Sechs der 48 WM-Tickets sind noch nicht vergeben. Vier Teams aus Europa und zwei aus den insgesamt fünf anderen FIFA-Konföderationen werden im März 2026 noch die Turnierteilnahme schaffen. Die vier europäischen Gruppen mit je vier Teams und zwei Welt-Gruppen mit je drei Mannschaften werden als Platzhalter aber schon den Gruppen zugeordnet.
Todesgruppe mit Kolumbien, Ägypten und Italien?
Der jeweilige Sieger rückt dann in die Gruppe auf. So funktionierte es schon bei der WM 2022. Deutschland bekam drei Monate nach der Auslosung auf diesem Weg Costa Rica als Gegner für die Endrunde in Katar in seine Gruppe dazu.
Die Aufstockung von 32 auf 48 WM-Teams ist ein Projekt von FIFA-Boss Gianni Infantino. Er will den Fußball in alle Winkel der Welt tragen. 104 statt 64 Spiele sind eine Überdosis, sagen die Kritiker.
Gespielt wird nun in zwölf statt acht Gruppen mit je vier Teams, anschließend folgt für die Gruppensieger, Gruppenzweiten und acht besten Gruppendritten eine erste K.-o.-Runde. Danach geht es im bekannten Formal vom Achtelfinale bis zum Endspiel am 19. Juli in East Rutherford bei New York weiter.
Neue Regel hat keinen Einfluss auf deutsche WM-Auslosung
Für die Auslosung wurden die 42 qualifizierten Teams nach ihrer Weltranglistenposition in vier Töpfe eingeteilt, die Top neun mit den drei gesetzten Gastgebern in Topf 1, die nächstbesten zwölf Teams in Topf 2, dann die Töpfe 3, und 4. Der letzte Topf wurde mit den sechs Playoff-Gruppen aufgefüllt.
Gezogen werden am Freitag zunächst die Teams aus Topf 1 als Gruppenköpfe, dann werden die Töpfe zwei bis vier geleert. Beschränkungen gibt es: Teams aus der gleichen Konföderation dürfen nicht in einer Gruppe sein. Ausnahme sind die Europäer. Bei 16 Teilnehmern werden in vier Gruppen zwei Europa-Vertreter sein, in den anderen acht je einer.
Eine neue Regel gibt es auch: Die besten zwei Teams der Weltrangliste aus Spanien und Argentinien werden so gelost, dass sie erst im Finale aufeinandertreffen können, wenn sie ihre Gruppe gewinnen. Frankreich und England als nächstbeste Teams können erst im Halbfinale auf die Top-Zwei treffen, sofern auch sie ihre Gruppe gewinnen. Auf den deutschen WM-Weg hat diese Regel bei der Auslosung keinen Einfluss.
Spielorte und Anstoßzeiten werden erst am Samstag ausgelost
Nicht nur die Gegner sind wichtig, sondern auch die Spielorte. Lange Reisen und hohe Temperaturen machen das Turnier kompliziert. Partien in Mexiko stehen zum Beispiel nicht auf dem Wunschzettel von Nagelsmann - in den Gruppen F und K wären solche Spiele zwar nicht zwingend, aber möglich.
Insgesamt gibt es elf Spielorte in den USA, drei in Mexiko und zwei in Kanada. Die allermeisten Spiele (78) finden in den USA statt, je 13 in den anderen beiden Gastgeberländern.
Gleich nach der Auslosung sind die Spielorte und Anstoßzeiten übrigens noch nicht fix. Die FIFA legt diese bis zum Samstag fest, um bestmögliche TV-Zeiten für die Fans aller Teams zu garantieren und eventuell Partien zur amerikanischen Mittagszeit in Arenen mit Dach (z.B. Arlington bei Dallas und Atlanta) zu spielen. Für jedes Gruppenspiel gibt es im Spielplan derzeit zwei Optionen.
Bislang hat der US-Präsident kaum eine Gelegenheit ausgelassen, das Mega-Event für sich als Bühne zu nutzen. In Erinnerung ist besonders sein skurriler Auftritt bei der Siegerehrung des FC Chelsea als Gewinner der Club-WM im vergangenen Sommer. Natürlich wird er auch am Freitag dabei sein, wie Regierungssprecherin Karoline Leavitt bestätigte. Ob nur als Gast oder Akteur auf der Bühne, wird sich zeigen.
Trump und Infantino arbeiten seit Monaten Hand in Hand. Der Republikaner veranlasste auch, dass die Auslosung unweit vom Weißen Haus im John F. Kennedy Center for the Performing Arts stattfindet. Spekuliert wird weiterhin, dass der neue FIFA-Friedenspreis an Trump gehen könnte.
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