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"Chico ist ermordet worden": Mahnwache für getöteten Staffordshire-Mischling


Autor: Agentur dpa

Hannover, Sonntag, 22. April 2018

Bei einer Mahnwache für den eingeschläferten Hund Chico, der seine beiden Besitzer totgebissen hatte, beklagten die rund 80 Teilnehmer Behördenversagen. Das Opfer sei der Hund.
Niedersachsen, Hannover: Blumen, Kerzen, ein Stofftier und ein Engel stehen während der Mahnwache für den eingeschläferten Hund Chico vor dem Ordnungsamt. Der Staffordshire-Mischling hatte Anfang April seine Besitzer totgebissen, eine 52 Jahre alte Frau im Rollstuhl und deren 27 Jahre alten Sohn. Foto: Peter Steffen/dpa


Zu einer Mahnwache für den getöteten Hund "Chico" haben sich am Sonntag rund 80 Menschen in Hannover getroffen. Sie legten Blumen, Kerzen und Stoffhunde nieder. "Chico ist ermordet worden" und "Für Chico kämpfen wir" war auf Plakaten zu lesen.

Der Staffordshire-Mischling hatte seine Besitzer totgebissen, eine 52 Jahre alte Frau und ihren Sohn. Am vergangenen Montag war das Tier eingeschläfert worden. "Chico" litt an einer Kieferverletzung, die vermutlich in der Zeit um die Beißattacke entstand.

"Das Behördenversagen macht mich rasend", erklärte eine Mitarbeiterin eines Tierschutzvereins. Sie könne nicht begreifen, dass Pflegedienste und soziales Umfeld nicht reagiert hätten. "Wir sind hier, um zu zeigen, dass die Art und Weise, wie das abgelaufen ist, ungerecht ist", betonte ein anderer Mann. "Eine Verwaltung hat es versäumt, frühzeitig die richtigen Schritte einzuleiten. Der Hund ist das Opfer." Jetzt allerdings Verwaltungsmitarbeiter zu bedrohen, sei der falsche Weg.

Nach Morddrohungen gegen Tierärzte und Behördenmitarbeiter wegen der Einschläferung des Hundes hat die Staatsanwaltschaft Hannover inzwischen Ermittlungsverfahren eingeleitet.