprachen vorliegen.
- Tankgebühren und Schadensabrechnungen nachträglich: Hohe Tank-Kautionen werden gefordert, die dann verspätet oder gar nicht zurückgezahlt werden. Zudem werden vermeintliche Kratzer oder Dellen am Fahrzeug später dem Mieter in Rechnung gestellt.
- Kostenpflichtige Fahrzeug-Upgrades: Mieter bekommen manchmal mitgeteilt, dass das ursprünglich gebuchte Fahrzeug nicht verfügbar sei, und man bietet ihnen stattdessen ein teureres Modell an.
So kannst du Mietwagen-Ärger im Urlaub vermeiden
Das EVZ rät Verbrauchern, bei Problemen Bewertungen auf Portalen wie Google oder Trustpilot zu hinterlassen und bei unrechtmäßigen Abbuchungen eine Chargeback-Anfrage bei der Bank zu starten. Bei verweigerten Fahrzeugen sollte die Anzahlung über den Vermittler zurückgefordert werden.
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Tipps, wie du Mietwagen-Ärger vermeiden kannst: