KiKA-Sender soll eingestellt werden - drastische Änderungen beschlossen

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Die Zukunft von KiKA steht zur Debatte, da ein neuer Staatsvertrag eine umfassende Neugestaltung plant. Die Medienangebote für Kinder sollen modernisiert werden.

Dem öffentlich-rechtlichen Sender KiKA droht das Aus. Das haben die Regierungschefs der 16 Bundesländer im Reformstaatsvertrag beschlossen. Die Beschlussfassung steht nur noch vor der letzten Hürde. Sobald diese überwunden ist, werden Inhalte für Kinder in Zukunft ausschließlich online verfügbar sein.

Der am 25. Oktober 2025 gefasste Reformstaatsvertrag zielt darauf ab, das Angebot des öffentlich-rechtlichen Rundfunks zu modernisieren und stärker zu digitalisieren. Dabei soll der Rundfunk "schlanker" gestaltet werden. Dies wird durch das Streichen einzelner Programme oder deren Zusammenführung mit anderen Programmen erreicht.

KiKA bald nur noch gebündelt mit anderen Sendern

Aus dem Vertrag geht ein zentraler Punkt hervor: Das Angebot für junge Menschen soll gebündelt werden. Bisher gab es die Einzelangebote KiKA, funk, ZDF-neo und ARD One. "Diese Einzelangebote werden erstmals in ein abgestimmtes öffentlich-rechtliches Angebotsportfolio für die jüngeren Teile der Bevölkerung eingebunden", heißt es im Vertrag.

Grund für die Bündelung ist, dass "Generationsabrisse" verhindert werden sollen. Die verschiedenen Sender werden aufgrund der unterschiedlichen Anforderungen allerdings nicht in einem einzelnen Sender zusammengefasst. Allerdings sollen die Sparten künftig enger und angebotsübergreifender miteinander arbeiten.

Somit könnte es beispielsweise bald übergreifende Formate zwischen KiKA und funk geben. Die Kinder, welche KiKA-Inhalte anschauen, sollen damit an das Format der nächsten Altersgruppe herangeführt werden.

Linearer Sender wird eingestellt - KiKA nur noch online

Ebenso beschlossen wurde, dass die Schwerpunktangebote nicht mehr zwingend als Fernsehprogramme gezeigt werden müssen. "Die konkrete Ausgestaltung der Angebote kann sich in der Folge allein an den Nutzergewohnheiten der adressierten Zielgruppen orientieren", steht in der Reform. 

Wie weiter ausgeführt wird, ist das Nutzungsverhalten junger Menschen zum größten Teil non-linear. Daher soll das Jugend-Angebot in Zukunft nur noch online ausgestrahlt werden. Die linearen Sender für das junge Publikum sollen zum 1. Januar 2029 eingestellt werden.

Zwar ist der Reformstaatsvertrag bereits beschlossen. Dennoch bleibt noch eine letzte Hürde: Der Vertrag muss von den einzelnen Landesregierungen ratifiziert werden. Nach Abschluss der Ratifikation tritt der Vertrag am 1. Dezember 2025 in Kraft.

Vorschaubild: © Martin Schutt/dpa-Zentralbild/dpa