Im Kanton Tessin verschmelzen schweizerische und mediterrane Einflüsse zu einem einzigartigen Reiseziel. Kunst, Geschichte und Genuss erwarten dich an jeder Ecke.
Die Universitätsstadt mit ihren knapp 64.000 Einwohnern befindet sich im italienischsprachigen Kanton Tessin im Süden der Schweiz. Sie liegt an der Mündung des Flusses Cassarate in den Luganersee, einem Gletschersee inmitten der Berge. Der schweizerisch-mediterrane Kulturmix, die Architektur und die Kulinarik sind der norditalienischen Lombardei ähnlich. Zu den Top-Sehenswürdigkeiten zählen der Parco Civico, die Seepromenade bis nach Paradiso, die Hausberge Monte San Salvatore und Monte Brè mit der Ortschaft Gandria, das Stadtzentrum mit der Piazza della Riforma und der Flaniermeile Via Nassa.
Weiterhin die Kathedrale San Lorenzo, die Kirche Santa Maria degli Angioli sowie das benachbarte Museo d´arte della Svizzera italiana (MASILugano, aktuell u.a. The MASI Collections "Arte in Ticino 1850-1950") mit Kulturzentrum Lugano Aerte e Cultura (LAC). Mit dem Ticino Ticket, erhältlich ab einer Übernachtung im Beherbergungsbetrieb, kann man gratis die öffentlichen Verkehrsmittel benutzen und erhält Vergünstigungen bei über 130 Ausflugszielen.
Hotel ***S International Au Lac – Historisches Hotel mit UNESCO-Auszeichnung
Wer auf der Suche nach einer außergewöhnlichen Unterkunft in Lugano ist, wird im 1906 eröffneten, geschichtsträchtigen Hotel International au Lac von Familie Schmid (in vierter Generation von Roberto Schmid geleitet) fündig. Das vorbildlich renovierte Gebäude an der Via Nassa mit seinen stilvoll eingerichteten 80 Zimmern ist vom Bahnhof und dem Zentrum aus in wenigen Minuten erreichbar und saisonal von März bis Oktober geöffnet.
Jedes der fünf Stockwerke lässt die Gäste u.a. anhand von alten Postkarten, Fotos, Prospekten, Rechnungen und Antiquitäten in die langjährige Hotelgeschichte eintauchen. Passend zum historischen Charme können in einem original eingerichteten Belle Époque-Doppelzimmer übernachten.
Besonders gelungen ist das hauseigene Museum mit Erinnerungsstücken und Mobiliar aus 119 Jahren Hotelgeschichte im 1. Stock. Eine Tiefgarage (36 Plätze), ein Außenpool im Garten, ein großzügiger Lounge-/Barbereich und das Genuss-Frühstücksbüffet bieten ergänzend Komfort und hochwertigen Service für den individuellen Gast an der Seepromenade.
Monte San Salvatore – Luganos Hausberg mit Ristorante Vetta
Der 912 m hohe Hausberg von Lugano (´Zuckerhut der Schweiz´), der Monte San Salvatore mit seinen bedeutenden Trockenwiesen und Trockenweiden ist vom Stadtteil Paradiso aus mit einer Standseilbahn (Funicolare, ein Umstieg) in einer knappen Viertelstunde zu erreichen. Oben angekommen sind es ca. 10 Minuten Fußweg zum Gipfel.
Dort steht eine Kapelle mit Aussichtsplattform, das Museo San Salvatore (kirchengeschichtliche und geologische Exponate), eine Sendeanlage der Swisscom (80 m hoher Stahlfachwerkturm) und eine Freilicht-Ausstellung mit historischen Tourismusplakaten aus der ganzen Schweiz. Von 1943 bis 1982 wurde auf dem Monte San Salvatore eine bekannte Blitzforschungsstation betrieben. Das 360°-Panorama von diesem Aussichtspunkt reicht über den Luganersee, die Bergketten der Schweizer und Savoyer Alpen bis hinein in den Mendrisiotto, den südlichsten Bezirk der Schweiz und die italienische Po-Ebene.
Für das leibliche Wohl der Gäste sorgt das Ristorante Vetta mit Panorama-Terrasse. Das Küchenteam bietet italienisch inspirierte Gerichte sowie wechselnde Tagesteller in Kombination mit der Bahnfahrt an. Ein separater Raum für Meetings steht ebenfalls zur Verfügung. Jeden Freitag und Samstan ist das Restaurant zum Abendessen bis 23 Uhr geöffnet.
Morcote – "Perle des Luganersees"
In einem landesweiten Wettbewerb wurde das ehemalige Fischer- und Handelsdorf (Nord-Süd-Achse in Richtung Mailand und Venedig), die "Perle des Luganersees", 2016 zum schönsten Dorf der Schweiz gewählt.
