Als Bettina Böttinger über Trump spricht, warnt sie: "Das ist der erste Schritt zum Faschismus"

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Bettina Böttinger
Bettina Böttinger erzählt bei "Volle Kanne" im ZDF, welcher Moment sie auf der Trauerfeier des rechtsextremen Podcasters Charlie Kirk berührt hat.
ZDF

Bei "Volle Kanne" im ZDF tauscht Bettina Böttinger die Rollen: Die Moderatorin gibt Antworten, anstatt Fragen zu stellen. Im Frühstücksfernsehen warnt sie vor Populismus und erklärt, warum ihr Offenheit besonders wichtig ist.

Bettina Böttinger war mehr als 20 Jahre nicht aus dem öffentlich-rechtlichen Fernsehen wegzudenken. Noch bis 2023 moderierte die inzwischen 69-Jährige die Talkshow "Kölner Treff". Obwohl sie nicht mehr so häufig vor der Kamera steht, will die Journalistin nicht aufhören, mit Menschen zu sprechen. Bei "Volle Kanne" im ZDF erklärt sie Moderator Florian Weiss, wieso ihr das so wichtig ist - und verrät, welcher Moment sie bei der Trauerfeier des rechtsextremen Podcasters Charlie Kirk berührt hat.

"Es gibt sehr viele Dinge, die eigentlich einfach sind", ist Böttinger überzeugt. Als Beispiel führt sie Kirks Trauerfeier an. Die Menschen seien aufgeheizt gewesen, auch wegen der Worte von US-Präsident Donald Trump, der die Todesstrafe für den Attentäter gefordert hatte. "Vor einem Prozess - das ist der erste Schritt zum Faschismus übrigens, wenn das Gesetz gar keine Rolle mehr spielen soll, sondern der Einzelne, der Diktator bestimmt, was gemacht wird", mahnt die ehemalige Moderatorin.

Doch die trauernde Witwe Erika Kirk habe sie überrascht: "Sie ist nicht etwa voll Hass, nur voll Trauer, voll Verzweiflung. Sie sagt aus ihrem tiefen christlichen Glauben heraus: 'Ich vergebe dem Täter.'" Dieser Moment habe nicht nur sie, sondern das ganze Stadion, in dem die Trauerfeier abgehalten wurde, berührt, glaubt Böttinger: "Da sieht man, wie manchmal wenige Worte ausreichen, um etwas Gutes auszulösen."

"Wir leben in sehr unruhigen Zeiten"

"Ich finde, wir leben in sehr unruhigen Zeiten und sehr viele Menschen sind auch tatsächlich verunsichert: Wie geht alles weiter? Was passiert in dieser Welt, was passiert mit uns?", sagt Böttinger im ZDF. Woran könne man sich in Zeiten von Populismus, Rechtsruck und Hass noch festhalten? Das interessiere sie bei ihren prominenten Gästen im Podcast "Zwischen den Zeilen" besonders.

Dabei sei es wichtig, betont Böttinger, stets an den Menschen interessiert und sich seiner eigenen Vorurteile bewusst zu sein. "Dann weiter zuzuhören und bereit zu sein, das kleine Vorurteil, was man hatte, sofort über Bord zu werfen und sich einzulassen. Das ist sehr schön", ist die Moderatorin überzeugt.