Als "Bares für Rares"-Händler das vorherige Gebot fast verdoppelt, verzockt er sich gewaltig

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Bares für Rares
Eine vierstellige Summe für einen Modellzug? Der spektakuläre Verkaufspreis kam in der Donnerstagsfolge von "Bares für Rares" nicht zuletzt deshalb zustande, weil sich ein Händler drastisch verschätzt hatte.
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Bares für Rares
Die Märklin-Modelleisenbahn aus dem Jahr 1984 erschien in einer Auflage von 3.300 Stück. 500 bis 1.000 Euro erhofften sich die Sammler. Sven Deutschmanek taxierte auf 500 bis 700.
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Bares für Rares
Alle Händler waren an der Modell-Lonk interessirt: Als Wolfgang Pauritsch (rechts) 600 Euro nannte, sprach er das Offensichtliche aus: "Wir tasten uns alle Fünf vor, das ist doch schön." Steve Mandel versetzte alle in Staunen: 1.000 Euro!
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Bares für Rares
Ein "klassischen Witwenring", ein Doppelring aus 900er Gold, sollte 2.000 Euro bringen, fanden die Verkäufer. Der Experte bremste auf maximal 1.100. Wolfgang Pauritsch bezahlte 870 Euro.
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Bares für Rares
Für das Werbeschild für Korn wünschte sich der Verkäufer zirka 80 Euro. Sven Deutschmanek war einverstanden. Jan Cizek setzte noch einen drauf und erstand den Alkohol-Werbeträger für 150 Euro.
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Bares für Rares
Sechs Gläser für Sekt, sechs für Wein und sechs für Likör, die beide Weltkriege überstanden hatten, wollte ein Ehepaar  für 700 Euro veräußern. Bianca Berding stimmte zu. Steve Mandel bezahlte allerdings nur 400 Euro.
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Bares für Rares
Die Verkäuferin wünschte sich für ihre Keramikfigur "Mädchen mit Blume" 100 Euro. Bianca Berding taxierte auf 150 bis 300. Käufer wurde Jan Cizek. Ihm war das Motiv aus der Staatlichen Majolika Manufaktur Karlsruhe 200 Euro wert.
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Bares für Rares
Ein Mutter-Sohn-Gespann wollte ein Weißgold-Armband mit Rubinen für um die 2.000 Euro veräußern. Patrick Lessmann ging auf bis zu 3.000 Euro. Lisa Nüdling lag mit 2.800 Euro nur knapp unter dem Schätzpreis.
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Eine vierstellige Summe für einen Modellzug? Der spektakuläre Verkaufspreis kam in der Donnerstagsfolge von "Bares für Rares" nicht zuletzt deshalb zustande, weil sich ein Händler drastisch verschätzt hatte.

Dass Kindskopf Horst Lichter sich für eine Modelleisenbahn begeisterte, dürfte niemanden überraschen. "Das berühmte Krokodil!", freute sich der Moderator. Die Formgebung sei entstanden, "damit die vorwärts und rückwärts gleich fährt", dozierte Lichter. Sven Deutschmanek wirkte beeindruckt. "Hab ich mir jetzt ausgedacht", prustete der Moderator. Beide gackerten laut.

"Die konnten sich nicht entscheiden, wo vorne und hinten ist", war Sven Deutschmanek noch immer im Lach-Flash. "Hauptsache schön", fand der Moderator. Das Modellspielzeug hatten zwei Freunde und Sammler aus Hofheim am Taunus mitgebracht. "Das ist eine limitierte Auflage", wusste Verkäufer Jürgen. "Eine Rarität", war er überzeugt. Er und Thomas arbeiteten in einem Modelladen. Diese und andere Modell-Loks waren Kellerfunde, welche die beiden aus "einem desolaten Zustand" (so Jürgen) gerettet hatten.

Fachmann Thomas hatte dieses und die anderen Modelle nicht nur entharzt und entstaubt, sondern auch wieder fahrtüchtig gemacht. Letztere Information verzückte insbesondere Horst Lichter. Beruf und Berufung kämen hier zusammen, vermutete Lichter zu Recht. Die Gäste frönten seit über 50 Jahren ihrer Sammelleidenschaft. Allerdings nicht in der großen Spur wie in diesem Fall. "Deswegen steht die auch hier, weil wir keine Verwendung dafür haben", erklärte Jürgen.

"Den Namen hat das Krokodil nicht von der Schweizerischen Bahn bekommen, sondern als im Jahr 1933/34 von Märklin die grünen Ausführungen herausgekommen sind", dozierte Experte Sven Deutschmanek über den markanten Spitznamen der Lok. "Echt?", hakte Lichter nach. "Wie heißt die denn in der Schweiz?", wollte er wissen. Sven Deutschmanek las ab: "Be 6/8." Die Modell-Lok stand seinerzeit in Spurweite 1 und 0 zur Wahl. "Die waren damals unwahrscheinlich teuer", wusste der Experte.

