Großer Umbruch beim FC Bayern: Mané, Pavard, Gnabry und sechs weitere Stars könnten Verein verlassen
Autor: Alexander Kroh
München, Dienstag, 02. Mai 2023
Beim FC Bayern München wird es im Sommer aller Voraussicht nach zu einem größeren Umbruch kommen. Kein Wunder angesichts einer ziemlich enttäuschenden Saison - Meistertitel hin oder her. Welche Stars könnten den Rekordmeister verlassen?
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Ob der FC Bayern München Ende Mai zum elften Mal in Folge Deutscher Meister wird oder ob tatsächlich Borussia Dortmund die Meisterschale nach 2011/2012 wieder zurück in den Pott holt, werden die kommenden Wochen zeigen. Doch schon jetzt steht fest, die Saison ist eine echte Enttäuschung für den Rekordmeister aus München.
FC Bayern mistet nach enttäuschender Saison den Kader aus: Diese Spieler könnten gehen
Nach der Trennung von Julian Nagelsmann flogen die Bayern unter Neu-Coach Thomas Tuchel zunächst aus dem DFB-Pokal, dann aus der Champions League und verloren auch noch Platz 1 in der Liga vorrübergehend an den BVB. Die sportlichen Misserfolge allesamt Tuchel anzukreiden, wäre aber nicht fair. Zu kurz war bisher die Zeit, die Tuchel mit den Profis hatte, um Spielweisen und Ideen einzubringen. Insofern konzentriert sich die Kritik derzeit eher auf das Management in Person von Oliver Kahn und Hasan Salihamidzic - und auf die Mannschaft selbst.
Wenig verwunderlich also, dass im Sommer ein größerer Umbruch beim FC Bayern bevorstehen könnte als in den vergangenen Jahren. Vor allem ein neuer Mittelstürmer soll kommen, um die Kader-Lücke zu schließen, die der Abgang von Robert Lewandowski vergangenes Jahr zum FC Barcelona hinterlassen hat. Wer die Top-Kandidaten für den Bayern-Sturm sind, haben wir euch hier zusammengefasst. Doch auch auf der Abgänge-Seite könnte sich einiges tun. Der Kicker nennt nun zahlreiche Bayern-Profis, die den Verein in der kommenden Transferperiode verlassen könnten - und es sind durchaus Überraschungen darunter.
#1 Yann Sommer
Erst vergangenen Winter kam Sommer nach der Verletzung von Manuel Neuer (37) für etwa 8 Millionen Euro von Borussia Mönchengladbach zu den Bayern. Obwohl er einen längerfristigen Vertrag unterzeichnet hat, könnte der Schweizer nach der Saison schon wieder den Abflug machen. Der Grund: Neuer scheint auf dem besten Weg zurück zu sein und Tuchel mit dem Kapitän als Nummer 1 zu planen, wenn man die Äußerungen des Trainers richtig deutet. Dass Sommer sich dahinter einreiht und auf die Bank setzt, ist nicht zu erwarten. Schließlich geht es für den 34-Jährigen auch um seinen Platz als Nummer 1 in der Schweizer Nationalmannschaft. Will Sommer für die Eidgenossen auch bei der EM in Deutschland im Tor stehen, braucht er Spielpraxis im Verein, denn die Konkurrenz ist hart (Gregor Kobel lässt grüßen). Kommt Neuer also in alter Stärke zurück, wonach es derzeit aussieht, werden sich die Wege zwischen dem FC Bayern und Yann Sommer wohl wieder trennen.
#2 Noussair Mazraoui
Der marokkanische Nationalspieler kam erst vergangenen Sommer von Ajax Amsterdam nach München, konnte sich bei den Bayern aber bis heute nicht wirklich durchsetzen. Nur dreimal spielte der Rechtsverteidiger über 90 Minuten und fiel nach dem Jahreswechsel mit einer Herzbeutel-Entzündung länger aus. Jetzt ist der 25-Jährige wieder fit, doch unter Tuchel schien er zunächst überhaupt keine Rolle zu spielen, auch nicht als zweite Option auf der Rechtsverteidiger-Position, wo der Coach Josip Stanisic den Vorzug gab. Mazraoui hatte darüber zuletzt auch öffentlich geklagt und mit einem Vereinswechsel kokettiert. Ob das was gebracht hat? Zumindest durfte der 20-malige Nationalspieler gegen Mainz 05 von Beginn an ran - das Spiel ging allerdings verloren. Ob es also eine neue Chance gibt? Wie auch immer sich Tuchel entscheidet, erhält Mazraoui bis zum Sommer nicht mehr Spielzeit, ist er ein Abwanderungskandidat. Der Vertrag mit dem Spieler läuft noch bis 2026. Der er ablösefrei aus den Niederlanden kam, würde man mit einem Verkauf zumindest Gewinn machen.
#3 Benjamin Pavard
Ganz anders als bei Mazraoui ist die Ausgangslage bei Benjamin Pavard. Doch auch der Franzose gilt als Wechselkandidat, nicht zuletzt deshalb, weil er selbst das Thema aufgebracht hat. Pavard kommt zwar auf deutlich mehr Einsätze und stellte zuletzt auch mehrfach seine Torgefahr unter Beweis. Doch so ganz zufrieden scheint der 27-Jährige mit seiner Rolle beim FC Bayern nicht zu sein. Pavard sieht sich selbst in erster Linie als Innenverteidiger, musste aber vor allem unter Nagelsmann häufig auf der rechten Verteidiger-Position aushelfen. Tuchel setzte zuletzt häufiger auf eine Dreierkette mit Pavard als rechtem Innenverteidiger. Pavards gute Leistungen haben auch die Bayern-Bosse überzeugt und wünschen sich eine Verlängerung des 2024 auslaufenden Vertrages. Will Pavard das nicht, wäre dieser Sommer die letzte Möglichkeit, richtig gutes Geld mit ihm zu verdienen. Es könnte also spannend werden. Entscheidend für Pavard wird wohl sein, ob er langfristig eher als Innen- oder als Außenverteidiger eingeplant ist. Hierbei spielen vor allem Tuchels Pläne für die neue Saison eine Rolle.