Immer korrekt und fleißig - trotzdem arm im Alter?

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Käthe und ich - Ein gutes Leben
Der elfte Fall von Psychologe Paul Winter (Christoph Schechinger) und seiner Therapiehündin Käthe ist erst mal gar nicht so leicht zu verstehen: Paul sieht seine ehemalige Klavierlehrerin in die Obdachlosigkeit abdriften. Was ist passiert, wie kann er helfen? Pauls Mutter Helga (Hildegard Schroedter) unterstützt wie gewohnt mit Herz und Verstand.
ARD Degeto Film/Oliver Feist
Käthe und ich - Ein gutes Leben
Beschämende Situation: Die feingeistige Musikpädagogin Lore (Birgit Berthold, rechts) kann an der Kasse des Supermarktes nicht alles zahlen - und muss Lebensmittel zurückgeben.
ARD Degeto Film/Oliver Feist
Käthe und ich - Ein gutes Leben
Klavierlehrerin Lore Lehmann (Birgit Berthold) ist in Not geraten. Aber sie ist auch eine stolze Frau. Ihr ehemaliger Schüler Paul (Christoph Schechinger) will Lore helfen. Doch das ist nicht leicht. Er muss erst mal herausfinden, was überhaupt geschehen ist.
ARD Degeto Film/Oliver Feist
Käthe und ich - Ein gutes Leben
Die strenge Unternehmensberaterin Sabine Wagner (Isabell Gerschke, links) ist nicht gut auf Klavierlehrerin Lore Lehmann (Birgit Berthold) zu sprechen.
ARD Degeto Film/Oliver Feist
Käthe und ich - Ein gutes Leben
Tanja Wagner (Cléo Buzási) pflegt Klaus, den nicht ganz gesunden Hund von Frau Lehmann. Von Tierarzt Eric (Ulrich Brandhoff) bekommt sie einen Erste-Hilfe-Kurs für Vierbeiner.
ARD Degeto Film/Oliver Feist
Käthe und ich - Ein gutes Leben
Paul (Christoph Schechinger) hat seine ehemalige Klavierlehrerin Lore Lehmann (Birgit Berthold, links) bei sich aufgenommen. Doch was will die aufbrausende Sabine Wagner (Isabell Gerschke) von der älteren, ganz ruhig wirkenden Dame?
ARD Degeto Film/Oliver Feist
Käthe und ich - Ein gutes Leben
Tierarzt Eric (Ulrich Brandhoff, links) ahnt, wo die verschwundene Tanja sein könnte und teilt dies ihrer Mutter Sabine Wagner (Isabell Gerschke, rechts) mit. Hausgast Lore (Birgit Berthold, zweite von links), Paul (Christoph Schechinger) und dessen Mutter Helga (Hildegard Schroedter) sind gespannt.
ARD Degeto Film/Oliver Feist

In "Käthe und ich - Ein gutes Leben", dem elften Film der Reihe um Psychologe Paul (Christoph Schechinger) und seine Therapiehündin, geht es ums Tabuthema Altersarmut. Paul sieht seine ehemalige Klavierlehrerin beim Flaschensammeln. Ihre Notsituation fußt auf schwer zu fassenden Ereignissen.

Psychologe Paul (Christoph Schechinger) geht es an die Nieren, als er seine ehemalige Klavierlehrerin Lore Lehmann (Birgit Berthold) beim Pfandflaschen-Sammeln die Mülltonnen abklappern sieht. Als Jugendlicher hat er sich oft über seine Lebensträume mit der liebevoll klugen Pädagogin über das Leben und seine Träume unterhalten. Wie konnte es so weit kommen, dass die distinguierte, lebenskluge Frau Lehmann in die Altersarmut abrutschte? "Käthe und ich - Ein gutes Leben" ist der elfte Film der 2018 gestarteten Reihe um einen Psychologen und seine Therapiehündin. Meist geht es in den Filmen, die aufgrund der treuen wasserblauen treuen Augen einer Australian-Shepherd-Hündin und der schmucken Mecklenburgischen Seenplatte schön anzusehen sind, um echte Lebensprobleme und wie man ihnen begegnet. Ohne pädagogischen Zeigefinger oder übertrieben exzentrische Figuren schafft es "Käthe und ich" beiläufig, Zuschauer aufzubauen und auch sie ein wenig für die Untiefen des Lebens und Lösungsansätze zu sensibilisieren.

Paul, der in einer Art weitläufiger See-WG mit seiner sympathischen Mutter Helga (Hildegard Schroedter) und dem als Tierarzt praktizierenden engen Freund Eric (Ulrich Brandhoff) lebt, will herausfinden, was Frau Lehmann widerfuhr. Bis vor kurzem unterrichtete sie die vielleicht zwölfjährige Tanja (Cléo Buzási). Deren alleinerziehende, aber meist abwesende Mutter Sabine Wagner (Isabell Gerschke) ist nicht gut auf Frau Lehmann zu sprechen. Auch Klaus, der herzkranke Hund der Klavierlehrerin, lebt mittlerweile bei den Wagners. Eric kümmert sich um das Tier und findet heraus, wie dringend die kleine Tanja eine Bezugsperson sucht. Derweil nimmt Paul Frau Lehmann bei sich auf und versucht das Geheimnis von deren gesellschaftlichem Absturz zu ergründen.

Persönlicher Fall folgt im Wochenrhythmus

Die Reihe "Käthe und ich" (Buch: Brigitte Müller, Regie: Oliver Liliensiek und Brigitte Müller) kann man auf den ersten Blick leicht unterschätzen. Warum? Die Filme sind im Stile des alten Freitags-Unterhaltungsfernsehens im Ersten gedreht: wohlig aufgeräumte Bilder zeigen schöne, vertrauenswürdige Menschen - und ein paar Gegenspieler - vor pittoresker Seekulisse. Themen wie Altersarmut, Misstrauen, Unversöhnlichkeit sowie Einsamkeit in verschiedenen Lebensaltern in 90 Minuten TV-Unterhaltung unterzubringen, muss man jedoch erst mal schaffen. Und das, ohne ein Primetime-Publikum frustriert und/oder überfordert zurückzulassen.

Mit sparsamen, aber pointierten Dialogen und vielen Figuren, die konstruktiv mit dem Leben und seinen Herausforderungen umgehen wollen, überzeugt die Reihe. Schon in der kommenden Woche läuft Film zwölf. In "Käthe und ich - Verhängnisvolle Liebe" trifft Psychologe Paul seine ehemalige Frau Erina (Nadja Bobyleva) wieder. Ein Treffen, das alte Wunden aufreißt, und Paul völlig aus der Bahn zu werfen droht.

Käthe und ich - Ein gutes Leben - Fr. 19.09. - ARD: 20.15 Uhr