Der Angriff Israels in Katar hat in der gesamten Region für Empörung gesorgt. Die Länder zeigen sich solidarisch mit dem Golfstaat und fordern internationales Handeln.
Nach dem israelischen Angriff auf die Führungsspitze der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas in Katar fordern Vertreter aus rund 60 arabischen und weiteren islamischen Staaten ein Waffenembargo gegen Israel. In der Abschlusserklärung des Sondergipfels in Katar zeigten die Staaten der Arabischen Liga und der Organisation für Islamische Zusammenarbeit (OIC) «absolute Solidarität» mit Katar. Konkrete Maßnahmen werden aber nicht eingeleitet.
Israel hatte vergangene Woche versucht, in Doha gezielt die Führungsspitze der Hamas anzugreifen. Nach Hamas-Angaben schlug die Attacke fehl, demnach wurde kein Mitglied des Verhandlungsteams getötet. Sechs Menschen seien aber ums Leben gekommen. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu betonte zuletzt, der Angriff habe eine klare Botschaft vermittelt: «Ihr könnt euch verstecken, ihr könnt weglaufen, aber wir werden euch schnappen», sagte er mit Blick auf führende Hamas-Mitglieder.
Klares Zeichen gegen «Staatsterrorismus»
«Wir rufen alle Staaten auf, rechtliche und effektive Maßnahmen zu ergreifen, um Israel an der Fortsetzung seiner Aggressionen zu hindern, einschließlich Waffenembargo und Sanktionen», hieß es in der Abschlusserklärung.
Die Länder der OIC sollten außerdem ihre Stimmen innerhalb der Vereinten Nationen bündeln, um eine Aussetzung der UN-Mitgliedschaft Israels zu erreichen. Die «aggressive israelische Aggression gegen Katar und die Fortsetzung israelischer Aggressionen, einschließlich Völkermord, ethnischer Säuberung, Hungerblockade, Siedlungsaktivitäten und Expansion» untergrabe jede Chance auf Frieden in der Region, hieß es weiter.
«Absolute Solidarität mit Katar»
Die Länder zeigten «absolute Solidarität mit Katar». Sie lehnten jegliche Rechtfertigungsversuche dieser Aggression ab, erklärten die Staats- und Regierungschef. Die internationale Gemeinschaft müsse entschlossen handeln. Israelische Pläne zur «Schaffung neuer Realitäten in der Region» stellten eine direkte Bedrohung für die regionale und internationale Sicherheit dar.
Der Gipfel ein «klares Signal gegen den israelischen Staatsterrorismus» in der Region, schrieb Katars Emir Tamim bin Hamad Al Thani auf X nach dem Treffen. Die Beschlüsse sollten dazu beitragen, die gemeinsamen Anstrengungen zu verstärken, die Positionen der Mitgliedsstaaten besser abzustimmen und mit einer einheitlichen Haltung aufzutreten.
Golfstaaten: Angriff auf Katar wie Angriff auf alle
Am Rande des Gipfels trafen sich auch die Staaten des Golf-Kooperationsrates (GCC). Zu der Gruppe der sechs einflussreichen Golfstaaten gehören Katar, die Vereinigten Arabischen Emirate, Bahrain, Saudi-Arabien, der Oman und Kuwait. In einem zusätzlichen, eigenen Statement verurteilte der GCC den israelischen Angriff als «gefährlichen Bruch internationalen Rechts». Die Sicherheit der Golfstaaten sei unteilbar, ein Angriff auf einen Staat gelte als Angriff auf alle, hieß es.