Der ehemalige Skisprung-Bundestrainer Wolfgang Steiert aus dem Schwarzwald ist im Alter von 61 Jahren gestorben. Seine größten Erfolge feierte er als Co-Trainer mit den Skispringern Martin Schmitt und Sven Hannawald.
Ex-Skisprungtrainer Wolfgang Steiert ist tot. Das teilt die Deutsche Presse-Agentur (dpa) mit und beruft sich dabei auf eine Mitteilung des Deutschen Skiverbands (DSV), die sich auf enge Kreise um Steiert bezieht.
Laut der Mitteilung, die der Verband am Freitag, 13. Dezember 2024 veröffentlichte, sei Steiert im Alter von 61 Jahren am Donnerstag verstorben. Über die Ursache seines Todes gibt es laut dpa derzeit keine Informationen. Das Fachportal skispringen.com berichtet von einem Tod Steierts "nach langer Krankheit" und gibt eigene Informationen als Quelle an.
Ex-Skisprungtrainer Steiert mit 61 Jahren gestorben
"In tiefer Trauer gedenkt der Deutsche Skiverband seines ehemaligen Skisprungtrainers Wolfgang Steiert, der am 12. Dezember verstorben ist. Unsere Gedanken und unser Mitgefühl gelten in diesen schweren Stunden seiner Familie", heißt es auf der DSV-Homepage. Steiert, der in Hinterzarten (Baden-Württemberg) geboren wurde, war von 1981 bis 1988/89 aktiver Skispringer und gehörte der deutschen Nationalmannschaft an. Seine beste Platzierung im Weltcup erzielte er laut skispringen.com im Rahmen der Vierschanzentournee im Januar 1986 als Achter in Innsbruck. Nach zahlreichen Stürzen und Verletzungen beendete der Schwarzwälder seine aktive Karriere 1989 im Alter von nur 25 Jahren.
Nach dem Ende seiner aktiven Karriere begann Steiert 1991 als Trainer zu arbeiten. Zwei Jahre später stieg er als Co-Trainer der Nationalmannschaft ein, an der Seite von Reinhard Heß. In dieser Position erreichten die Athleten Sven Hannawald und Martin Schmitt, den Steiert in Hinterzarten betreute, große Erfolge. Sven Hannawald gehörte rund um die Jahrtausendwende zu den bekanntesten Skispringern Deutschlands. Sein größter Erfolg war zweifellos der Gewinn der Vierschanzentournee in der Saison 2001/2002. Mit diesem Triumph schrieb er Skisprunggeschichte, indem er als erster Athlet alle vier Springen der prestigeträchtigen Tournee in einer Saison gewinnen konnte - ein Kunststück, das bis zu diesem Zeitpunkt unerreicht war. Darüber hinaus gewann Hannawald bei den Olympischen Winterspielen 2002 in Salt Lake City eine Goldmedaille im Teamwettbewerb sowie zwei Silbermedaillen in den Einzelwettbewerben.
Martin Schmitt war Ende der 1990er und Anfang der 2000er Jahre einer der erfolgreichsten Skispringer weltweit und trug maßgeblich zur Popularität des Skispringens in Deutschland bei. Sein größter Erfolg war der Gewinn des Gesamtweltcups in den Saisons 1998/1999 und 1999/2000, was ihm den Ruf eines der dominanten Springer seiner Zeit einbrachte. Zudem gewann Schmitt bei den Olympischen Winterspielen 2002 die Goldmedaille im Teamwettbewerb. Über seine olympischen Erfolge hinaus ist Schmitt viermaliger Weltmeister im Skispringen, mit Titeln sowohl im Einzel als auch im Team.
Erfolge in Russland nach Ablösung in Deutschland
Nach der Weltmeisterschaft 2003 übernahm Wolfgang Steiert die Rolle des Bundestrainers, nachdem sich der Verband von Heß getrennt hatte, der mittlerweile ebenfalls verstorben ist. Bereits nach einem Jahr wurde Steiert im Oktober 2004 infolge von Meinungsverschiedenheiten und ausbleibenden Erfolgen durch Peter Rohwein ersetzt.
Anschließend führte er die russischen Skispringer zu einem professionelleren Umfeld im Weltcup-Team. In dieser Zeit berichtete Steiert mit großem Enthusiasmus über seine Arbeit vor Ort. Skispringer wie Denis Kornilow und insbesondere Dmitri Wassiljew führte er in diesen Jahren an die Weltspitze heran. Im November 2010 kehrte Steiert zum Deutschen Skiverband zurück und war seither als Landestrainer am Skiinternat Furtwangen tätig.