Die deutsche Kult-Figur Bernd das Brot wurde als Talk-Gast in die amerikanische Late-Night-Show "Last Week Tonight" eingeladen. Im Interview enthüllte Bernd-Erfinder Tommy Krappweis nun, wie es zum spektakulären Auftritt des KiKA-Kastenbrots kam - und warum er selbst nicht in Amerika dabei war.
Das war wohl der Ritterschlag! Bernd das Brot live im US-Fernsehen. Das hätte sich auch Tommy Krappweis, der die Kult-Figur 2000 mit seinem Partner Norman Cöster erfand, nicht träumen lassen. "Das war's. Ich weiß nicht, was jetzt noch kommen könnte, nachdem Bernd in der besten Late-Night-Show im bekannten Universum war."
Im Interview mit der Agentur teleschau schilderte Komiker, Autor, Regisseur, Produzent, Stuntman und Musiker Krappweis, wie es zum zehnminütigen Auftritt innerhalb der populären HBO-Late-Night-Show "Last Week Tonight" mit Moderator John Oliver kam - und was ihn davon abhielt, selbst zur Show in die USA zu fliegen.
Vor Millionen von Zuschauern outete sich Talkmaster John Oliver unlängst als riesiger Bernd-das-Brot-Fan. "Ich liebe ihn so sehr", gestand Oliver und stellte seinem Publikum die deutsche Kult-Figur aus dem Kinderkanal von ARD und ZDF als "fatalistisch, anti-sozial und chronisch depressiv" vor. Oliver: "Dieser Typ bringt dich echt total runter." Trotzdem: "Ich bin von ihm besessen. Er ist wohl das Deutscheste, das ich je gesehen habe."
Er belegte es mit Einspielern, die Bernd unter anderem bei einer Neujahrsansprache 2004 zeigten, in der er seinen Fans für das neue Jahr nichts Gutes verkündete: "Es wird schlimmer als schlimm. Glaub mir, es wird die Hölle. Lasst alle Hoffnung fahren." Oliver feierte den krümeligen Miesepeter und zeigte auch einen Clip, in dem Bernd-Schöpfer Tommy Krappweis kurz erzählt, wie er und Norman Cöster die Kult-Figur vor 25 Jahren erfanden.
Tommy Krappweis findet Situation in den USA "gruselig"
Im teleschau-Interview gestand Krappweis, dass er und sein Team "völlig begeistert" gewesen seien, als die Anfrage aus Amerika kam. Eine Redakteurin der Late-Night-Show hatte Bernd im Internet entdeckt. Danach kam es zu einer "Kooperation übers Meer", so der 53-Jährige. Die Teams von "Last Week Tonight" und der Bernd-das-Brot-Produktionsfirma Brummfilm hätten gemeinsam den Beitrag und vor allem den abschließenden Sketch entwickelt - inklusive eines Einsatzes von Bernd-Sprecher Jörg Teichgraeber, der seine Texte an seinem Wohnort in Schweden einsprach.
Es sei, gab Krappweis zu, auch darüber nachgedacht worden, mit Bernd-Puppe nach Amerika zu fliegen. Allerdings wurde der Plan nicht nur aus Zeitgründen verworfen. Krappweis: "So wie ich mich auf Social Media positioniere, würde ich da im Moment wohl gar nicht reinkommen". Damit spielte er auf die derzeitige Situation in den USA an, wo Einreisende auf ihre regierungskritischen Äußerungen in den sozialen Medien durchleuchtet werden.
Natürlich fühlt sich Krappweis als Komiker ("RTL Samstag Nacht") den US-Comedy-Kollegen verbunden, die zuletzt wegen ihrer kritischen Witze bei Präsident Donald Trump in Ungnade fielen und daraus folgend sanktioniert (Stephen Colbert muss 2026 gehen) und suspendiert (Jimmy Kimmel) wurde. Für die Situation in den Vereinigten Staaten fand Krappweis ein deutliches Wort: "Gruselig."