"Bares für Rares"-Händler fährt Kollegen an: "Du kleines Schandmaul"

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Bares für Rares
Walter "Waldi" Lehnertz trägt sein Herz deutlicher auf den Lippen, als die Geldscheine zum Bezahlen bei "Bares für Rares" (ZDF) in der Brieftasche. Auf die Häme des Händler-Kollegen Christian Vechtel reagiert er prompt: "Hömma, du kleines Schandmaul, bist du wieder hinter mir her, du kleiner Duden-Fetischist?" Was ist zuvor geschehen?
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Bares für Rares
Das ist das gute Stück, über das der Verbalfight zwischen Waldi und Christian entbrennt: eine zum Anhänger umgestaltete Brosche aus den 1940er-Jahren. Experte Patrick Lessmann erkennt eine schöne Ausarbeitung mit 585er-Gold, 10 Rubinen und 19 Diamanten im Achtkant-Schliff. Horst Lichter ist begeistert: "Dat ist mal was anderes, da guckt man gleich hin."
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Bares für Rares
Waldi bietet mit, wird aber seine Wortschöpfung nicht los. Christian grinst: "Ein sehr, sehr architektisches Stück." Waldi, der Mann aus der West-Eifel, muss jetzt auch grinsen. "Hochdeutsch war nie meine Stärke, aber dat ist mir auch so was von ejal." Während sich die Gemüter beruhigen, treibt Elke den Preis hoch und bietet 1.000 Euro.
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Bares für Rares
Jahrelang lag der goldene Kugelschreiber unbeachtet in einer Schublade. Jetzt legen ihn Silke Marks und ihr Sohn Vincent bei Horst und Experte Detlev Kümmel vor. Mit einem erstaunten "Leck misch de Söck" erkennt Horst gleich das Besondere. Kümmel bestätigt: "14 Karat Gold, 585er-Legierung, von Designer Louis Tamis entworfen, von Tiffany in New York verkauft."
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Bares für Rares
Rudi Schulze fand bei Gartenarbeiten bei einer Bekannten diese Figur. Weil der als Volleyballnetz-Halter herhalten musste, will er ihn gemeinsam mit Tochter Lisa "retten". Dr. Bianca Berding taxiert den blanken Terrakotta-Buben mit Ente unter dem Arm auf ein Alter von rund 75 Jahren. Die Brunnenfigur wurde von der Keramikmanufaktur Karlsruhe gefertigt.
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Bares für Rares
Die Platin-Zarge mit 12 Diamanten wurde viel später gemacht, aber die Münze stammt aus dem 2. bulgarischen Kaiserreich. Sie zeigt, sagt Lessmann, Zar Ivan Alexander und dessen Sohn Michael IV. Die Münze war eine Umlaufmünze, es wurde also wirklich damals damit bezahlt. Deshalb ist sie auch nicht allzu selten. Das drückt die Expertise auf "nur" 550 Euro.
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Bares für Rares
Sind das nicht? Die sehen aus wie ... Horst Lichter jedenfalls erkennt das Verkäuferpaar sofort. Denn Anja und Bruno Rauh waren 2007 regelrechte TV-Stars. In der dritten Staffel von "Bauer sucht Frau" verliebten sie sich und sind noch immer glücklich verheiratet. Horst freut's: "Dat is schön - wie bei uns hier!" Was hat das Bauernpaar dabei?
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Bares für Rares
Detlev Kümmel stellt fest: Es handelt sich um einen Stiefelknecht aus Gusseisen aus den 1910-er Jahren. Aber: Es fehlen ihm gut zehn Zentimeter - da ist über die Jahre was abgebrochen. Das wirkt sich auf die Expertise aus. Das Erbstück von Anjas Opa schätzt er auf nur 35 Euro. Damit wäre Anja schon zufrieden: "Reicht zum Eisessen gehen mit der Familie."
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Es geht um ein Stück "Art Deco in feinster Form", als bei "Bares für Rares" der Bieterstreit entfacht wird. Walter "Waldi" Lehnertz und Christian Vechtel geraten sich in die Händlerhaare. Bei der Gelegenheit wird sogar der Duden umgeschrieben.

Walter "Waldi" Lehnertz trägt sein Herz deutlicher auf den Lippen, als die Geldscheine zum Bezahlen bei "Bares für Rares" (ZDF) in der Brieftasche. Auf die Häme des Händler-Kollegen Christian Vechtel reagiert er prompt: "Hömma, du kleines Schandmaul, bist du wieder hinter mir her, du kleiner Duden-Fetischist?" Was ist zuvor geschehen?

