Nach Ablehnung von Kinderehe-Verbot: Integrationsbeauftragte Özoguz in der Kritik
Autor: Redaktion
München, Donnerstag, 03. November 2016
Nachdem sie sich gegen ein generelles Verbot von Kinderehen in Deutschland aussprach, bekommt Integrationsbeauftrage Aydan Özoguz scharfen Gegenwind.
Kinderehe soll verboten werden: Das sieht das Gesetz vor
Den deutlichsten Ton wählt dabei Rainer Wendt. Der Vorsitzende der deutschen Polizeigewerkschaft fordert den Rücktritt der Integrationsbeauftragten der Bundesregierung. "Bild" zitiert ihn mit den Worten: "Frau Özoguz ist nicht länger tragbar."
Scharfe Kritik aus der CSU
Kritik an dieser Aussage kam auch von der CSU. Kinderehen, so Bayerns Familien- und Sozialministerin Emilia Müller (CSU), seien nicht vereinbar mit den Grundwerten der deutschen Gesellschaft. "In unserem Kulturkreis muss kein Mädchen und kein Bub verheiratet werden, um seine wirtschaftliche Situation abzusichern", sagte Müller am Donnerstag in München. Familien dürften das Leben ihrer Kinder nicht in einer Weise beeinflussen, dass sie nicht selbst über den Menschen entscheiden könnten, mit dem sie ihr Leben verbringen wollten. "Diese Form von Zwangsverheiratung lehne ich in jeder Form ab", erklärte Müller laut einer Mitteilung ihres Ministeriums.Und CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer erklärte, Özoguz verhindere mit ihrer Äußerung "aktiv die Integration in unsere Werteordnung". "Das Verhalten von Frau Özoguz ist beschämend und absolut unwürdig für eine Integrationsbeauftragte der Bundesregierung."
Kinderehen, die es im muslimischen Kulturkreis gibt, akzeptiere die CSU nicht. "Wir müssen ein klares Stoppschild gegen die kulturelle Dominanz des politischen Islams aufstellen. Alles andere wäre eine Selbstrelativierung unserer Werte." mit dpa