Studentin Jennifer kommt mit ihrem neuen, siebenjährigen Hund an ihre Grenzen. Der "Unvermittelbare" hat mehrfach gebissen. Martin Rütter und Trainerkollegin Heike Kleinhans gehen sofort auf Ursachenforschung.
Der hübsche Border-Collie-Mischling Jimmy kämpft mit Umweltreizen: Ob Autos, Fahrradfahrer oder andere Hunde - der siebenjährige Rüde zeigt sein Unbehagen durch Bellen und Zerren an der Leine. Trainerin Heike Kleinhans, Mitglied im Team von Martin Rütter, widmete sich sieben Monate lang intensiv dem unruhigen Vierbeiner, um seine Chancen auf eine erfolgreiche Vermittlung zu erhöhen. Schließlich sah Studentin Jennifer den Vermittlungsaufruf für Jimmy im Fernsehen, verliebte sich in den Rüden und entschied sich, ihn bei sich aufzunehmen.
Doch in seinem neuen Zuhause zeigt Jimmy nach knapp vier Wochen eine bislang unbekannte Seite: Er hat schon viermal zugeschnappt. Neben einer Freundin und einem Nachbarn hat es auch Frauchen Jennifer selbst getroffen. "Es war eine Situation, wie wir sie schon hundertmal hatten: Er lag auf dem Boden und ich wollte ihn streicheln. Auf einmal ist er aufgesprungen und hat mir einmal so in den Arm gezwickt", sagt sie in einer neuen Folge von "Die Unvermittelbaren" (RTL). Die Studentin ist verunsichert: "Danach hatte ich schon den Gedanken, dass es ihm vielleicht woanders besser gehen würde, aber ich habe ihn natürlich ins Herz geschlossen", sagt sie.
"Die Unvermittelbaren": Besitzerin zweifelt nach Beiß-Attacken von neuem Hund an sich
"Hundeprofi" Martin Rütter hat vollstes Verständnis, dass Jennifer nach den Beißvorfällen zweifelt, ob sie wirklich die richtige Person für den anspruchsvollen Rüden ist. Genau das sei aber völlig normal bei den "Unvermittelbaren", so Rütter: "Das ist ja einer der Gründe, warum ihn keiner haben wollte, weil er sehr reiz-empfänglich, sehr impulsiv sein kann. Warum der aber jetzt nach Jenny gebissen hat, das müssen wir jetzt natürlich herausfinden", sagt er. Rütter zeigte sich kürzlich angesichts eines anderen Extremfalls geschockt. Hund Manolito erstarrte bei Menschen vor Angst.
Tiertrainerin Heike Kleinhans aus Martin Rütters Team hilft Jennifer. "Was machst du denn für Sachen?", fragt die Hundetrainerin ihren ehemaligen Schützling und beruhigt seine Halterin: "Es ist total normal, dass die Hunde in neuen Umgebungen und Situationen noch mal ein neues Verhalten entwickeln können. Zweifel nicht an dir, du machst wirklich einen supertollen Job!", ermutigt sie Jenny. Das Zusammenleben zwischen Mensch und Hund müsse sich erst einpendeln - erst recht bei einem so herausfordernden Hund. Das könne auch mal sehr lange dauern.
Mit einer Testperson will Heike sehen, wie Jimmy in Situationen reagiert, wenn es eng wird. Als Frauchen Jenny die fremde Frau begrüßt und umarmt, bleibt Jimmy jedoch total entspannt. Mit dem Begegnungstraining soll sich Jimmy langsam an diese schwierige Situationen heranarbeiten - dabei trägt er einen Maulkorb, an den er gewöhnt wurde. Drinnen bekommt er einen abgetrennten Raum zugewiesen, damit er sich besser entspannen kann.
Studentin Jennifer will nicht aufgeben - Rütter voller Lob
Nach weiteren vier Monaten gibt es erste Fortschritte zu berichten: Der Border-Collie-Mix wird Stück für Stück entspannter. "Jimmy vertraut mir mehr, er ist nicht mehr so fokussiert auf Außenreize - in den allermeisten Fällen", sagt Jenny. Die Studentin kann beim Training auf die Unterstützung ihrer Familie und ihres Ex-Freundes zählen, mit dem sie Jimmy einst gemeinsam adoptieren wollte:
"Es gab Zeiten, wo ich gedacht habe, ich pack das nicht, aber ich bin mir ganz sicher, dass wir das schaffen", sagt sie. Auch Martin Rütter hofft auf ein Happy End: "Ich könnte die Jenny wirklich knutschen, dass die dran bleibt, auch wenn es permanent Auf und Ab geht."