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FCN: Nach Turbo-Platzverweis - jetzt spricht Hungbo: "möchte mich entschuldigen"


Autor: Redaktion

Nürnberg, Freitag, 12. April 2024

Für Joseph Hungbo hätte das langersehnte Comeback in der ersten Elf beim 1. FC Nürnberg kaum bitterer ausfallen können. Nach zwölf Minuten flog der 24-Jährige vom Platz. Nun hat sich der Spieler selbst zu Wort gemeldet.
Schiedsrichter Richard Hempel (r) zeigt dem Nürnberger Joseph Hungbo (l) die rote Karte (gelb-rot).


Es sollte sein Tag werden: Als Joseph Hungbo am vergangenen Samstag endlich seine Chance bekam und gegen Holstein Kiel in der Startelf des 1. FC Nürnberg auftauchte, war die Vorfreude groß. Bei Hungbo selbst natürlich - aber auch viele Fans kommentierten die Berufung des Engländers in die erste Elf wohlwollend.

Und der 24-jährige Flügelspieler beherrschte dann auch die Schlagzeilen nach dem Spiel, allerdings auf ganz andere Weise, als er und die FCN-Anhänger sich das vorgestellt hatten. Denn schon nach zwölf Minuten endete das Comeback abrupt. Hungbo flog mit der Ampelkarte vom Feld. Jetzt hat sich der Spieler erstmals nach seinem Turbo-Platzverweis über die Vereinswebsite zu Wort gemeldet. 

Geknickter FCN-Stürmer: "Nach zwölf Minuten war alles weg"

"Ich habe lange auf diesen Startelfeinsatz gewartet und wollte ihn unbedingt. Ich dachte, ich hätte meine Emotionen unter Kontrolle. Leider war dies nicht der Fall." Zur Einordnung: Hungbo wechselte im Sommer 2023 aus seiner englischen Heimat vom FC Watford zum FCN. Am zweiten Spieltag durfte er sein erstes Spiel in der Startelf im Max-Morlock-Stadion bestreiten. Doch dann begann eine harte Zeit für den Neuzugang. Eine langwierige Verletzung zwang Hungbo zu einer Zwangspause. Über Kurzeinsätze ab Februar kämpfte sich Hungbo zurück ins Team und durfte gegen Kiel endlich wieder von Beginn an spielen. "Ich habe wirklich hart dafür gearbeitet und wollte den Leuten jetzt einfach zeigen, was ich draufhabe. Nach zwölf Minuten war das dann alles weg", sagt Hungbo rückblickend.

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Für den 24-Jährigen war es ein weiterer, harter Rückschlag: "Ich wollte es den Fans und mir beweisen, dass ich spielen kann, habe alles dafür gegeben und mir das Vertrauen vom Trainer-Team und der Mannschaft erarbeitet. Das wollte ich ihnen dann zurückzahlen." Hungbo sieht jedoch auch seine eigenen Fehler ein: "Es waren zwei schlechte Ballannahmen von mir."

Der Frust über diese beiden Situationen (jeweils gab es Gelb nach Foulspiel) ist auch einige Tage später noch spürbar: "Für mich ist es frustrierend, da viele gar nicht wissen können, was ich in den letzten Monaten investiert habe, um zurückzukommen. Sie sahen jetzt nur diese zwölf Minuten auf dem Platz." Hungbos Ambitionen waren jedoch ganz andere: "Ich wollte das Team defensiv wie offensiv unterstützten und helfen, ein gutes Ergebnis zu erzielen. Das ist mir nicht gelungen und dafür möchte ich mich entschuldigen."

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Direkt nach dem Platzverweis wurde schon deutlich, dass das Team Hungbo sofort zur Seite stand: "Das bedeutet mir viel. Sie haben mich in den vergangenen Wochen ja schon in der Kabine erlebt. Ich habe immer versucht, ihnen etwas auf dem Platz zu geben, was uns weiterbringt. Die ganze Mannschaft hat mich in dieser Situation aufgefangen, da es sehr emotional für mich war." Die Unterstützung zeige ihm, wie er mit der Situation in den kommenden Tagen umgehen will: "Ich muss die negativen Emotionen jetzt in neue, positive Energie umwandeln und ihnen diese Unterstützung in den kommenden Spielen zurückgeben."

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Darüber hinaus zieht der 24-Jährige aus seinem ersten Platzverweis wertvolle Lehren für die Zukunft: "Wenn man lange auf etwas wartet, ist es wichtig, in dem Moment seine Emotionen kontrollieren zu können und sich nur auf das Spiel zu konzentrieren. In Zukunft werde ich versuchen, nicht darüber nachzudenken, was ich für diesen Startelfeinsatz alles leisten musste, sondern nur das Spiel genießen. Motivation ist gut, aber man muss es kanalisieren können. Das nehme ich mit", sagte der Spieler. Gegen Schalke wird er allerdings zuschauen müssen, hier geht es zum Vorbericht.

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