Arbeit im Alter, weil die Rente nicht reicht: ZDF zeigt heute emotionale Doku

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Eine ZDF-Reportage gibt Einblicke in die Lebensrealitäten und Herausforderungen von Senioren.

Die Rente reicht vielen Menschen in Deutschland schon lange nicht mehr zum Leben aus. Sie müssen auch im eigentlich verdienten Ruhestand noch weiter arbeiten. Gerade in Großstädten ist Altersarmut ein massives Problem. Das ZDF gibt mit der Reportage "Rente? Reicht nicht!" aus der Sendungs-Reihe "37 Grad" emotionale Einblicke. Ausgestrahlt wird der Beitrag am Dienstag, 3. Juni 2025 um 22.15 Uhr. 

Zuletzt hat der Renten-Reports 2025 des Deutschen Gewerkschaftsbundes Bayern exemplarisch für das gesamte Land gezeigt, wie sehr Altersarmut in der Gesellschaft verankert ist. Gegenüber inFranken.de hatte sich auch Peter Zilles, Vorsitzender Tafel Bayern dazu geäußert und auf ein Problem hingewiesen, dass in keiner Statistik auftauchen würde. 

Zilles: "Gerade ältere Personen empfinden oft viel Scham, wenn sie zur Tafel kommen sollen. Es gibt viele, die kommen könnten aufgrund ihrer finanziellen Not, es aber nicht tun. Je kleiner die Kommune, umso größer die Scham, weil man glaubt, jeder kennt mich hier." Mit der Dokumentation begleitet das ZDF Menschen durch den Alltag, die mit Arbeit in der Rente versuchen, den gewohnten Lebensstandard halbwegs aufrecht zu erhalten

ZDF-Doku zeigt drei Rentner mit ihren finanziellen Sorgen

  • Vanessa (85) ist selbständige Fußpflegerin, lebt mit ihrem kleinen Hund in einer Frankfurter Sozialwohnung. Sie ist froh, dass sie noch arbeiten kann. Denn wenn sie krank ist, fehlt am Monatsende einfach das Geld.

    Ihre meist ältere Kundschaft kommt aus dem Viertel, in dem Vanessa seit 50 Jahren wohnt. Sie hat drei Söhne allein großgezogen, ein Kinderzimmer dient heute als Salon. Als Friseurin und später bei der Arbeiterwohlfahrt hat sie gearbeitet, 25 Jahre in Vollzeit. Heute unterrichtet sie auch Sitztanz im Seniorenheim. Vanessa: "Ich bin sparsam, aber das Geld würde nie langen." Finanzielle Unterstützung von ihren Kindern lehnt sie ab.
  • Angelika (75) wohnt in Berlin und arbeitet in Spätschicht. Sie nimmt einen weiten Arbeitsweg in Kauf, um Regale in einem Supermarkt einzuräumen – für den gesetzlichen Mindestlohn pro Stunde. Das ist sichtlich eine körperlich schwere Arbeit für sie, was sie insbesondere in den Knien und im Rücken spürt.

    Von ihrem vermögenden Mann hat sie sich scheiden lassen, ihre Tochter lebt heute in den USA. Insgesamt war sie 28 Jahre berufstätig, doch die Rente reicht einfach nicht. Ablenkung und Erholung findet sie bei vielen Spaziergängen mit ihrem Hund.
  • Ebi (72) aus Hamburg liebt seine Arbeit als Deutschlehrer bei den Maltesern, er unterrichtet Migrantinnen und Migranten. Dabei hatte er gar nicht vor, mal Lehrer zu werden. Seine wohlhabende Familie im Iran schickte ihn auf ein Internat nach Deutschland, später zum Studium in die Schweiz.

    Danach arbeitete er erfolgreich als selbständiger Geschäftsmann und hat nie in die Rentenversicherung einbezahlt. Durch einen Bandscheibenvorfall war plötzlich alles vorbei, die Geldrücklagen waren irgendwann aufgebraucht. Er liebt seinen Job und fährt stets mit dem Motorrad zur Arbeit. Er hat nie in die Rentenversicherung eingezahlt.

Die drei Rentner bleiben voller Zuversicht

Autor der Reportage ist Gregor Eppinger (48, «Unterm Glanz»). Er hat seine Protagonisten regelmäßig begleitet. Es zeigt sich, dass sie auch arbeiten, um Beschäftigung zu haben und sogar ein wenig Erfüllung zu finden. 

Alle drei haben die Sorge, dass sie länger krank werden oder überhaupt nicht mehr arbeiten können – und schließlich anderen zur Last fallen.

Trotz ihres teils harten Alltags, so beschreibt es der Sender vorab, blicken sie voller Energie und Zuversicht in die Zukunft – was einem gehörigen Respekt abverlangen sollte.

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Vorschaubild: © Christiane Schmidt (ZDF)