Bis heute prägen Laubengänge, Patrizierpaläste, Kirchen und Parks als "Complesso Monumental" das beeindruckende Ortsbild. Morcote zog Prominente wie Romy Schneider und Peter Alexander in ihren Bann, die hier lebten, ebenso wie Peter Kraus, der hier ein Haus besitzt. Trotz der vielen Touristen leben und arbeiten hier knapp 800 Menschen, die sich gerne in den Cafés und Restaurants am See sowie im Parco Scherrer, dem "Garten der Wunder" aufhalten.
Dieser befindet sich am Westende von Morcote, ein Werk des verstorbenen Textilhändlers Arturo Scherrer. Hier kann eine Sammlung von Kunstgegenständen, u.a. ein Teehaus und Tempel, inmitten subtropischer Vegetation des botanischen Gartens bewundert werden. In Morcote legt man großen Wert auf die Erhaltung des kulturellen Erbes in Kombination mit nachhaltigem Tourismus.
Museo Hermann Hesse – Auf den Spuren des Nobelpreisträgers
Der am 2. Juli 1877 in Calw geborene deutsch-schweizerische Schriftsteller, Dichter und Maler verstarb am 9. August 1962 in Montagnola. Weltweite Bekanntheit erlangte er mit Werken wie "Siddharta", "Der Steppenwolf", "Demian", "Das Glasperlenspiel" sowie "Narziss und Goldmund". Die meisten seiner Werke haben die Suche eines Menschen nach Authentizität, Selbsterkenntnis und Spiritualität zum Thema.
Hesse war drei Mal verheiratet und lebte ab 1931 mit seiner dritten Ehefrau Ninon Dolbin in der Casa Hesse wenige Kilometer südwestlich von Lugano oberhalb des Sees. Im Jahr 2000 übernahm die Fondazione Hermann Hesse Montagnola den Betrieb des Museo Hermann Hesse, welches in der Torre Camuzzi eingerichtet ist, neben der Casa Camuzzi, die er seit 1919 bewohnte. Anhand einer sehenswerten Dauerausstellung (Film und Audioguide werden angeboten) und Sonderausstellungen ("In Hesses Gärten" bis 1. Februar 2026) kann der Lebensweg des Künstlers und leidenschaftlichen Hobby-Gärtners anschaulich nachverfolgt werden.
Über vierzig Jahre im Tessin haben dabei ihre Spuren hinterlassen. Persönliche Gegenstände, Fotos, Bücher und Aquarelle vermitteln einen bleibenden Eindruck von Hesses Leben und Werken.
Bellinzona – Europas einzigartige Festungsstadt
Die Stadt Bellinzona mit ihren knapp 45.000 Einwohnern ist die Hauptstadt des Kantons Tessin. Sie ist für ihre drei mittelalterlichen Burgen (seit 2000 UNESCO-Weltkulturerbe), die einzige und größte noch sichtbare mittelalterliche Verteidigungsanlage in Europa bekannt. Sie wurde von Mailänder Herzögen gegen die Eidgenossen gebaut und musste 1500 abgetreten werden.
Die Viale della Stazione (beliebter Samstagsmarkt) führt vom Bahnhof direkt in die Altstadt, wo sich das Castel Grande e la Murata, Montebello und Sasso Corbaro befinden. Alle Anlagen bieten einen Blick auf die Stadt, die umliegenden Alpen und die jeweiligen anderen beiden Burgen. Im Museo Villa dei Cedri wird regionale Kunst vom 19. Jahrhundert bis heute ausgestellt.
Zu den Originalelementen im restaurierten Palazzo Civico zählt ein Fresko aus dem 16. Jahrhundert. Lokale/regionale Küche wird von zahlreichen Gasthäusern/Restaurants (Gastronomischer Reiseführer mit Ristoranti, Grotti, Bar ist kostenlos erhältlich) angeboten, Unterkünfte sind in allen Kategorien und Preisklassen vorhanden.
In Lugano und Umgebung lassen sich gut hochwertige lokale/regionale Spezialitäten (u.a. Kastanien, Honig, Schokolade, Olivenöl, Käse, Fisch, Merlot Wein, Bier) in traditionellen Lokalen (Grotti = ländliche Gasthöfe und Tavernen am/im Wald, mittlerweile auch in der Stadt) und Restaurants (drei mit einem Michelin-Stern) verkosten.
Ich möchte an dieser Stelle drei Lokale empfehlen, die alle hervorragende Tessiner Küche (Mittag- und Abendessen) anbieten, wozu stets Polenta und Risotto zählen. Zum einen die Grotto della Salute im höher gelegenen Stadtteil Massagno, deren Küchenchef Fabio Barbaglini bereits 2003 einen Michelin-Stern erkochte und ihn auch 2024 verliehen bekam.
Daneben lässt sich auch das Anacapri schräg gegenüber vom über der Stadt gelegenen Hauptbahnhof und das ebenso ausgerichtete Alstadt-Lokal Galleria (beide italienisch-mediterran) empfehlen. Auch hier wird die Leidenschaft für schmackhaften Genuss sichtbar.
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