Dolce Vita nach Stempeluhr: Beamter verdrückt sich jahrelang

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ILLUSTRATION - Autos der italienischen Polizei
In Italien nahm die Polizei einen Beamten fest, der nach dem Einstempeln gleich wieder nach Hause ging. (Symbolbild)
ILLUSTRATION  - Autos der italienischen Polizei
Christoph Sator/dpa

In einer italienischen Gemeinde wird ein städtischer Beamter festgenommen, der seine Arbeitstage regelmäßig mit privaten Dingen außerhalb verbrachte. Dem 55-Jährigen droht nun die Entlassung.

Morgens um 7.00 Uhr im Rathaus an die Stechuhr, danach Dolce Vita: In einer italienischen Gemeinde nahe von Rom ist ein städtischer Beamter festgenommen worden, der seinen Arbeitstag über Jahre hinweg weit entfernt vom Schreibtisch verbracht hat. Nach den Ermittlungen der Finanzpolizei meldete sich der 55-Jährige stets pünktlich um 7.00 Uhr zur Arbeit. Dann ging er jedoch regelmäßig ins Café, zum Einkaufen oder ganz nach Hause, um sich um private Angelegenheiten zu kümmern.

Der Beamte wurde nach ersten Hinweisen eine Zeit lang beschattet und dann auch durch Aufnahmen von Überwachungskameras überführt. Nach Angaben der Finanzpolizei wurde «eine Reihe von wiederholten und betrügerischen Verhaltensweisen» dokumentiert. Auf den Bildern ist zu sehen, wie er in der Bar steht, sein Auto betankt, Geld am Automaten abhebt oder einfach nur einen Spaziergang macht. Am Nachmittag meldete er sich wieder ab.

55-Jährigem drohen Prozess und Entlassung

Festgenommen wurde der 55-Jährige nach Angaben der Polizei während der Arbeitszeit nachmittags in einer Bar. Abgesehen von einem Prozess droht ihm nun die Entlassung. Der Mann ist in einer Gemeinde in der Region Sabina angestellt, etwa anderthalb Autostunden östlich von Rom.