"Dramatisch unterschätzt": TV-Experiment zeigt, wie Kinder online manipuliert werden

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Angriff auf unsere Kinder
Medienpädagogin Saskia Nakari (links) unterstützt RTL-Reporterin Maria Mack beim TV-Experiment.
RTL
Angriff auf unsere Kinder
Moderator Steffen Hallaschka führt durch die Live-Sendung "Angriff auf unsere Kinder - Der Feind im Chat".
RTL / Stefan Gregorowius

Wie gefährlich sind soziale Netzwerke für Kinder? Minderjährige werden online immer öfter Opfer von Missbrauch und Manipulation. RTL geht dem so genannten "Cybergrooming" im Undercover-Experiment "Angriff auf unsere Kinder - Der Feind im Chat" nun auf die Spur.

Sie suchen online nach Minderjährigen, um sie bewusst zu manipulieren: Immer öfter kommt es vor, dass erwachsene Täter in den sozialen Medien Kontakt zu Kindern suchen, diese beeinflussen und letztlich auch missbrauchen. Wie dieses sogenannte "Cybergrooming" abläuft, welche Folgen es hat und wie man sich davor schützen kann, ergründet nun eine investigative Themensendung bei RTL. Im fast zweistündigen Live-Format "Angriff auf unsere Kinder - Der Feind im Chat" beleuchten Moderator Steffen Hallaschka und seine Gäste das kriminelle Phänomen und die Gefahr, die online lauert. Wie schlecht Heranwachsende davor geschützt sind, illustriert ein Undercover-Experiment, für das sich zwei volljährigen Schauspielerinnen in die Abgründe der sozialen Netzwerke begeben haben.

Vier Jahre nach dem ersten Teil des TV-Experiments "Angriff auf unsere Kinder", das auch für den Deutschen Fernsehpreis nominiert war, geht es live zur Primetime diesmal um "eines der drängendsten gesellschaftlichen Probleme". Jedes vierte Kind zwischen 8 und 17 soll Umfragen zufolge bereits in Kontakt mit Cybergrooming gekommen sein. "Unser Experiment macht ein Verbrechen an Kindern sichtbar, das meist unbemerkt bleibt und dramatisch unterschätzt wird", erklärt Gastgeber Steffen Hallaschka: "Cybergrooming-Täter nutzen Online-Plattformen, die Kinder täglich nutzen. Und sie sind bei ihren sexualisierten Übergriffen trickreich und skrupellos." Als Moderator wolle er zeigen, "warum es dringend mehr Schutz und Kontrolle braucht". Zumal das Thema potenziell alle Eltern betrifft: "Als Vater möchte ich Eltern ermutigen, hinzusehen und sich mit ihren Kindern über die Gefahren auszutauschen", so der 53-Jährige.

15 strafrechtliche Verfahren eingeleitet

Hallaschka, der den Abend live moderiert, befragt Expertinnen und Experten, die sich mit den juristischen und psychologischen Implikationen des Cybergroomings beschäftigen und die Ergebnisse des TV-Experiments einordnen. Zu Wort kommen unter anderem die Psychologin Julia von Weiler, der Cyberkriminologe Prof. Thomas-Gabriel Rüdiger sowie die Medienpädagogin Saskia Nakari. Letztere ist auch unterstützend dabei, wenn sich die beiden Schauspielerinnen in die Untiefen des Internets begeben.

Die volljährigen Darstellerinnen geben sich im Netz als zwölfjährige Mädchen aus - und das mit erschreckendem Ergebnis: Dutzende Männer zeigen sexuelles Interesse an den angeblichen Kindern. Begleitet werden die beiden Lockvögel die gesamte Zeit über von RTL-Reporterin Maria Mack, die das Experiment leitet. Gemeinsam mit der Medienpädagogin hilft sie den Schauspielerinnen beim Antworten auf Nachrichten - und dabei, einen Umgang mit den bisweilen schwer erträglichen Kontaktversuchen zu finden. Über einen Chat der Landesmedienanstalt NRW können zuschauende Eltern und andere Betroffene live Fragen stellen oder direkt Anzeige erstatten.

Ein Verifizierungsteam von RTL recherchiert derweil zu den Identitäten der potenziellen Täter und liefert den Ermittlern Hinweise. Insgesamt sollen laut Sender 15 strafrechtliche Verfahren eingeleitet worden sein.

Angriff auf unsere Kinder - Der Feind im Chat - Do. 11.09. - RTL: 20.15 Uhr