#muttertagswunsch - Schnauze voll von Blumen und Pralinen
Autor: Io Görz
Konstanz, Mittwoch, 04. Mai 2016
Was wünschen sich Eltern wirklich? Eine Aktion zu Muttertag und Vatertag auf Twitter hat überwältigende Resonanz und viele Antworten gefunden.
Muttertag - das sind Pralinen, Blumen, Ausschlafen und ganz viele Klischees an einem einzigen Tag. Was sich Mutti wohl wünscht - ein Gedicht? Einen Blumenstrauß? Einmal nicht kochen müssen? Vielleicht auch einen Tandem-Fallschirmsprung wie in einem rührseligen Werbevideo eines Autoherstellers?
Die Frage haben nun Tausende beantworte. Die Antworten auf die simple Frage "Was wünscht Ihr Euch wirklich zum Muttertag?", die Bloggerin Anne Attersee (www.einerschreitimmer.com) gestellt hatte, fallen aber eher weniger romantisch verklärt aus.
Guter Betreuungsplatz statt Frühstück ans Bett
Die Bloggerinnen Annette Loers (mutterseelesonnig.wordpress.com), Christine Finke (mama-arbeitet.de) sowie das Interviewprojekt family-unplugged.de griffen die Frage auf und starteten die Hashtags #muttertagswunsch und #vatertagswunsch mit dem Aufruf, zu schreiben, was sich Eltern tatsächlich wünschen anstatt Blumen und Pralinen. Tausende Mütter und Väter haben sich seit dem Beginn der Aktion am 1. Mai gemeldet. Was für sie im Mittelpunkt steht, sind konkrete politische Erwartungen und Hoffnungen. Im Gespräch mit inFranken.de erklärte Christine Finke, die sich auf mama-arbeitet.de regelmäßig mit Themen wie Vereinbarkeit von Familie und Beruf beschäftigt, dass sie die große Resonanz ziemlich überrascht hat. Es scheine doch einen großen Leidensdruck unter Eltern zu geben, der sich hier Bahn breche.
Ich brauche kein Badesalz. Ich brauche ein Steuerrecht, das Alleinerziehende als Familie behandelt. #ehegattensplitting
Besonders wichtig für Eltern ist demnach ein guter Betreuungsplatz für Kinder, nicht nur im Kita-, sondern auch im Schulalter, an zweiter Stelle eine gerechtere Steuerklasse für Alleinerziehende und an dritter bezahlbarer Wohnraum für Familien. Und nicht zuletzt ganz allgemein Akzeptanz. Oder, wie Christine Finke es ausdrückt: Als Eltern ohne Burnout über die Runden kommen.