Trainersuche beim FC Bayern: Übergangslösung mit Flick oder Favre?
Autor: Agentur dpa, Alexander Kroh
München, Dienstag, 23. April 2024
Die Trainersuche beim FC Bayern bleibt spannend. Klar ist bisher nur, wer es alles nicht wird. Weil die Wunschkandidaten aktuell nicht verfügbar sind, könnte Sportvorstand Max Eberl jetzt eine Übergangslösung favorisieren.
Wer wird neuer Trainer des FC Bayern? Kaum ein Thema beschäftigt Fußball-Deutschland derzeit mehr als die Frage nach dem Nachfolger für Thomas Tuchel. Wer wird es denn nun - jetzt da Xabi Alonso und Julian Nagelsmann den Bayern einen Korb gegeben haben.
Österreichs Nationaltrainer Ralf Rangnick (65)? Unai Emery (52) von Aston Villa? Oder kommt der einstige Münchner Sieben-Titel-Trainer Hansi Flick (59) zurück? Oder wird es doch jemand ganz anderes? Als neue Namen wurden jetzt vom "Kicker" noch der frühere Wegbegleiter von Max Eberl in Gladbach, Lucien Favre (66), und Martin Demichelis (43) in Person von Sky-Experte Lothar Matthäus ins Spiel gebracht. Der Fantasie von Fans und Experten ist bei den Trainer-Spekulationen kaum eine Grenze gesetzt. "Wir haben für uns Kandidaten und für uns einen kleineren Kreis gemacht, da führen wir ständig immer wieder Gespräche", sagte Bayern-Sportvorstand Max Eberl.
Wer ist der Favorit auf den Trainerposten beim FC Bayern?
Wie lange dauert die Trainersuche beim FC Bayern noch? Nicht mehr lange. Der "weiße Rauch", der nach Wunsch von Eberl nach einer erfolgreich abgeschlossenen Suche noch im April aufsteigen soll, ist bislang nicht zu sehen. "Wir wollen es so schnell wie möglich, aber auch so gründlich wie möglich machen", sagte Eberl im ZDF. Er hofft auf eine "zeitnahe" Entscheidung - und dass es "bald" auf die "Zielgerade" geht. "Natürlich vor Ende der Saison, um die ganzen Planungen voranzutreiben", sagte Eberl. Von Ehrenpräsident Uli Hoeneß gibt es einen Rat. "Das ist eine ganz wichtige Personalie. Wenn man klug ist, lässt man sich nicht unter Druck setzen", sagte der 72-Jährige dem Kicker.
Fest steht, wer nicht neuer Bayern-Coach wird: Der Leverkusener Meistertrainer Xabi Alonso, der Stuttgarter Sebastian Hoeneß und Julian Nagelsmann. Der vor einem Jahr vorzeitig und verärgert verabschiedete Nagelsmann entschied sich gegen die öffentlich heiß diskutierte Variante einer sensationellen Bayern-Rückkehr. Er will die Nationalmannschaft zu neuen Erfolgen führen. Jürgen Klopp, an dem die Bayern vor vielen Jahren schon einmal dran waren, möchte nach der Zeit in Liverpool erstmal Pause machen. Wer aktuell bei Eberls Suche in der Pole-Position ist, darüber kann öffentlich nur spekuliert werden.
Auch über eine Übergangslösung wird nachgedacht, wenngleich sie nicht die Wunschoption ist. "Wir wollen einen Trainer haben, der ein Stück weit Bayern München längerfristig begleitet", sagte Eberl. "Wir wollen eine Kontinuität aufbauen. Das ist ein entscheidender Fakt, um erfolgreich zu sein." Ein Pro dieser überraschenden Variante: Alonso, Klopp oder Sebastian Hoeneß dürften in einem Jahr wieder auf dem Markt sein. Contra: Ein klassisches Übergangsjahr wäre für einen Verein der Güteklasse FC Bayern höchst ungewöhnlich. Erst recht, wenn das Champions-League-Finale 2025 in München ist. Kandidaten für eine solche Interimslösung könnten Favre oder Flick sein. Favre und Eberl kennen sich bestens aus Gladbacher Jahren. Flick feierte beim FC Bayern historische Erfolge.
Übergangslösung mit Flick oder Favre? CL-Finale in München spricht dagegen
Dass Thomas Tuchel nach dem Erfolg in der Champions League nun doch weitermacht, ist sehr unwahrscheinlich. Da haben Klub und Coach sich unverrückbar positioniert: Die Zusammenarbeit mit Tuchel endet statt im nächsten schon in diesem Sommer. "Ich habe eine Vereinbarung mit dem Verein, die ist kommuniziert und die steht", bekräftigte Tuchel. Darauf angesprochen wiegelte auch Eberl ab. Tuchel hat zudem schon ersten Kontakt zu Premier League-Klub Manchester United. Miteigentürmer James Ratcliffe solle den deutschen Coach enorm schätzen und erkundigte sich für den Fall einer Trennung von Erik ten Hag bei Tuchel bezüglich eines potenziellen Engagements für die kommende Saison.
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Jetzt mit Kane-Fanbuch, Signature-Trinkflasche und Torwand: Entdecke die Neuheiten im FC-Bayern-FanshopUnd was ist mit Zinédine Zidane? Der Fußball-Weltstar und frühere Real-Madrid-Trainer passt gemessen am Renommee zu jedem Topclub. Und allein der Gedanke, dass der Franzose am Ende sogar noch zusammen mit Bayern-Legende Franck Ribéry das Team führt, lässt Fan-Herzen höher schlagen. Nach der Nagelsmann-Verlängerung beim DFB sah es kurz so aus, als ob die Variante Zidane plötzlich die wahrscheinlichste sei. Doch der 51-Jährige ist keine wahrscheinliche Lösung, allein schon aus sprachlichen Gründen. Denn der neue Trainer soll am besten Deutsch, aber mindestens gut Englisch sprechen.