Die deutsche Nationalmannschaft hat ihr zweites Spiel bei der Frauenfußball-WM 1:2 gegen Kolumbien verloren. Somit zieht das Team mit Pfälzerin Jule Brand nicht vorzeitig ins Achtelfinale ein.

Im zweiten Spiel der deutschen Frauenfußball-Nationalmannschaft bekam es die Elf von Trainerin Martina Voss-Tecklenburg mit rabiaten Kolumbianerinnen zu tun. Von Beginn an kämpften die Südamerikanerinnen hart, um der deutschen Mannschaft Einhalt zu gebieten. Nach dem 6:0-Erfolg gegen Marokko wollten die Deutschen mit einem Sieg gegen Kolumbien den Einzug in die K.O.-Runde perfekt machen. 

Dennoch gab es in der ersten Halbzeit unter anderem für Kapitänin Alexandra Popp aber auch Jule Brand aus Speyer gute Torchancen, die sie jedoch nicht verwandeln konnte. Die erste Hälfte endete torlos. 

Schock für deutsche Nationalmannschaft: Kolumbien siegt 2:1 

Der Kampfgeist beider Mannschaften ließ auch in der zweiten Halbzeit nicht nach. Nach einer starken Flanke von Jule Brand eroberten die Kolumbianerinnen den Ball und trafen beinah zum 0:1. Doch kaum eine Minute später dann der Schock für die deutsche Elf: Linda Caicedo trifft mit einem Lupfer in der 53. Minute. Das Team von Martina Voss-Tecklenburg gerät in Zugzwang.

Doch selbst eine gute Chance durch einen Freistoß, die durch ein Faul an Oberpfälzerin Sara Däbritz gegeben wurde, verwandelt Alexandra Popp nicht. In der 89. Minute dann der erlösende Treffer: Nach einem Foul im Strafraum an Lena Oberdorf zeigt die Schiedsrichterin auf den Elfmeterpunkt für die deutsche Mannschaft. Kapitänin Popp übernimmt die Verantwortung und trifft souverän zum 1:1-Anschlusstreffer. 

Die Freude aus deutscher Sicht sollte nicht lange anhalten. In der siebten Minute der Nachspielzeit ein erneuter Schock: Nach einem Eckstoß steht Kolumbianerin Manuela Vanegas völlig frei vor dem deutschen Tor und verwandelt einen Kopfball zum 1:2. Die Deutschen kämpfen weiter. Martina Voss-Tecklenburg schickt alle nach vorne.

Nach einem Zweikampf in der Luft zwischen Alexandra Popp und Kolumbianerin Jorely Carabali bleibt die Kolumbianerin schwer verletzt liegen. Minutenlang wird sie von Ärzten auf dem Feld behandelt und schließlich unter Applaus vom Feld getragen. Kurz darauf der Schlusspfiff, der den Sieg der Kolumbiens besiegelt. 

Nach dem überraschenden 1:0 Marokkos gegen Südkorea wenige Stunden zuvor hätte die deutsche Auswahl in der Gruppe H den vorzeitigen Einzug ins Achtelfinale klarmachen können. Immerhin haben die DFB-Frauen das Weiterkommen aber noch in der eigenen Hand. Als Gruppenerster würden sie zum Achtelfinale am 5. August nach Melbourne reisen, als Zweiter nach Adelaide. Mögliche Gegnerinnen sind Frankreich, Brasilien oder Jamaika.