Wetter-Vorhersage auf dem Handy: Diese Smartphone-Apps empfiehlt der Experte
Autor: Agentur dpa
Berlin, Donnerstag, 26. April 2018
Vor jedem Ausflug nach draußen stellt sich die selbe Frage: Hält das Wetter? Was muss ich einpacken? Ein Blick auf die Wetter-App soll weiterhelfen. Aber nicht jede App liefert genaue Vorhersagen.
Manch einer hat es vielleicht schon geahnt: Die Wetter-Apps, die auf Smartphones vorinstalliert sind, liefern meist keine allzu genauen Vorhersagen - und lassen einen dann und wann unerwartet im Regen stehen.
Handy-Wetter: Warum vorinstallierte Apps meist nichts taugen
Der Grund: Diese Apps werten Wetterdaten nach dem amerikanischen Wettermodell aus, dem Global Forecast System (GFS). In Amerika funktioniert das Modell sehr gut, meint André Kramer vom "c't"-Fachmagazin: "Nordamerika ist riesig und das Wetter auch über große Entfernungen gleich. Da ist egal, ob ich hier oder hundert Kilometer weiter weg in der Prärie stehe." Deutschland ist dagegen landschaftlich viel kleinteiliger: Deshalb sind Wetter-Apps, die Daten nach dem europäischen (ECMWF) oder deutschen Wettermodell (ICON) auswerten, viel genauer. Denn ihre Auflösungen sind deutlich höher und erfassen regionale Unterschiede besser.
Die diversen Modelle haben Stärken und Schwächen bei verschiedenen Wetterphänomenen, sagt Meteorologe Frank Böttcher, der im Vorstand Deutsche Meteorologische Gesellschaft sitzt. "Während beim amerikanischen Wettermodell ein Schwerpunkt auf die Vorhersage von Hurrikans gelegt wird, gibt das Modell des Deutschen Wetterdienstes mehr Klarheit über die Entwicklung von Nebel und Bodennebel."
Wetter-Vorhersage: Deshalb wird sie immer zuverlässiger
Um möglichst genaue Vorhersagen zu treffen, greifen viele App-Entwickler auf unterschiedliche Datenquellen zurück und führen diese mit Hilfe eigener Systeme zusammen. Durch die erhöhte Rechenleistung und immer bessere Modelle sind mittlerweile Vorhersagen für bis zu fünf oder sechs Tagen recht verlässlich, meint Kramer, der für die "c't" Wetter-Apps getestet hat. Aber: Je länger der Zeithorizont, desto schwieriger ist eine regional präzise Vorhersage. Eine gute Wetter-App zeigt über einen längeren Zeitraum deshalb nur Trends an - und keine stundengenauen Prognosen.
Trotzdem sind die Angaben in Wetter-Apps auch tagesaktuell nicht immer eindeutig: So sind Niederschlagswahrscheinlichkeiten für den Nutzer schwierig zu interpretieren, bemängelt die Stiftung Warentest in einem Test. Die Prozentangabe sagt nämlich nichts über die die Menge des Regens aus - und ist dementsprechend auch erfüllt, wenn es nur ein paar Tropfen regnet. Wer wissen möchte, ob er Regenjacke oder Schirm einpacken sollte oder getrost zu Hause lassen kann, dem hilft ein Regenradar. Das ist Teil vieler Apps und veranschaulicht leicht verständlich die Ausbreitung von Regenwolken.