Das ist das gute Stück, über das der Verbalfight zwischen Waldi und Christian entbrennt: eine zum Anhänger umgestaltete Brosche aus den 1940er-Jahren. Experte Patrick Lessmann erkennt eine schöne Ausarbeitung mit 585er-Gold, 10 Rubinen und 19 Diamanten im Achtkant-Schliff. Horst Lichter ist begeistert: "Dat ist mal was anderes, da guckt man gleich hin."

Bietergefecht um "Art Deco der feinsten Art"

Meinolf Schreiber (72) hat das schöne Schmuckstück, ein Einzelstück obendrein, vorgelegt. Ihm schwebt ein Erlös von 500 Euro vor, aber Lessmann toppt mit seiner Expertise die Erwartungen. Das sehr ansprechende Stück sei zwischen 1.100 und 1.200 Euro wert. Die Händler sind angetan. Elke Velten-Tönnies erkennt es gleich als "Art Deco der feinsten Art".

Auch Waldi erkennt die Pracht. "Dat hat schon eher wat Architektisches. Dat könnte man auch einem Freimaurer zuordnen." Die Händler stutzen. Aber nicht wegen der Freimaurer. Christian Vechtel grinst gleich. "Architektisch? Das ist ein geiles Wort." Liza Kielon vermutet: "Vielleicht meint er 'abstrakt'?" Elke ist's egal - sie steigt mit 700 Euro ein.

Waldi bietet mit, wird aber seine Wortschöpfung nicht los. Christian grinst: "Ein sehr, sehr architektisches Stück." Waldi, der Mann aus der West-Eifel, muss jetzt auch grinsen. "Hochdeutsch war nie meine Stärke, aber dat ist mir auch so was von ejal." Während sich die Gemüter beruhigen, treibt Elke den Preis hoch und bietet 1.000 Euro.

Waldi will sich noch nicht geschlagen geben und erhöht auf 1.020 Euro. "Was ist das denn für ein Gebot? 1.100!", kontert Elke. Verkäufer Meinolf Schreiber kann sein Glück kaum fassen. Am Ende kassiert er 1.200 Euro von Elke. Waldi ist ein bisschen wehmütig: "Dat is ma'n Superteil." Sein Rat an Schreiber: "Pass auf dich auf mit der ganzen Kohle!"

Händlerin schenkt Horst Lichter ein Autogramm

Jahrelang lag der goldene Kugelschreiber unbeachtet in einer Schublade. Jetzt legen ihn Silke Marks und ihr Sohn Vincent bei Horst und Experte Detlev Kümmel vor. Mit einem erstaunten "Leck misch de Söck" erkennt Horst gleich das Besondere. Kümmel bestätigt: "14 Karat Gold, 585er-Legierung, von Designer Louis Tamis entworfen, von Tiffany in New York verkauft."

Verkäuferin Silke ist begeistert: "Wow, was wir da haben." Aber was ist das Schreibgerät aus den 1940er-Jahren wert? Kümmel schätzt auf 450 bis 600 Euro, auch wegen einer kleinen Delle und eines geringen Goldwertes. Aber das Händler-Interesse ist sofort geweckt. "Der ist ja süß", meint Liza Kielon und Jan Čížek wird hellhörig. Aber Waldi bietet zuerst.

"Wie bist du denn drauf?" Waldi kann's kaum fassen, dass Elke forsch ("400!") sein erstes Gebot von 280 kontert. Aber Elke bleibt cool: "Komm, gib her." Sie will das Teil offenbar wirklich, denn auch von Liza ("430, mal Fahrt aufnehmen") lässt sie sich nicht aus der Ruhe bringen. Dann aber steigt auch Jan noch ein: "660!"

Verkäuferin Silke nutzt eine kurze Atempause im Stakkato-Bieten. "Also ich würd's glatt machen", meint sie clever - und Elke schlägt zu. "700 von mir, haben wir einen Deal?" Und ob! Deutlich über Schätzpreis verkauft - perfekt. Strahlend nimmt Vincent die Geldscheine von Elke entgegen. Die Händlerin lobt: "Das haben Sie gut gemacht."

So soll es sein: Alle sind glücklich. Die Verkäufer mit dem erzielten, nicht erwarteten Preis und Elke verpasst ihrem neuen Kugeschreiber gleich eine neue Miene. Jan meint: "Jetzt kannst du uns allen einen Liebesbrief schreiben." Aber den kriegt am Ende nur Horst. Elke schreibt ihm einen lieben Gruß und gibt ihm noch ein Autogramm dazu.

