Es geht gleich heiß her am ersten Tag der "Dinner"-Woche in Bonn. Denn Tobi (36) brät sein Filet nicht schnöde in der Pfanne oder im Ofen, sondern zückt den Bunsenbrenner. Mit so einem Showeffekt haben die Gäste natürlich nicht gerechnet ...
Tobi, Gastgeber des ersten "Dinner"-Abends, wohnt in Bonn mit Aussicht auf den Rhein. Berufsbedingt zog er von Dortmund hierher und arbeitet jetzt als Studiomanager in einem Tattoo-Studio in Köln. "Ich bin lange Zeit hauptberuflich DJ gewesen, produziere auch Musik", inzwischen macht er den Job nur noch nebenbei - dafür weltweit. Sein Kumpel Marco (30) traut Tobi beim "perfekten Dinner" einiges zu. "Ich hatte das große Glück, Gast zu sein bei Teilen des Gerichtes", deshalb weiß Marco ganz genau, wie Tobi seine Zutaten haben möchte. Denn der ist sehr penibel: "Ich finde, Essen muss irgendwie gut aussehen, aber in erster Linie natürlich gut schmecken." Es gibt:
- Vorspeise: Konfierte Kartoffel / Aioli / gepickelte Rauchzwiebel / Zitronen-Gel / Kartoffelchip
- Hauptspeise: Filet Mignon / Sellerie-Püree / Jus / bunte Möhren / Zwiebel-Gel / Möhrenchips
- Nachspeise: Tonkabohnen-Frischkäse-Creme / Tonkabohnen-Eis / Tapioka-Hippe / Mango
"Ich glaube, dass derjenige was fürs Auge machen will", stellt sich Armin (61) beim Lesen der Karte schon die Teller vor. Clara (29) erkennt den Aufwand der Vorbereitungen: "Wenn man eine gute Schnibbelhilfe hat, dann ist das, denke ich, machbar."
Der Ausblick "ein absoluter Traum" - Nachholbedarf bei der Deko
Tobis Mix aus aufgeregt und locker kommt bei den Gästen gut an. Zum Aperitif bittet er alle raus auf seinen Balkon, um die Aussicht auf den Rhein zu genießen. "Oh Wow!", ist die einstimmige Reaktion. "Dass das so toll ist, mit Blick bis zum Drachenfels, das hätte ich nicht erwartet", schwärmt Armin. Magdalena (32) ist ganz neidisch: "Sein Ausblick auf dem Balkon ist ein absoluter Traum."
Weniger begeistert sind Clara und Magdalena von der Tischdeko. "Man spricht vielleicht manchmal ungerne in Klischees, aber die Tischdeko war schon typisch Mann", meint Clara. "Es war schon schön, aber wir würden es vielleicht anders dekorieren." Magdalenas Idee für mehr Gemütlichkeit: "Vielleicht noch eine Blume, vielleicht noch zwei Kerzen auf dem Tisch."
Buzzer für die Zeitkontrolle
Bei konfierten Kartoffeln dachte Armin an "Confiserie" und was Süßes. Bei der Recherche fand er heraus: "Konfiert ist, wenn du das in dem eigenen Fett so lange da schmurgeln lässt." Während Tobi die Teller anrichtet, schenkt Armin schon mal den Wein ein. Die Reaktion der Gäste auf die sternemäßig aussehende Vorspeise: "Wow, ok!" Clara findet: "Krass, wie viel Arbeit in so einem kleinen Teller steckt." Magdalena ergänzt: "Und dass man das innerhalb von fünf Minuten aufgegessen hat." Armins Tipp: "Da muss man fleißig Wein trinken dazwischen, dann geht's nicht so schnell."
Als Wartezeit auf den Hauptgang kündigt Tobi 20 Minuten an, vielleicht auch 30. "Bei 31 hätte ich gerne einmal so einen lauten Zonk", setzt er sich gerne selbst unter Druck. Als Gag stellt er einen roten Buzzer auf den Tisch. Der verleitet natürlich zum vorzeitigen Drücken. Derweil legt Tobi das Filet Mignon auf den Grill und flämmt es mit dem Bunsenbrenner an. Da schauen ihm die Gäste doch gerne über die Schulter. "Ich hab auch so einen Grill, aber ich mache das mit Kohle", beeindruckt Armin die Flamme. Dann macht Tobi den Brenner aus: "So, Feuer-Show ist vorbei." Und schon wird angerichtet. "Ich war beeindruckt von dem Fleisch", kann Armin geschmacklich wenig aussetzen.