"Retro": Uniform mit Hakenkreuzen auf Instagram gepostet - Bundeswehr äußert sich
Autor: Andreas Hofbauer
Berlin, Mittwoch, 27. November 2019
Die Bundeswehr hat in einer Instagram-Story das Bild einer Wehrmachts-Uniform und den darauf abgebildeten verfassungsfeindlichen Symbolen mit dem Schild "Retro" versehen. Ein Missgeschick oder ein Blick in das Politikverständnis der Soldaten?
Die Bundeswehr sorgte in der Vergangenheit des öfteren für Aufsehen. Beispielsweise erhitzten bereits die Werbemaßnahmen auf den vergangenen Gamescom-Messen in Köln die Gemüter. Hier warb man durch an Spiele angelehnte Slogans wie unter anderem "Multiplayer at it's best" um den Nachwuchs.
Wehrmachtsuniform als Mode?
Im aktuellen Fall ist die Situation allerdings etwas prekärer. Auf der Social-Media-Plattform Instagram veröffentlichten die zuständigen Mitarbeiter des Social-Media-Teams das Bild einer Uniform. Das alleine ist jedoch nicht das Problem. Denn es war nicht irgendeine Uniform, sondern eine Wehrmachts-Uniform mit entsprechenden verfassungsfeindlichen Symbolen, wie etwa dem Hakenkreuz. Außerdem war der Beitrag mit einen Story Sticker "Retro" versehen und stellte einen modischen Bezug der aktuellen Trends zu vergangenen Modeelementen her.
Hakenkreuz "Retro"? - Bundeswehr entschuldigt sich
Auf Nachfrage von inFranken.de erklärte eine Sprecherin des Bundesverteidigungsministeriums, dass es sich bei diesem Posting um einen "inakzeptablen Fehler" handle. "Wir wollen mit aller Entschiedenheit klar machen, dass Rechtsextremismus keinen Platz bei der Bundeswehr hat", betonte sie. Der ursprüngliche Plan sei gewesen, auf die Ausstellung in Dresden hinzuweisen und im Zuge dessen interessante Fakten via Social-Media zu vermitteln.
"Das ausgestellte und von uns irrtümlicherweise verbreitete Exponat gehörte nicht zu dieser Kategorie, die wir bewerben wollten. Im Museum war es in einer völlig anderen Abteilung und ist beim Erstellen der Postings der falschen Kategorie zugewiesen worden", stellt die Sprecherin klar. Im Museum sei das Exponat richtig eingeordnet, bei den Postings allerdings nicht.
Bundeswehr gelobt Besserung
Neben Schulungen zur Sensibilisierung der Beteiligten und Verantwortlichen sollen zukünftig auch neue Strukturen innerhalb des Team geschaffen werden, um solchen Fehlern vorzubeugen. Somit soll bei künftigen Beiträgen die entstehen die Kontrolle durch mehrere Instanzen gesichert werden, die vorher die Beiträge prüfen.