"Waldi ist heute auf Krawall gebürstet"

Rudi Schulze fand bei Gartenarbeiten bei einer Bekannten diese Figur. Weil der als Volleyballnetz-Halter herhalten musste, will er ihn gemeinsam mit Tochter Lisa "retten". Dr. Bianca Berding taxiert den blanken Terrakotta-Buben mit Ente unter dem Arm auf ein Alter von rund 75 Jahren. Die Brunnenfigur wurde von der Keramikmanufaktur Karlsruhe gefertigt.

Die Händler nehmen den Brunnenbuben unter die Lupe. Er wurde vom Bildhauer Max Heinze entworfen, der lange in Karlsruhe wirkte. Laut Expertin Bending könnte das Stück 400 bis 600 Euro wert sein, was deutlich über dem Wunschpreis der Schulzes von 300 Euro liegt. Sind die Händler heiß? Jan reagiert jedenfalls sofort: "Ah, ein Klassiker."

Am Ende bieten nur Jan und Christian - und zwar langsam. Waldi spottet: "Bei unseren Gesichtsältesten dauert so wat immer länger." Christian höhnt zurück: "Waldi ist heute auf Krawall gebürstet." Rein händlerisch schlägt das Pendel auf Jans Seite. Er macht mit 480 Euro das Rennen und zahlt Lisa aus. "Da hab ich was Witziges gekauft für den Garten."

Alte Münze wird nicht verkauft

Zwei Seelen schlagen in der Brust von Cyrill von Flotow (60). Eigentlich will er die vererbte Münze nämlich gar nicht verkaufen. "Es würde mir schon schwerfallen." Aber bei "was Vierstelligem" würde der Trennungsschmerz geschmälert. Immerhin, so stellt Patrick Lessmann fest, ist die Münze was besonderes: nämlich rund 670 Jahre alt.

Die Platin-Zarge mit 12 Diamanten wurde viel später gemacht, aber die Münze stammt aus dem 2. bulgarischen Kaiserreich. Sie zeigt, sagt Lessmann, Zar Ivan Alexander und dessen Sohn Michael IV. Die Münze war eine Umlaufmünze, es wurde also wirklich damals damit bezahlt. Deshalb ist sie auch nicht allzu selten. Das drückt die Expertise auf "nur" 550 Euro.

Cyrill von Flotow meint, er wolle sein Pokerface nutzen, schließlich war er Casino-Croupier. Aber er muss die Hosen fallen lassen und die Expertise nennen. Doch selbst die wird nicht erreicht. Christian sagt: "450 ist mein letztes Wort" und betont, es gebe keinen Verkaufszwang. Das sieht von Flotow auch so: Er nimmt die Münze wieder mit nach Hause.

"Bauer sucht Frau"-Paar bei "Bares für Rares"

Sind das nicht? Die sehen aus wie ... Horst Lichter jedenfalls erkennt das Verkäuferpaar sofort. Denn Anja und Bruno Rauh waren 2007 regelrechte TV-Stars. In der dritten Staffel von "Bauer sucht Frau" verliebten sie sich und sind noch immer glücklich verheiratet. Horst freut's: "Dat is schön - wie bei uns hier!" Was hat das Bauernpaar dabei?

Detlev Kümmel stellt fest: Es handelt sich um einen Stiefelknecht aus Gusseisen aus den 1910-er Jahren. Aber: Es fehlen ihm gut zehn Zentimeter - da ist über die Jahre was abgebrochen. Das wirkt sich auf die Expertise aus. Das Erbstück von Anjas Opa schätzt er auf nur 35 Euro. Damit wäre Anja schon zufrieden: "Reicht zum Eisessen gehen mit der Familie."

Die Händler finden den Stiefelknecht putzig, dass er kaputt ist, merkt keiner. Jan probiert ihn aus - und er funktioniert. "Ich geb freiwillig 80!" Das Ehepaar schnappt kurz nach Luft und lässt dann Bauernschläue walten - und sieht schweigend zu, wie sich die Händler überbieten. Am Ende setzt sich Jan durch - und gibt der schmunzelnden Anja 150 Euro.

Der Stiefelknecht war begehrt - auch Liza wollte ihn. "Du kannst ihn mir gleich für 200 abkaufen", scherzt Jan. Richtig glücklich sind Anja und Bruno. "Heute haben wir den ganzen Tag ein Lächeln auf dem Gesicht." Viel wichtiger als das Geld war für sie: "Wir haben uns in der Familie wegen dem Stiefelknecht zuletzt viel über die Großeltern unterhalten."