Die Sammler hatten eine Sonderedition aus dem Jahr 1984 dabei. Zum 125-jährigen Jubiläum von Märklin erschien diese in einer Auflage von 3.300 Stück. Horst Lichter fragte nach dem Zustand. "Es ist ein Standmodell", erwiderte Sven Deutschmanek. "Die meisten Leute haben es gar nicht auf der Bahn eingesetzt", so der Experte. Deshalb sei der Zustand "sehr, sehr gut". Lichter fragte nach dem Wunschpreis. 500 bis 1.000 Euro erhofften sich die Sammler. Sven Deutschmanek taxierte auf 500 bis 700.

Überraschung im Händlerraum: Modell-Lok erzielt vierstellige Summe

Im Händlerraum bezweifelte Elke Velten zunächst, dass die Lok abmontierbar wäre. Jan Cizek hob das Objekt daher so hoch, dass die Kollegin erkennen konnte: Die Lok war nur an zwei Stellen fixiert. "Das ist auch ordentlich schwer, das heißt: Der Motor ist da drin", sinnierte Cizek. "Ja, selbstverständlich, das ist elektrisch, das ist eine Märklin-Bahn", sagte Wolfgang Pauritsch. "Also ist die auch zum Benutzen?", fragte Lisa Nüdling. "Ich kann die also abnehmen und auf meine Eisenstrecke ... da fährt sie dann", dachte sie laut.

"Zwei Sammler am Start", erkannte Jan Cizek sofort. "Das ist doch das Highlight", fand Lisa Nüdling. "Aber nicht in der Größe", erwiderten Jürgen und Thomas. Jan Cizek schätzte die Modell-Lok auf die 1960er- oder 70er-Jahre. "1984", halfen die Sammler. Stolz erwähnten sie, dass es sich um ein auf 3.300 Stück limitiertes Modell zum Jubiläum handelte. "Und das Krokodil ist quasi der Ferrari unter den Eisenbahnen?", sinnierte Nüdling. "Es ist das Wappentier von Märklin", erwiderte Thomas.

"Ich hoffe Sie haben Verständnis, dass wir uns vortasten mit Geboten, denn wir haben wenig Ahnung", gab Wolfgang Pauritsch zu. Er bot 200 Euro. "Ich habe gar keine Ahnung von Eisenbahnen", gestand auch Lisa Nüdling. Sie nannte 215 Euro. Jan Cizek war ebenfalls interessiert: 350 Euro. Steve Mandel ging auf 500 Euro. Elke Velten folgte. Als Pauritsch 600 Euro nannte, sprach er das Offensichtliche aus: "Wir tasten uns alle Fünf vor, das ist doch schön." Steve Mandel versetzte alle in Staunen: 1.000 Euro!

"Was?", war Pauritsch verblüfft. Auch die Kollegen Nüdling und Cizek staunten. Steve Mandel ließ sich in die Karten schauen: "Ich glaube, dass man bei einer limitierten Auflage noch nicht bei der Expertise ist." Die Händler bohrten bei den Verkäufern nach. "Der Listenpreis wäre höher", gab sich Jürgen zugeknöpft. Mandel ließ nicht locker, bis der Verkäufer zugab, dass der Schätzpreis bereits überboten war. Steve Mandel und die Sammler einigten sich auf 1.000 Euro. 300 Euro mehr als Deutschmaneks Expertise!

"Bares für Rares": "Witwenring" ist weit weniger wert als gedacht

Ein "klassischen Witwenring", ein Doppelring aus 900er Gold, sollte 2.000 Euro bringen, fanden die Verkäufer. Der Experte bremste auf maximal 1.100. Wolfgang Pauritsch bezahlte 870 Euro.

Für das Werbeschild für Korn wünschte sich der Verkäufer zirka 80 Euro. Sven Deutschmanek war einverstanden. Jan Cizek setzte noch einen drauf und erstand den Alkohol-Werbeträger für 150 Euro.

Sechs Gläser für Sekt, sechs für Wein und sechs für Likör, die beide Weltkriege überstanden hatten, wollte ein Ehepaar für 700 Euro veräußern. Bianca Berding stimmte zu. Steve Mandel bezahlte allerdings nur 400 Euro.

Die Verkäuferin wünschte sich für ihre Keramikfigur "Mädchen mit Blume" 100 Euro. Bianca Berding taxierte auf 150 bis 300. Käufer wurde Jan Cizek. Ihm war das Motiv aus der Staatlichen Majolika Manufaktur Karlsruhe 200 Euro wert.

Ein Mutter-Sohn-Gespann wollte ein Weißgold-Armband mit Rubinen für um die 2.000 Euro veräußern. Patrick Lessmann ging auf bis zu 3.000 Euro. Lisa Nüdling lag mit 2.800 Euro nur knapp unter dem Schätzpreis.

Quelle: teleschau – der mediendienst