Seit Ende Juni wurde eine junge Deutsche im Westen von Australien vermisst. Jetzt die fast unglaubliche Nachricht: Die Backpackerin lebt - dabei wurde sie rein zufällig gefunden. Wie geht es ihr?
Eine seit fast zwei Wochen im Westen von Australien vermisste Deutsche ist wie durch ein Wunder lebend mitten im Outback gefunden worden. Carolina Wilga sei am späten Freitagnachmittag (Ortszeit) zufällig von einem Passanten auf einem abgelegenen Buschpfad entdeckt worden, teilte die Polizei mit. «Ich denke, wenn wir ihre Geschichte hören, wird sie bemerkenswert sein», sagte Polizeisprecher Martin Glynn.
Wie geht es der jungen Frau?
Die Rucksacktouristin sei in einem «angeschlagenen» Zustand, sagte Glynn. Sie habe aber keine ernsthaften Verletzungen. Wilga sei mittlerweile mit einem Hubschrauber zur medizinischen Behandlung in ein Krankenhaus in Perth geflogen worden.
Die Polizei lobte derweil das Durchhaltevermögen und den Mut der jungen Frau: «Sie hat offensichtlich viel durchgemacht. Sie hat einige Verletzungen, wurde von Mücken geplagt und hat eine unglaublich traumatische Erfahrung gemacht», betonte Glynn.
Was war passiert?
Die Deutsche, die seit zwei Jahren durch Australien reiste, war zuletzt am 29. Juni in Beacon gesehen worden. Der Ort liegt im sogenannten australischen Weizengürtel (Wheatbelt) - einer dünn besiedelten, für ihren Getreideanbau bekannten Region. Seither verlor sich ihre Spur, bis am Donnerstag ihr Fahrzeug in der Wildnis der riesigen Karroun Hill Nature Reserve entdeckt wurde, rund 300 Kilometer nordöstlich von Perth.
Das Fahrzeug hatte offenbar mechanische Probleme, und Wilga hatte es nicht mehr geschafft, es zu befreien und weiterzufahren. Von der Backpackerin, die sich ihre Reise unter anderem durch Arbeit in Minen finanzierte, fehlte aber weiter jede Spur.
Auch ihr Telefon war ausgeschaltet - was die Sorgen noch erhöhte, weil sie zuvor ihre Familie, die in Castrop-Rauxel in Nordrhein-Westfalen lebt, regelmäßig kontaktiert hatte. Wilgas Mutter hatte in sozialen Netzwerken dazu aufgerufen, die Suche der Polizei nach ihrer Tochter zu unterstützen.
«Unglaubliche Bedingungen» im Outback
Wilga sei in den vergangenen Tagen mit «unglaublichen Bedingungen zurechtgekommen», erklärte Glynn weiter. Das Outback sei sehr lebensfeindlich, «sowohl was die Flora als auch die Fauna betrifft». Es sei extrem schwer, in diesem Gelände alleine zurechtzukommen. Es grenze an ein Wunder, dass ihr Auto überhaupt gefunden worden sei.