"Darf sich keine Illusion machen": Kraftklub-Frontmann kritisiert Umgang mit Rechtsextremismus

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Das Kulturhauptstadtjahr in Chemnitz war für Felix Kummer ein besonderes Erlebnis. Der Musiker spricht über bewegende Ereignisse und eine neue Stimmung in der Stadt.

Felix Kummer, Frontmann der Chemnitzer Band Kraftklub, hat im Kulturhauptstadtjahr mehr deutliche Positionierung gegen Rechtsextremismus vermisst. Er und seine Band-Kollegen hätten das Jahr sehr genossen, sagte der 36-Jährige gegenüber der Deutschen Presse-Agentur.

"Aber wir hätten uns schon gewünscht, dass das Problem mit dem Rechtsextremismus klarer adressiert wird und nicht wieder auf so eine Art, wie wir das eben schon immer kennen nach dem Motto: Man muss doch alle an einen Tisch holen und mit allen reden." 2018 hatte Kraftklub nach rechtsextremen Ausschreitungen in der Stadt das Konzert #WirSindMehr ins Leben gerufen - unter anderem mit K.I.Z. und Die Toten Hosen.

Kummer positioniert sich gegen Rechtsextremismus: Doch "man darf sich keine Illusion machen"

An diesem Freitag (28. November 2025) erscheint ihr neues Album "Sterben in Karl-Marx-Stadt". So hieß Chemnitz, das in diesem Jahr Kulturhauptstadt war, in der DDR.

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Im vergangenen Jahr habe sich in der Stadt einiges gewandelt, sagt Kummer. Aber: "Man darf sich keine Illusion darüber machen, dass man mit einem Konzert oder auch mit einem Kulturhauptstadtjahr das Ruder herumreißen und korrigieren kann, was die Politik in 30 Jahren versäumt hat. Das wäre zu viel verlangt."

Es sei jedoch gut, Menschen, die sich engagieren, zu ermutigen. Dafür sei so etwas wie das Kulturhauptstadtjahr "richtig stark". Sein Highlight sei das "Kosmos"-Festival gewesen. "Da läuft man dann durch die Stadt, die man schon so lange kennt, und hat wieder Schmetterlinge im Bauch", schwärmt der 36-Jährige. "Da ist so eine Euphorie, wo man denkt: Das ist eben auch diese Stadt, in der man lebt, und so kann sie eben auch aussehen. Das zu zeigen, sodass alle es sehen können, dafür lohnt sich das schon."

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Vorschaubild: © Sascha Ditscher/dpa