Im NDR räumt Anke Engelke "totalen Murks" bei der Bahn ein: "Bin einfach sechs Stunden früher los"

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"NDR Talk Show"
"Wenn ich mit der Bahn fahre, zwinkert man mir zu", erzählt Anke Engelke.
Screenshot NDR / ARD

Seit Donnerstag läuft der neue Film mit Anke Engelke in den Kinos. Es ist ein ruhiger, leiser Film, der aber auch Hoffnung schenkt, verrät die Schauspielerin am Freitagabend in der "NDR Talk Show". Zudem spricht sie - natürlich - über die Deutsche Bahn.

Sie hat es geschafft. Schauspielerin und Comedienne Anke Engelke (59) ist bei sich angekommen, ruht in sich. Vor allem wenn sie Interviews gibt, denkt sie an ihre lange Karriere zurück, erzählt sie am Freitagabend in der "NDR Talk Show".

"Früher habe ich Dinge gemacht, weil Leute gesagt haben, das sei jetzt genau richtig. Später dachte ich, ich mache Dinge, weil es sich so gehört. Inzwischen merke ich, dass ich keine Angst mehr habe, mich zu vertun und dass ich vielleicht besser damit umgehen kann, wenn ich mich vergreife, zum Beispiel bei der Auswahl von Projekten." Doch das braucht Anke Engelke auch nicht. Alles, was sie anfasst, wird zum Hit. Dafür spricht schon ihr Name.

Da ist zum Beispiel der neue Film "Dann passiert das Leben". Engelke lobt Regisseurin Nele Vollmer und sagt: "Ich hätte das nicht alleine machen können: Ich schreibe nichts, ich kann nicht Regie führen, ich habe überhaupt keinen Plan von solchen Dingen. Ich kann gut Sachten machen, die Menschen mir sagen, die das können. Ich bin aufgeschmissen ohne andere Menschen. Ich komme nicht überall hin und sage, ich sei der Chef. So etwas kann ich nicht."

"Ich war überrascht, als ich den Film gesehen habe"

Der Film spielt in der Nähe von München. Dort wurde auch gedreht. Der Besitzer des Grundstücks, auf dem das Haus steht, in dem die meisten Szenen spielen, habe Doktor Disko geheißen, sagt Anke Engelke. "Es gibt wirklich Menschen in Deutschland, die so heißen." In den Film geht es um ein älteres Ehepaar, dessen Sohn nicht mehr zu Hause wohnt, und das sich nach gut dreißig Jahren Ehe langsam zu entfremden droht. Dann gibt es eine Katastrophe.

"Ich war überrascht, als ich den Film gesehen habe", erzählt Anke Engelke. Sie hätte sich während des Drehs auf einem Monitor beobachten können. Aber das tut sie nicht. Dann fühlt sie sich unsicher. "Darum war bei der Premiere das erste Mal, dass ich den Film gesehen habe." Aber sie beobachtet die Zuschauer, auf Filmfestivals zum Beispiel.

"Nach dem Abspann sind die Leute erst mal still. Und dann denkt man: Keiner applaudiert, die fanden den Film richtig schlecht. Aber dann merkt man, dass die einfach mitgenommen sind, weil der Film zwischendurch sehr still ist, sehr langsam und sehr traurig. Aber er macht auch sehr viel Hoffnung. Viele Menschen haben mir gesagt, sie wollten nach dem Film sofort ihre Mutter anrufen oder jemand anderen, um zu sagen, dass sie sie lieb haben", so Anke Engelbe in der "NDR Talk Show".

Anke Engelke und die Bahn

Wenn Anke Engelke mal nicht vor der Kamera steht, bricht sie eine Lanze für die Deutsche Bahn. Dort hat sie mal ein Praktikum gemacht. Das ist noch gar nicht so lange her. "Wenn ich mit der Bahn fahre, zwinkert man mir zu, nennt mich Frau Kollegin", strahlt sie. Werbung für die Bahn wollte sie eigentlich nie machen. "Bei mir war das eher gedacht als Solidarität für Menschen, die nichts dafür können, dass das grade totaler Murks ist mit der Bahn."

Durch ihr Praktikum habe sie festgestellt, wie unangenehm es für die Bahnangestellten sei, wenn sie ständig etwas auf die Mütze bekämen, weil mal wieder etwas nicht funktioniert. "Aber ich kann auch den Ärger derjenigen verstehen, die nicht mit so viel Puffer reisen wie ich. Ich bin einfach sechs Stunden früher los, als ich gemusst hätte." Das beschreibt sie als Zugchefin Tina Bowermannn in kleinen Filmchen für die Deutsche Bahn.